Bad Hersfeld – Stadt der Geschichten präsentiert sich mit „Ein anderer Sommer“

Fünf Wochenenden Kultur und Unterhaltung mit prominenten Künstlern

„Bad Hersfeld – Stadt der Geschichten“ heißt das Festival mit rund 100 Terminen, das unter dem Motto „Ein anderer Sommer“ an fünf Wochenenden im Juli und August 2020 stattfinden wird. An dem vielfältigen Programm mit Konzerten, Schauspiel, Kabarett, Lesungen, Malaktionen, Gastspielen, Talkrunden, Ausstellungen, Nachtschichten und Liederabenden beteiligen sich die Stadt Bad Hersfeld, Vereine, Institutionen, Bürgerinnen und Bürger und die Bad Hersfelder Festspiele, die einen Großteil der Veranstaltungen organisiert haben. Das Programm, das der Bürgermeister der Stadt Bad Hersfeld, Thomas Fehling (parteilos), und der Intendant der Bad Hersfelder Festspiele, Joern Hinkel, mit Reinhard Faulstich als Vertreter der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg und Förderer sowie dem Schauspieler Ralf Bauer am gestrigen Donnerstag (02.07.2020) vorstellten, belegt: Bad Hersfeld wird im Sommer 2020 zur Stadt der Geschichten und bietet auch in schwierigen Zeiten viel Kultur.

Das Publikum darf sich auf prominente Künstler freuen. Schauspielerinnen und Schauspieler und Sängerinnen und Sänger, wie zum Beispiel Ralf Bauer, Elisabeth Lanz, André Hennicke, Richy Müller, Brigitte Grothum, Daniela Ziegler, Thorsten Nindel, Helmut Baumann, Ilja Richter, Ann-Cathrin Sudhoff, Bettina Mönch, Thomas Borchert, Bettina Hauenschild, Andrés Mendez, Maximilian Wigger, Gunther Emmerlich, Kristin Hölck, Günter Alt, Ute Reiber, Peter Englert, der Raumfahrer Thomas Reiter, Mitglieder des Theaters ANU, der Sommernachtsträumer e.V., Musiker zahlreicher Bands, des Arbeitskreises für Musik, Christoph Wohlleben, Günter „Baby“ Sommer oder Jan Luley und bildende Künstler, wie zum Beispiel die Mitglieder des Kunstvereins der Stadt spielen, erzählen, malen und musizieren an ganz besonderen Orten: In der Stiftsruine, im Stiftspark, in der Stadtkirche, im buchcafé, in der Probenhalle am Park, in der Jugendherberge, in einem Parkhaus, im Kino, im Hotel, im Johann-Sebastian-Bach-Haus, in den Museen und auch auf Dächern und Bäumen.

Eröffnet wird Ein anderer Sommer am Freitag, den 17. Juli, mit Geschichten vom Anfang. Festspielintendant Joern Hinkel begrüßt gleich am ersten Tag prominente Gäste in der Stiftsruine. Eine Reise mit Musik zu den ältesten Texten der Menschheit über den Ursprung der Welt. Mit Cordula Trantow, Horst Janson u. a. Ein anderer Sommer endet am 16. August. Um 20.00 Uhr wird es eine Abschlussveranstaltung in der Stiftsruine geben. Sie ist mit „Irgendwo auf der Welt“ überschrieben und stellt Fragen nach der Zukunft. Elisabeth Lanz, Brigitte Grothum und die jugendlichen Darstellerinnen und Darsteller der Sommernachtsträumer e.V. lesen und spielen Reportagen, Gedichte, Geschichten und Selbstgeschriebenes darüber, wie Journalisten, Dichter und Wissenschaftler sich die Welt von morgen vorstellen und wonach sie, die Kinder, sich ganz persönlich sehnen.

Theater Anu

Gleich am Freitag, Samstag und Sonntag des ersten Wochenendes des Festivals können die Besucher „Die Stadt der Erzähler besuchen, die das Theater Anu im Stiftspark aufbauen wird. In einem Labyrinth aus Baldachinen trifft man auf die geheimnisvollen Bewohner der Stadt, die ihre Geschichten erzählen, spielen oder präsentieren. So berichtet zum Beispiel die Dienerin Amira von ihrer Meisterin Sheherazade, nach der der Abend auch benannt ist. Schauspiel, Tanz, Erzählkunst, Illumination, Soundcollage und viele (Irr-)wege eröffnen die Theaterwelt um Sheherazade am Freitag und Samstag jeweils ab 21.00 Uhr. Das Labyrinth ist am Samstag und Sonntag bereits ab 10.00 Uhr geöffnet. Dann allerdings hat Yunus, der Erzähler das Wort. An verschiedenen Stationen hört man seine Geschichten, erlebt interaktive Spielaktionen und großflächig bemalte Leinwände und liebevoll gestaltete Installationen lassen sie im Irrgarten lebendig werden. Am 24. Juli um 22.00 Uhr feiert dann Jules Vernes schöne neue Welten – Zu den Sternen! mit dem Raumfahrer Thomas Reiter und den Schauspielern André Hennicke, Ute Reiber, Günter Alt, Peter Englert u. a. Premiere. Regie und Konzept stammen von Stefan Behr (Theater Anu) und Joern Hinkel. Was zieht uns so magisch an beim Blick in den nächtlichen Sternenhimmel? Die Sehnsucht nach anderen Welten? Die Vorstellung, es möge jemand über uns wohnen? Oder die Suche nach neuen Lebensräumen? Jules Vernes außergewöhnliche Reisen in eine Welt von übermorgen sind ein Mix aus wilder Phantasie, den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, Größenwahn und Weltflucht. Eine verrückte Jules-Verne-Nacht mit dem Ensemble der Bad Hersfelder Festspiele, Theater Anu, Live-Hörspielen, Großprojektionen in der Stiftsruine und Livemusik.

Geschichten aus der Edda – das ist das nächste Thema des Theaters Anu im Stiftspark. Am Freitag, den 31. Juli (22.00 Uhr), am Samstag, den 01. August (15.00 und 22.00 Uhr), und am Sonntag, den 02. August (15.00 Uhr), steht Uggdrasil auf dem Programm. Die Figuren der nordischen Sagenwelt sind die Spielmacher in einer Geschichte von der Entstehung der Welt bis zu ihrem Untergang. Theater Anu schafft für Bad Hersfeld eine Inszenierung mit Erzählern und Live-Musik, die auf den Bäumen im Stiftspark gespielt wird. Ein Ort zum Verweilen wird der Hain der Geschichte des Theaters Anu, der vom 3.- bis 16. August jeweils ab 10.00 Uhr geöffnet ist. Soundinstallationen erzählen Geschichten aus aller Welt und während der Öffnungszeiten entstehen große Figuren aus Holz, die den Park immer mehr bevölkern. Geflügelte Wesen werden am 08. August ab 11.00 Uhr auf Dächern und Balkonen entlang der Fußgängerzone von Bad Hersfeld auftauchen. Engelland heißt diese Performance des Theaters Anu mit Gedichten, Geschichten und kuriosen Engelwundern. Mal segelt ein Brief zu den Menschen hinunter, mal wird ein Körbchen mit Engelweisheiten heruntergelassen und am Boden sieht man in Schaufenstern kuriose Engelfunde. Die Geschichtenapotheke ist eine weitere Aktion des Theaters Anu in der Innenstadt: Eine Geschichte als Rezept gegen Kopfschmerzen? Oder gar gegen Hühneraugen? Glauben Sie nicht? Wäre es nicht schön, es gäbe Geschichten auf Rezept für die kleinen und großen Leiden in der Welt? Die Geschichtenapotheke wird man in einem Ladengeschäft in der Innenstadt finden. Ort und Öffnungszeiten werden noch bekanntgegeben.
Schauspiel und Musical

Am Samstag, den 18. Juli um 20.00 Uhr, feiert eine Neuproduktion der Bad Hersfelder Festspiele Premiere. Die Dramaturgin der Festspiele, Bettina Wilts inszeniert Marrakesch, Madrid oder Das böse Herz von Christoph Braendle mit den Schauspielern Carsten Hentrich und Dirk Hoener. Das Verhör zwischen einem Europäer und einem Marokkaner ist ein Wettstreit um die Wahrheit und ein aufregender Krimi. Der Europäer steht unter Verdacht, der Afrikaner ist ein kultivierter Kommissar. Zwei unterschiedliche Charaktere, zwei Kulturen, zwei Religionen und zwei Welten prallen aufeinander und begegnen sich vor allem mit Arroganz, Klischees, Vorurteilen und Abneigung. Der Christ hat seine Frau verloren, deren Tod will der Moslem vergelten. (Auch am 25. Juli).
Galileis Nachtgedanken werden am Samstag, den 18. Juli um 18.30 Uhr, und am Sonntag, den 19. Juli um 11.00 Uhr, in der Probenbühne am Park (Wittastraße, Ecke Lutherstraße) gezeigt. Holk Freytag bringt seine Textfassung nach Bertolt Brecht mit Gunther Emmerlich, Kristin Hölck und Günter „Baby“ Sommer auf die Bühne. Angesichts der durch die Corona-Pandemie hervorgerufene Kritik an der Wissenschaft setzt er zentrale Passagen und Szenenausschnitte in ein fiktives szenisches Umfeld. Musicalstar Bettina Mönch, zuletzt haben wir sie in „Hair“ in der Stiftsruine gesehen, wird mit Armin Kahl ein Kammermusical mit Musik und Texte von Jason Robert Brown in der Stiftsruine spielen. „Die letzten fünf Jahre“ ist die Geschichte einer Liebe. Cathy und Jamie erinnern sich, wie sie sich verliebt, geheiratet und wieder verloren haben. Er erzählt seine Erlebnisse vom ersten Kennenlernen an, während sie ihre gemeinsamen fünf Jahre rückwärts Revue passieren lässt. Eines der bezauberndsten und originellsten Kammermusicals der letzten Jahre! Inszenierung: Gil Mehmert, Musikalische Leitung und am Klavier: Christoph Wohlleben. Premiere: 01. August 2020 um 20.30 Uhr.

Nipplejesus von Nick Hornby mit Andrés Mendez in der Regie von Bettina Wilts war im letzten Jahr ein großartiger Erfolg. Am Donnerstag, den 06. August um 20.00 Uhr, kann man es noch einmal in der Krypta der Stiftsruine sehen. Dave ist Wärter in einem Museum. Er bewacht ein sehr kontroverses Kunstwerk mit dem Titel „NippleJesus“. Die ganze Stadt, und auch Dave, sind geschockt. Ist es nun Blasphemie oder Kunst? Dave lernt die Künstlerin kennen und beginnt, über Kunst nachzudenken. Und er, der mit Kunst bislang so gar nichts am Hut hatte, verteidigt „sein“ Kunstwerk gegen empörte Besucher, Spinner und Saboteure. „Alles halb so schlimm – Alt sein für Anfänger“ ist der Abend überschrieben, den Daniela Ziegler und Helmut Baumann am 07. August ab 20.00 Uhr in der Stiftsruine gestalten werden. Ein Mann und eine Frau sehen sich nach Jahrzehnten wieder, erkennbar gealtert. Mit Witz, Lebenserfahrung und sehr viel Klasse bringt das Schauspieler-Duo das Thema des Seniorendaseins ins Rampenlicht – amüsant, heiter, ironisch und zugleich sehr berührend. Trotz Sentimentalitäten und der Einsamkeit ist die Erkenntnis des Programms unverkennbar optimistisch – Alles halb so schlimm! Helmut Baumann, ehemaliger Intendant des Theaters des Westens in Berlin, Schauspieler, Tänzer und Sänger, trat in Bad Hersfeld in den Musicals „Sunset Boulevard“ und „Cabaret“ auf. Daniela Ziegler spielte 1978 zum ersten Mal in der Stiftsruine in Wilders „Wir sind noch einmal davongekommen“ und danach zum Beispiel auch 1995 in „König Lear“.

Am Freitag, den 07. August um 19.00 Uhr und um 21.00 Uhr, ist das Kieck-Theater Weimar mit „Männer, Frauen und andere Katastrophen im buchcafé zu Gast. Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen. Dass sie es trotzdem immer wieder versuchen, gibt dem Leben die Würze und dem neuen Programm des Kieck-Theaters den Inhalt. Es erwartet Sie ein humorvoller Abend, in denen die beiden Akteure – Cornelia Thiele und Thomas Kieck – ihre Geschichten mit Schauspiel, Pantomime und Musik verbinden. Am 07. und 08. August findet eine ganz besondere Expedition, eine Theaterexpedition im Stiftspark statt. Intendant Joern Hinkel führt Regie und ins Niemandsland. Ein geheimnisvoller Gegenstand ist durch das Dach einer Kirche vom Himmel gefallen. Das Gebäude ist inzwischen eingefallen – das ist viele Monate her. Keiner, der sich in die Nähe des Gegenstandes gewagt hat, ist je wieder von seiner Expedition in den zerstörten Kirchenraum zurückgekommen. Ist der Gegenstand verseucht? Ist er das Zeichen eines überirdischen Wesens? Es gibt Leute, die sagen, wenn man mit ihm in Kontakt kommt, werden die geheimsten Wünsche in Erfüllung gehen … Vom Militär wurde das ganze Gebiet großräumig abgesperrt. Die Zuschauer werden (nur mit Taschenlampen ausgestattet) von einem ehemaligen Soldaten, der illegal Führungen verkauft, in die verbotene Zone geführt.

Am Samstag, den 08. August und am Sonntag, 09. August 2020, jeweils um 16.00 Uhr, treten Ralf Bauer und Ann-Cathrin Sudhoff mit „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer in der Stiftsruine auf. Eine fehlgeleitete Mail sorgt für Chaos im Leben von Kommunikations-wissenschaftler Leo und der verheirateten Homepageexpertin Emmi. Aus Höflichkeit antwortet Leo auf die irrtümlich versendeten Mails von Emmi. Aus einer anfänglichen Brieffreundschaft per elektronischer Post entwickelt sich bald mehr und die beiden verlieben sich ineinander… Den Musicalstar Thomas Borchert sah man in Bad Hersfeld 2015 in „Kiss me Kate“. Er bringt uns die Legende vom Meisterpianisten Novecento (Stiftsruine, Sonntag, 09. August/ 20.00 Uhr) mit viel Musik nah: Auf einem Ozeandampfer wird im Jahr 1900 ein ausgesetztes Baby gefunden, dem die Matrosen den Namen seines Geburtsjahres geben: Novecento. Er wird auf diesem Schiff zum sagenhaften Ozeanpianisten, der mit seinem genialen Klavierspiel zwischen Jazz, Ragtime und Folk weltberühmt wird. Doch sein schwimmendes Zuhause will er trotz seines Ruhms nicht verlassen, nicht einmal, als das Schiff gesprengt werden soll … Im Hotel am Kurpark (Am Kurpark 19-21) legt der Schauspieler Thorsten Nindel (z.B. „Der Prozess in der Stiftsruine) Nachtschichten ein und unternimmt mit echten und falschen Hotelangestellten und sichtbaren und unsichtbaren Gästen eine Wanderung durch das leere Hotel. Jack ist ein arbeitsloser Schauspieler und verdient sich als Nachtwächter im Hotel etwas dazu. Doch je mehr Nächte er dort verbringt, desto finsterer werden die Albträume, die ihn auf seinen Rundgängen heimsuchen. Oder hat er sich die Toten in der Küche gar nicht eingebildet? Die Theaterwanderungen durch das leere Hotel finden am Freitag, den 14. August und am Samstag, den 15. August jeweils um 21.00 und 23.00 Uhr statt.

Konzerte

Gil Mehmert und Bettina Mönch werden gemeinsam auch ein Konzert geben. „Unplugged – Musicalsongs in der Krypta – and the World goes Round“ am 25. Juli um 23.59 Uhr in der Krypta der Stiftsruine. Bettina Mönch, eine der gefragtesten deutschsprachigen Musical-Darstellerinnen, singt Songs ihrer Theaterkarriere – musikalisch begleitet und moderiert von Gil Mehmert, Regisseur, studierter Gitarrist und ihr Ehemann. Also ein ganz besonderes Hauskonzert mit interessanten Einblicken hinter die Kulissen der Theaterwelt von zwei Künstlern, die in den letzten Jahren immer wieder das Publikum der Bad Hersfelder Festspiele begeistert haben. Das Sommerkonzert mit dem Orchester der Bad Hersfelder Festspiele unter der musikalischen Leitung von Christoph Wohlleben findet am Freitag, den 14. August um 20.00 Uhr, in der Stiftsruine statt. Es wird in diesen Zeiten ein Konzert unter ganz anderen Bedingungen. Aber die Musikerinnen und Musiker des Orchesters der Bad Hersfelder Festspiele spielen für ihr Publikum und präsentieren Werke von Jazz bis Klassik, von Musical bis Filmmusik.

Ilja Richter singt am Samstag, den 15. August ab 21.00 Uhr, „Lieblingslieder – Von Disco bis Kabarett“. Am Klavier begleitet ihn Harry Ermer. Ilja Richter spielte in Bad Hersfeld in der Stiftsruine zum ersten Mal 1998 in „The black Rider“ und zuletzt vor vier Jahren in „My fair Lady“. Bekannt wurde er mit der ZDF-„disco“, in der er viele tolle Songs präsentierte. Aber was hörte und hört er privat? Das, was er an diesem Abend erstmals singen wird! Anhand seiner Lieblingslieder erzählt er ganz persönliche Geschichten über Begegnungen mit Menschen und untermalt markante Eckpunkte seines Lebens musikalisch. Ein ironisch-melancholischer Blick zurück, aber immer ganz im Hier und Jetzt – typisch Ilja und diesmal doch ganz anders.

Die Geschichte vom Soldaten von Igor Strawinsky und C. F. Ramuz ist eine Kooperation zwischen der Musik an der Stadtkirche und den Bad Hersfelder Festspielen und eine konzertante Lesung in der Stiftsruine. Am Samstag, den 08. August um 20.30 Uhr, treten Sabine Kraut (Violine), Shelly Ezra (Klarinette), Theo Plath (Fagott), Björn Diehl (Trompete), Simon Kunst (Posaune), Pierre Decker (Kontrabass) und Philipp Strüber (Percussion) unter der musikalischen Leitung von Sebastian Bethge auf. Regie führt Bettina Wilts. Die äußeren Umstände des ersten Weltkriegs verlangten nach kleinen Besetzungen. So schufen Strawinsky und Ramuz ein lebendiges Märchenstück zwischen Volkserzählung und faustischen Sinnfragen mit einer quietschlebendigen und knallbunten Musik, die inspiriert durch Jahrmarktsmusik und Jazz vom Marsch über den Tango und Walzer bis zum Ragtime reicht.

In der Evangelischen Stadtkirche wird jeden Freitag um 19.30 Uhr ein Konzert des Bad Hersfelder Orgelsommers stattfinden. Am 17. Juli mit Christian Markus Raiser (Karlsruhe), am 24. Juli mit Lydia Schimmer (Dom zu Stuttgart), am 31. Juli mit Fabian Wöhrle (Ludwigsburg), am 07. August mit Dan Zerfaß (Dom zu Worms), am 14. August mit Anna Linß (Landau) und am 21. August mit Anastasia Boksgorn (Violine) und Sebastian Bethge (Orgel). Die Künstlerische Leitung hat Sebastian Bethge. Am Sonntag, den 19. Juli, steht um 23.00 Uhr noch etwas Besonderes auf dem Programm: „John CAGE – Litany for the Whale“, meditative Musik zum Tagesausklang mit Hans Schumann und Sebastian Bethge (Gesang). Litany for the Whale ist ein vom Walgesang inspirierter Wechselgesang für zwei Sänger. Die Nähe zum Gesang der Wale wird durch Verwendung knapper Melodiebausteine und die Lautzerlegung des Wortes Wal gesucht. Außerdem klingt die Musik der Gregorianik verwandt.

Der Arbeitskreis für Musik wird im Johann-Sebastian-Bach-Haus in der Nachtigallenstraße zahlreiche Konzerte anbieten. Am 17. Juli um 20.30 Uhr startet Jan Luley die Reihe mit Pianomusik, Geschichten und Anekdoten zu „Southern Nights – Die Entstehungszeit des Jazz“. Konzert und Lesung aus Musiker-Biographien und fiktionaler Literatur rund um die Jazz-Metropole New Orleans. Zum Beethovenjahr 2020 steht am 26. Juli um 18.00 Uhr „Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühn, …? auf dem Programm. Beethovens Begegnungen mit Bettine und Goethe mit Sabine Wackernagel, Schauspielerin, Dörte Gassauer, Pianistin und Eva Be Yauno-Janssen, Sopranistin. Am 01. August um 18.00 Uhr erleben die Gäste Wolfgang Möller am Klavier und Helgo Hahn liest aus „Das Hexenlied“, Max von Schillings Melodram nach der gleichnamigen geheimnisvoll-mystischen Ballade von Ernst von Wildenbruch, die im mittelalterlichen Hersfelder Kloster spielt.

Und noch einmal zum Beethoven-Jahr: „Die Stille um Beethoven“ am 08. August um 18.00 Uhr von und mit Helgo Hahn, Rezitationen und Wolfgang Möller am Klavier. Ludwig van Beethoven beschreibt in seinem „Heiligenstädter Testament“ von 1802 seine Verzweiflung über die fortschreitende Ertaubung und den nahen geglaubten Tod. Der Verlust seines Gehörs hatte dramatische Auswirkungen auf seinen Kompositionsstil. Im Spiegel seiner letzten Sonate op. 111 und der „Waldsteinsonate“ op. 53 werden historische und medizinische Hintergründe hör- und erlebbar.
Der „Liederabend der Epochen“ ist auch mit „…Meine Töchter sollen dich warten schön…“ (ein Zitat aus dem „Erlkönig“) überschrieben. Vier Sänger der Musikhochschule der Stadt Halle unter der Leitung von Michael Stolle geben am 09. August um 18.00 Uhr einen gesanglichen Querschnitt durch das Liedgut der Klassik und Romantik und zeigen damit Verbindungen der Komponisten zu zeitgenössischen Poeten auf. Eine echte Besonderheit ist dabei die Vertonung von Goethes „Der Erlkönig“.

Am 15. August ab 16.00 Uhr steht „Singet nicht in Trauertönen“ auf dem Programm. Im Liederkreis Op. 39 vertonte Robert Schumann zwölf Gedichte Joseph von Eichendorffs für Singstimme und Klavier. Die Hersfelder Opernpreisträgerin Kathleen Ziegner präsentiert in Begleitung von Alexander Stapanov (Klavier) daneben ausgewählte Lieder von Mozart bis Debussy.
Den Abschluss bildet die Klaviermatinée von Bach bis Rachmaninov am 16. August um 11.00 Uhr. Der junge Petersburger Pianist und Preisträger Alexander Stepanov spannt einen Bogen vom Barock bis in die Neuzeit.

Auch das buchcafé Bad Hersfeld lädt zu Konzerten ein – aber an einen ganz ungewöhnlichen Ort: In das Parkhaus Altstadt. Am 8. August um 19.00 Uhr wird die Michèl von Wussow & Band dort auftreten. Michèl von Wussow erzählt Geschichten: mit rauer Stimme und energetischen Gitarrenakkorden, die direkt im Kopf bleiben. Am 15. August um 19.00 Uhr heißt es dann „Kick la Luna“. Kaum eine deutsche Band hat weltmusikalisch eine derartige Bandbreite. Mit ihrem Ethno-Crossover stecken die Musikerinnen von Kick la Luna einfach an. Sie präsentieren Musik, zu der man mit den Fingern schnippen und zu romantischen Klängen wegträumen kann. Musiziert wird auch open Air. Der Hersfelder Musiker Jan Luley lädt jeweils sonntags ab 11.00 Uhr zum Jazz-Frühschoppen auf den Linggplatz mitten in der Stadt ein. Das International Cajun Trio (Cajun, franz. Folkblues, Blues u.a.), Huepa (Salsa, Chachacha, Bachata, Merengue, Bossa nova, Samba), das Jan Luley Trio & Cleo (Swing, Blues, New Orleans Music, Gospel), Gold Miners (Acoustic Rock, Dylan, Beatles, Simon & Garfunkel u.a.) und Chat Noir (Gypsy Swing aus Berlin mit Sopran) werden auftreten.

Im Kurpark geht es dann an drei Nachmittagen weiter. Ab 16.00 Uhr werden Sommersonntagnachmittagsjazzkonzerte der Initiative Jazz & more angeboten. Am 19. Juli spielen Michael Müller, Piano, und Diego Jascalevitch, Charango, am 02. August treten Matthias Schubert, Saxophon und Jörg Fischer, Schlagzeug, auf und am 16. August betreten mit Wollie Kaiser und Dieter Manderscheid zwei Grandseigneurs des Deutschen Jazz die Bühne vor der Stadthalle. Schon vor Eröffnung von „Ein anderer Sommer“ kann man ein besonderes Konzert erleben: Die Fensterkonzerte! Am Samstag, den 11. Juli um 11.00 Uhr und 12.30 Uhr, singen Mitglieder des Chors der Modell- und Gesamtschule Obersberg unter der Leitung von Ulrich Meiß aus verschiedenen, sich gegenüberliegenden Fenstern rund um den Rathausplatz.

Für Kinder und die ganze Familie

Am Sonntag, den 26.07. zeigen ab 15.00 Uhr, das Theater fensterzurstadt und das Figurentheater Neumond aus Hannover „Wo die wilden Kerle wohnen“ frei nach dem gleichnamigen Buch von Maurice Sendak für alle ab 4 Jahre in der Stiftsruine. Es ist die Geschichte von Max, der mit einem Boot zur Insel der wilden Kerle segelt, sie mit nur einem Zaubertrick zähmt und so zu ihrem König wird. Leise und laute Töne erzählen von Mut und Wut, vom Unfug treiben und von der Kraft der Phantasie. Die kleinen und großen Zuschauer werden auf eine Reise mitgenommen, die wild ist, Spaß macht und ermutigt, unbeirrt auf das zu blicken, was Angst macht. „Die Nachtigall“ ist Erzähltheater frei nach Hans Christian Andersen mit Kathleen Rappolt am Sonntag, den 02. August um 11.00 Uhr, im Stiftpark. Eine poetische Geschichte erzählt mit Scherenschnittbildern im Kamishibai, einem Wechselrahmen mit Flügeltüren, der oben geöffnet ist. Zwischen den Leisten bietet er so viel Platz, dass mehrere Bilder als Stapel hineingestellt werden können. Die Bilder werden nacheinander herausgezogen und die Geschichte wird dazu erzählt. Für alle ab 4 Jahren. Das musikalische Märchen von Sergej Prokofjew Peter und der Wolf wird Christoph Wohlleben als musikalischer Leiter für alle ab 4 Jahren am Samstag, den 15. August um 11.00 Uhr, auf die Bühne der Stiftsruine bringen. Gunther Emmerlich wird als Erzähler dabei sein. Die Menschen und Tiere werden in diesem musikalischen Märchen durch Instrumente dargestellt. Eine Kinderführung rund um die Stiftsruine findet am Sonntag, den 16. August von 15.00- bis 16.00 Uhr, für Kinder von 7-11 Jahren statt.

Comedy

Zu Curry & Comedy lädt die Jugendherberge Bad Hersfeld in ihren Garten ein. Drei Komiker treten im schnellen Wechsel auf: Jeder auf seine Weise, neu und originell. Hier trifft die kampferprobte Abräumernummer auf experimentelle Performance, feinsinniger Humor auf Schenkelklopfer, Wortwitz auf Kalauer.

Lesungen / Talk

Die beliebten „Nachteulen“ sind wieder da. Dominic Mäcke serviert um Mitternacht Haselnussschnaps zu einem etwas anderen Gespräch. Nach dem großen Erfolg des Mittenachts-Talks im letzten Sommer, dürfen die Nachteulen natürlich nicht fehlen. Allerdings treffen sie sich nicht im Museum, sondern – mit mehr Platz und Sicherheitsabstand für alle Besucher – am 18. Juli und am 01. August in der Stiftsruine. Am 01. August wird Richy Müller zu Gast sein. Am 26. Juli liest Joern Hinkel ab 18.00 Uhr im Romantik-Hotel „Zum Stern“ im großen Salon aberwitzige, schweißtreibende Geschichten des Düsseldorfer Bürokaufmanns und Schriftstellers Hermann Harry Schmitz: Das Buch der Katastrophen. Seine grotesk-surrealen Alltagshysterien sind einmalig in der Literatur. Den Zuhörern wird vor Lachen das Kalt-Getränk im Halse steckenbleiben… „Geschichten aus der Gruft“ kann man am 31. Juli zur Geisterstunde bei Kerzenschein hören. Bettina Wilts und Joern Hinkel präsentieren Texte von von E.T.A. Hoffmann, Edgar Allen Poe oder Eberhardt Alexander-Burgh. Mit Musik und Geräuschen von Matthias Trippner untermalt, sorgen sie in der Krypta der Stiftsruine für Geist-volle Schauer. Die Schauspielerin Bettina Hauenschild (z.B. „Shakespeare in Love“ oder „Hexenjagd“ in der Stiftsruine) ist auch Heilpraktikerin und schreibt Bücher. „Die magische Heilküche“ ist ihr Thema, das sie nicht nur in einer Lesung, sondern in einem Live Cooking am 01. August um 18.00 Uhr im Stiftspark vorstellt. Am Freitag, den 14. August, wird Maximilian Wigger (z.B. „Shakespeare in Love“ der Bad Hersfelder Festspiele) im buchcafé zu Gast sein. Kitsch ist seine Lesung mit Musik überschrieben. Von Florence Foster Jenkins bis Friederike Kempner, von Karl May bis Hedwig Courths – er lässt nichts aus, was kitschig berührt und auch zum Lachen reizt.

Ausstellungen / Führungen

Der Kunstverein Bad Hersfeld e.V. nimmt mit circa 10 Mitgliedern teil. Die Künstlerinnen und Künstler bauen ihre Staffeleien im Park rund um die Stiftsruine auf, das vorbeilaufende Publikum kann beim Entstehen der Werke zusehen. Auch Installationen und bildhauerische Arbeiten sind vorgesehen. „Malen im Freien“ findet am Freitag, den 24. Juli ab 15.00 Uhr, im Stiftspark (nur bei trockenem Wetter) statt. Die Mitglieder des Kunstvereins stellen zudem während des Sommers Werke in Schaufenstern der Stadt aus. Die unglaublichen Bilder des Arnold Odermatt werden ab dem 18. Juli in der Galerie im Stift gezeigt. Ob im Dienst oder in Zivil, immer begleitete den Polizisten Arnold Odermatt seine Kamera. Mit den entstandenen Bildern ist der Schweizer mittlerweile international als Fotograf anerkannt und berühmt geworden. Zur Vernissage am Samstag, den 18. Juli um 17.00 Uhr wird der Regisseur Urs Odermatt nach Bad Hersfeld kommen, der bei den Vorbereitungen zu seinem Spielfilm „Kommissar Zumbühl“ den Wert des fotografischen Werks seines Vaters entdeckt hat. Den Kinofilm wird Urs Odermatt im Bad Hersfelder Cineplex-Kino in einer Matinee am Sonntag, den 19. Juli um 11.00 Uhr zeigen. Die Sir-Henry.Galerie in der Homberger Straße 53 liegt inmitten einer farbenprächtigen Blumen-Oase. Sie können den Besuch der Sommerausstellung mit Landschafts-Gemälden von Gabriele Schäfer mit einem herrlichen Gartenspaziergang verbinden und sich zwischen Schmetterlingen, duftenden Stauden- und Rosenrabatten und dem farbenprächtigen Obst- und Gemüsegarten von Lyrik-Lesungen verzaubern lassen. „Sommer, Sonne, Schmetterlinge“ in der „Galerie im Grünen“ ist am 26.7., am 09.08. und am 16.08. jeweils von 15.00- bis 18.00 Uhr geöffnet. Am Samstag, den 01. August, gibt es eine besondere Führung mit musikalischer Begleitung mit Klezmer-Stücken zu Erinnerungsorten, den Hersfelder Stolpernsteinen. Treffpunkt ist um 11.00 Uhr Badestube / Ecke Breitenstraße. Wer Bad Hersfeld ganz neu kennen lernen möchte, kann an zahlreichen Führungen teilnehmen. Ob durch den Stiftsbezirk mit dem Staudengarten, rund um die Stiftsruine, zum Thema Lingg oder Mückenstürmer oder auf den Spuren Konrad Dudens – die Stadtführer haben viel zu erzählen. Die zahlreichen Termine finden Sie – wie alle anderen – im Programmheft und auf den Internetseiten der Stadt Bad Hersfeld und der Bad Hersfelder Festspiele. Und es sei noch auf den Theaterfundus-Trödelverkauf am Sonntag, den 02. August von 15.00- bis 18.00 Uhr, (nur bei gutem Wetter) verwiesen. Requisiten, Kostüme und Bühnenbildeinzelteile aus den Theateraufführungen der vergangenen Jahrzehnte stehen zum Verkauf.

Hinweise für Besucher: Wir bitten unsere Gäste, die geltenden Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln zu beachten und einzuhalten. Dem Einlasspersonal ist zur eigenen Sicherheit Folge zu leisten. Über mögliche Vorstellungsänderungen informieren Sie sich bitte kurzfristig über die Homepage der Bad Hersfelder Festspiele. Bitte bringen Sie Ihren Mundschutz mit. Sie helfen uns, wenn Sie den Kontaktzettel von der Homepage der Bad Hersfelder Festspiele www.bad-hersfelder-festspiele.de herunterladen und ausgefüllt mitbringen. Nicht alle Aufführungsorte sind barrierefrei. Bitte erfragen Sie Details beim Ticket-Service. Tickets und Informationen unter 06621 640 200, per Mail unter ticket-service@bad-hersfelder-festspiele.de oder im Internet unter www.bad-hersfelder-festspiele.de. Karten für die Veranstaltungen im buchcafé sind in der Hoehlschen Buchhandlung / Filiale Weinstraße, unter der Telefonnummer 06621 14773 sowie im Internet unter www.hoehlsche-buchhandlung.buchhandlung.de erhältlich. +++ pm/ja