Bad Orb: Ein Todesopfer bei Dachstuhlbrand

Das gehört zu den schwierigen Momenten

Alarm am Montagvormittag in Bad Orb: Gegen kurz vor 9 Uhr ging bei der Feuerwehr ein Notruf ein, es qualmte aus dem Dachstuhl eines Wohnhauses im Kasselbergweg. Dabei kam für eine Person jede Hilfe zu spät, er verstarb bei dem Feuer.

Beim Eintreffen am Einsatzort konnte die Feuerwehr direkt eine größere Rauchentwicklung aus dem Dachbereich feststellen. Es war etwa 9 Uhr, die Maßnahmen mussten umgehend eingeleitet werden. Zwei Trupps unter Atemschutz wurden in das Gebäude zur Menschenrettung und Brandbekämpfung geschickt, dazu wurde die Drehleiter am Dach angesetzt. Das Gebäude sei komplett verraucht gewesen, berichtete Einsatzleiter Christian Flick, die Trupps mussten mit einer Wärmebildkamera und Wasser den Angriff vornehmen. Eine Person konnte aus dem Gebäude gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden, für einen anderen Bewohner des Hauses im Dachgeschoss kam jedoch jede Hilfe wie die Reanimationsmaßnahmen zu spät.

„Ein schreckliches Ereignis, das ein Menschenleben gefordert hat. Das geht einem persönlich sehr nahe, aber bewegt sicherlich auch viele Menschen in der ganzen Stadt“, sagte Bürgermeister Tobias Weisbecker, der selbst an die Unglücksstelle geeilt war. „Das gehört zu den schwierigen Momenten. Sehr großer Respekt an alle Einsatzkräfte, die eine massive Leistung gebracht haben und an ihre menschlichen Grenzen gegangen sind. Unsere Feuerwehr ist eine starke, verlässliche Stütze. Sie hat durch den schnellen Einsatz aller Beteiligten noch Schlimmeres verhindert“, lobte er und bedauerte gleichzeitig: „Das, was passiert ist, ist schlimm genug“.

Insgesamt 40 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz, neben Bad Orb unterstütze auch noch die Wehr aus Wächtersbach, dazu waren Rettungsdienst und Polizei vor Ort. Die Feuerwehr führte mittags noch Nachlöscharbeiten durch, im Dachbereich gab es viele Glutnester, die nach und nach abgelöscht wurden. „Die Nachbereitung wird mindestens bis morgen gehen“, sagte Einsatzleiter Flick, der anfügte, dass nach dem harten Einsatz der Atemschutz-Geräteträger bei der Sommerhitze auch Verpflegungsstationen für die Feuerwehrleute eingerichtet worden waren. „Alle werden betreut, damit sie nach dem Einsatz zur Ruhe kommen können. Im Nachgang werden wir das Ganze in großer Runde auch nachbesprechen“.

Einer der Nachbarn, Bernd Mühl, berichtete vor Ort ebenfalls, dass er um 8.50 Uhr etwa beim aus dem Haus gehen den Qualm bemerkte. Andere waren bereits im Treppenhaus, doch die Tür zur Dachgeschosswohnung sei verschlossen gewesen. Die Staatsanwaltschaft hat mit der Kriminalpolizei die Ermittlungen übernommen und will sich wohl im Laufe des Tages zu dem Fall äußern. An dem Mehrfamilienhaus entstand ein enormer Sachschaden, ersten Schätzungen zufolge etwa 100.000 Euro. Die Ermittlungen zur Todes- und zur Brandursache hat die Kripo aufgenommen. +++