BA Fulda und R+S Group formen modernen Handwerker von Morgen

Dem handwerklich geprägten Menschen Perspektiven geben“

Das Bildungsunternehmen Dr. Jordan und die R+S Group GmbH haben in einem weiteren Schritt ihre Zusammenarbeit intensiviert. Ein wichtiges Ziel dieser engeren Verzahnung ist die Fachkräftebindung an die Wirtschaftsregion Fulda. Professor Dr. Lothar Jordan, Namensgeber des in Fulda ansässigen Bildungsunternehmens Dr. Jordan und Geschäftsführer der Berufsakademie Fulda, Professor Dr. Wolfgang Dippel, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration a.D., Bürgermeister der Stadt Fulda a.D. und Studienleiter der Berufsakademie Fulda sowie Ralph Burkhardt, Vorsitzender der Geschäftsleitung der R+S Group GmbH, haben am vergangenen Mittwoch in einem gemeinsamen Pressegespräch in Fulda die Vorteile eines dualen Studiums herausgestellt und hier auch mit Vorurteilen gegenüber einer Berufsausbildung aufgeräumt.

Die R+S Group GmbH, ein handwerklich geprägtes Dienstleistungsunternehmen mit dem Hauptaugenmerk auf die Gebäude-, Schiffs- und Industrietechnik und die Bereiche Personaldienstleistung, IT-Service und Handel, gehört zu den größten Arbeitgebern der Wirtschaftsregion Fulda. Im Fokus des Dienstleistungsunternehmens stehen die Aus- und Weiterbildung. Elementarer Baustein ist die duale Ausbildung, daher entsendet das Unternehmen regelmäßig junge Nachwuchskräfte in das duale Studium an der Privaten Berufsakademie Fulda. Das Studienangebot an der Privaten Berufsakademie Fulda umfasst die Studiengänge Mittelstandsmanagement, Sozial- und Gesundheitsmanagement, Smart Production and Digital Management und Wirtschaftsingenieurwesen. Die Studiendauer dieser Studiengänge beträgt in der Regel 6 Semester. Kooperationspartner sind neben der R+S Group GmbH im Studiengang Mittelstandsmanagement beispielsweise die tegut…gute Lebensmittel GmbH & Co. KG, die Industrie- und Handelskammer Fulda oder die Lampenwelt GmbH.

Die Gründe für ein Duales Studium sind vielfältig. Ein wichtiger Grund sind jedoch die sehr guten Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Durch die enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis erfreuen sich Absolventen der Berufsakademie gerade in der Wirtschaft großer Beliebtheit. Über 80 Prozent der dual Studierenden haben vor Beendigung ihres Studiums einen Arbeitsplatz gefunden. Nach dem Bachelor-Abschluss ist ein Master bis hin zur Doktorarbeit möglich. Professor Dr. Wolfgang Dippel plädierte im Rahmen des Pressegespräches für ein duales Studium an der Privaten Berufsakademie Fulda und stützte sich in seinen Ausführungen auf die Wirtschaftsregion Fulda, die „perfekte Rahmenbedingungen“ zu garantieren scheint. „Stichpunkt Leben und Arbeiten in der Wirtschaftsregion – ich glaube, vielen ist gar nicht bewusst, wo sie eigentlich leben und arbeiten. Wir haben in der Region eine ganz niedrige Arbeitslosenquote. Es gibt hervorragende Rahmenbedingungen – eine hohe Lebensqualität bei einem vergleichbaren geringen Preisniveau, die besten Rahmenbedingungen auch für die Unternehmen“, so Professor Dr. Wolfgang Dippel, der sich in seinen Ausführungen auf diverse Publikationen, die Region Fulda betreffend, in der Vergangenheit stützte. So habe einst das Magazin Focus die Wirtschaftsregion Fulda als „lebenswerteste Region“ bezeichnet. Das Finanzportal „Finanzen 100“ – und hier sei der frühere Staatssekretär selbst überrascht gewesen – habe eruiert, dass Fulda als zweitattraktivste Stadt Deutschlands gelte. „Und der Hessische Rundfunk nennt Fulda „ein Paradies für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, stellte der Studienleiter stolz heraus, der sogleich auch relativierte: „Natürlich haben wir auch Probleme wie beispielsweise die Fachkräftebindung oder die Fachkräftefindung insgesamt oder Herausforderungen wie beispielsweise die Abwanderung von Fachpersonal aus dem Gastgewerbe in Folge der Corona-Pandemie.“

Für die Region Fulda, die mittelständisch geprägt ist, stellen Berufsakademien „eine große Chance“ dar. Ein wichtiger Multiplikator ist die Praxisorientierung. Bereits während ihres Studiums an der Privaten Berufsakademie erwerben die Studierenden wertvolle Berufserfahrung und haben Kontakt zur Geschäftsleitung. „Was als Kooperation begann, ist mittlerweile eine Partnerschaft auf Augenhöhe“, stellte der Vorsitzende der Geschäftsleitung der R+S Group GmbH, Ralph Burkhardt, im Rahmen des Gespräches heraus. Es gehe auch darum, zu verdeutlichen, dass der Handwerkliche Beruf an sich „ein ehrenwerter Beruf“ ist. „Wir stehen aktuell vor der Herausforderung, dass das Handwerk in der heutigen Gesellschaft vor immer größeren Herausforderungen steht. Es ist schon so weit gekommen, dass wir über Wertigkeit reden oder über Gleichstellung“, so Burkhardt weiter.

Mit der BA Fulda sei es gelungen, „dass wir unseren handwerklich geprägten Menschen Perspektiven aufzeigen können, indem sie sich mit ihrer Weiterbildung bei uns weiter qualifizieren können.“ Burkhardt weiter: „Wir haben unsere Zusammenarbeit insofern intensiviert, dass wir in der BA Fulda Studierenden und Unternehmen auch ein Profiling anbieten. Mittels Profiling, ein Katalog bestehend aus über 300 Multiplichoice-Fragen zur Ermittlung von individuellen Stärken und Schwächen, aber auch besonderen beruflichen Eignungen, lässt sich die ideale Besetzung des zukünftigen Arbeitnehmers beziehungsweise der zukünftigen Arbeitnehmerin am Arbeitsplatz wissenschaftlich eruieren. Ein durchaus sinnstiftendes Instrument, weiß Burkhardt: „Es gibt wissenschaftliche Studien darüber, dass mittlerweile etwa 60 Prozent aller Stellen fehlbesetz werden und man sich nicht wirklich mit der Frage auseinandersetzt: was suche ich eigentlich oder was bekomme ich vom Markt? Und dieses Thema zu matchen führt zu vielen weiteren Themen.

Es ist nachweislich in Studien nachzulesen, dass das Burnout-Syndrom darauf zurückzuführen ist, dass Menschen überfordert werden; Nicht, weil sie es können oder überladen werden, sondern, weil sie nicht richtig eingesetzt sind. Daher möchten wir deutlich machen, dass man im Handwerksberuf nicht nur in der Industrie Karriere machen kann, sondern es heutzutage auch möglich ist, sich im Handwerk weiter zu qualifizieren. Eine Möglichkeit ist das Duale Studium, aber genauso möglich ist es, Dich in Deiner Persönlichkeit coachen zu lassen und das ist das, was uns als Unternehmen wesentlich war.“ Darüber hinaus sieht der Vorsitzende der Geschäftsleitung der R+S Group GmbH das fehlende Schülerpraktikum an Gymnasien kritisch. Die Schüler würden um wichtige Einblicke in Berufsbranchen gebracht. Fakt sei auch: Es können nicht alle studieren. Eine Gesellschaft müsse alle Berufe abdecken – vom Landwirt über die Krankenschwester bis hin zum Elektriker.

Der Geschäftsführer der Berufsakademie Fulda und Schulnamensgeber Professor Dr. Lothar Jordan sieht das Profiling als sehr sinnstiftendes Instrument, wobei es keinesfalls darum geht, Studierende in irgendeiner Art und Weise zu degradieren. Einige Unternehmen hätten vom Profiling bereits profitiert. Dass den Studierenden an der dualen Berufsakademie Fulda, da ihre Eltern in der Regel für die Ausbildung ihrer Sprösslinge „etwas tiefer in die Tasche greifen müssen“ ihr Studium deshalb geschenkt bekommen, das will Jordan so nicht verstanden wissen: Die BA-Studierenden müssen Hürden genauso nehmen, wie Studierende an Hochschulen oder Universitäten auch. Ein Vorteil der BA Fulda zu anderen Berufsakademien liegt sicherlich auch darin begründet, dass die BA Fulda unter dem Dach des Bildungsunternehmens Dr. Jordan die Deutschlandweit kleinste ihrer Art ist und daher Dozenten besser auf die Studierenden eingehen können als dies anderenorts vielleicht möglich ist. Der berufliche Erfolg der Absolventen der BA Fulda auf dem Arbeitsmarkt ist dem Bildungsunternehmen Auftrag und Verständnis zugleich. +++ jessica auth