Bad Hersfelder Festspiele – „Kiss me Kate“ Premiere am Mittwoch

Bad-Hersfeld. Zu Ehren William Shakespeares, der vor 450 Jahren geboren wurde, spielen die Bad Hersfelder Festspiele in diesem Sommer „Kiss me Kate“. Der Intendant der renommierten Festspiele, Holk Freytag hat aber noch mehr Gründe für seine Entscheidung für das Musical mit Musik und Gesangstexten von Cole Porter: „Darüber hinaus ist das Stück aber auch einer der ganz großen Klassiker des Musicals. Bad Hersfeld hat mittlerweile – auch dank der Arbeit meiner Vorgängerin Elke Hesse – den Ruf als eine der führenden Musicalstandorte der Bundesrepublik erworben. Auch dieses Jahr stehen einige der besten Musical-Darsteller, angeführt von Katharine Mehrling (in einigen Terminen von Milica Jovanovic vertreten) und Thomas Borchert, auf der Bühne der Stiftsruine.“

Auch Regisseur Stefan Huber, der in Bad Hersfeld bereits für seine Version von Anatevka bejubelt wurde, hat die Zeit der Proben mit diesen Künstlern als Bereicherung empfunden: „Alle drei sind hervorragende Sängerinnen und Sänger und gehören hierzulande zu den gefragtesten Musicaldarsteller und -darstellerinnen. Alle drei werfen sich mit Lust und Spaß in ihre Rollen und verleihen ihnen ihre eigene Persönlichkeit. Und dabei zeigen sie nicht nur viel Können, sondern auch eine gehörige Portion Selbstironie. Das macht Spaß beim Zuschauen. Aber Kiss me Kate ist mehr Ensemblestück als Starvehikel und wie schon bei Anatevka steht mir auch hier wieder ein einzigartiges Ensemble zur Verfügung. Mit Marie-Anjes Lumpp und Sascha Luder habe ich, ihren Rollen entsprechend, das junge Liebespaar Bianca/Lucentio bewusst mit zwei spannenden „Neulingen“ der Musicalszene besetzt, während mit Max Gertsch und Thomas Schumann zwei „alte Theaterkomödianten“ als Ganoven auf der Bühne stehen.

Sie alle spielen die vielschichtige Geschichte mit größter Präzision und viel Humor. Auch die schönen Kostüme von Susanne Hubrich und Andrea Wagner sind nicht ohne Ironie gestaltet. Sehr beeindruckt die „Bühne auf der Bühne“ von Bühnenbildner Stephan Prattes. Er und das Technikteam der Bad Hersfelder Festspiele haben dafür die Bühne der Stiftsruine in einer kleineren Version nachgebaut.

Und so kann das Verwirrspiel hinter und auf der Bühne einer Theatergruppe, die DER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG aufführen will, beginnen. Das geschiedene Paar Fred Graham (Thomas Borchert) und Lilli Vanessi (Katherine Mehrling, alternierend: Milica Jovanovic) sollen eigentlich als Petruchio und Kate in einer „musikalischen“ Version der WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG auftreten. Fred umwirbt die junge Schauspielerin Lois unter anderem mit Blumen, die aber versehentlich in Lillis Garderobe landen. Gleichzeitig tauchen zwei Männer auf, die Spielschulden eintreiben wollen. Es entsteht eine für das Publikum vergnügliche Gemengelage, die sich bis auf die Bühne der Schauspieltruppe ausweitet. Zusätzlich erheitert das Ensemble mit lokalen und regionalen Bezügen, denn Stefan Huber hat auch die Situation dieser Theatertruppe im Stück direkt nach Bad Hersfeld verlegt, um der doppelten Theater-im-Theater-Ebene mit etwas Augenzwinkern noch eine weitere hinzu zu fügen. +++ fuldainfo