Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen werden UNESCO-Welterbe

Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen werden von der UNESCO als Welterbe ausgezeichnet. Das Welterbekomitee gab die Entscheidung am Samstag bekannt. Die Kurstädte hatten sich zusammen mit acht weiteren europäischen Kurorten unter dem Namen „Great Spas of Europe“ beworben. Spa (Belgien), Vichy (Frankreich), Bath (Vereinigtes Königreich) sowie Karlsbad, Franzensbad und Marienbad aus der Tschechischen Republik, Baden bei Wien (Österreich) und Montecatini Terme (Italien) dürfen sich nun auch als Welterbe betrachten. Mit der Aufnahme auf die Liste haben die Städte Anspruch darauf, erhalten zu werden, notfalls mit internationaler Unterstützung. Viel wichtiger für die nunmehr ausgezeichneten Städte dürfte aber der Werbeeffekt sein.

Wolff gratuliert den Heilbädern zum Welterbetitel

Peter Wolff, ehemaliger Bürgermeister des Kneipp-Heilbades Gersfeld in der Rhön, gratuliert den Heilbädern Bad Kissingen in der Rhön, Bad Ems an der Lahn und Baden-Baden am Schwarzwald zum Welterbetitel. Den haben die drei Kommunen mit acht weiteren europäischen Bädern am Wochenende von der UNESCO erhalten. „Das ist ein schöner Erfolg für die jahrelangen Bemühungen und eine Vision für das europäische Bäderwesen“, so Wolff, „auch wenn er verfolge, dass der moderne Gesundheitstourismus heute eher auf „Fun“ und Medical Wellness aufgebaut ist“. „Schön, dass diese Elf den ursprünglichen Bädercharakter mit dessen romantischen Flair und internationalem Ambiente, eingebettet in naturnahen Mittelgebirgen bzw. Meeresklima (Bath in England) zelebrieren. Wolff selbst war vor seiner Zeit in Gersfeld auch Fraktionsvorsitzender im ehemaligen hessischen Staatsbad Bad Schwalbach im Rheingau-Taunus und später Mitglied im Hessischen Heilbäderverband sowie im Gesundheitsausschuss des Hessischen Städtetages und kennt darum die Chancen und Schwierigkeiten deutscher Kurorte. Während seiner Bürgermeisterzeit nahm er auch am Deutschen Bädertag in Bad Kissingen teil. Nach seiner Amtszeit schrieb er an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder eine Masterthesis zum Welterbeantrag der elf europäischen Heilbäder und besuchte dazu die Verantwortlichen Akteure in Bad Ems und Bad Kissingen und führte Interviews mit ihnen durch und stellte diese Ergebnisse 2019 auf einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Tourismuswissenschaften in Deggendorf vor, die diese Ergebnisse auch Anfang 2021 publizierten. Neben der räumlichen Nähe von Fulda/Gersfeld zu Bad Kissingen verbindet ihn diese Nähe auch zu Bad Ems, denn Wolff ist gebürtiger Limburger. „Diese Prägung auf den naturnahen Bädercharakter der drei deutschen Kommunen kann mit dem Welterbetitel eine Chance haben. Ich selbst erlebe als stv. Landesvorsitzender des Kneipp-Bund Hessen, dass auch Kneippen mit seinen fünf Säulen Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Innere Ordnung eine Renaissance erlebe und sehr in die heutige nachhaltige Zeit passe“, so Wolff abschließend. +++