Ausstellung der Jungen Kunst Berlin im Museum Modern Art eröffnet

Über die Vielfalt und Poesie der Malerei

Eine beeindruckende Ausstellung ist heute im Museum Modern Art in Hünfeld eröffnet worden: „New perspectives in painting“ zeigt die Vielfalt, Poesie und Variabilität der Malerei, heißt es in der Mitteilung der Hünfeld. Vier aufstrebende Künstler der Jungen Kunst Berlin präsentieren bis Ende Januar 44 Werke – Benjamin Burkard, Daniel Schwarz, Johanna Silbermann und Christoph Rode. „Wir möchten mit der Ausstellung zurück zu den Wurzeln der Entschleunigung, zur Basis der Kunst, zur Malerei gehen. Zurück zur weißen Leinwand, zu Pinsel und Farbe, zum eigenen Geist“, machte Kurator Philipp Schumann von der Jungen Kunst Berlin deutlich. Die vier Künstler aus Berlin zeigen eine wunderbare Palette der Möglichkeiten des Genres. „Die Malerei fungiert als Königsdisziplin, als Quintessenz der Künste. Sie haben sich mit Gänze, mit Enthusiasmus, Konstanz und Leidenschaft komplett der Malerei verschrieben“, betonte Schumann.

Surreal anmutende Katastrophenszenen, Farbschlachten und Maschinenwelten – das sind die leidenschaftlichen Themen des jungen Malers Benjamin Burkard. „Die Zerstörung und der Zufall sind Teil der Bildfindung“, erklärte der Kurator. Die Werke sind rätselhaft, theatralisch inszeniert, aber auch spielerisch und humorvoll. Daniel Schwarz ist ein Meisterschüler von Professor Harald Gnade und bringt mit seinen Bildern Geschichten, Märchen, Mythen und Sagen ins Rollen. Bis zu hundert Schichten Farben trägt er auf ein Gemälde auf. So dauert es rund drei Monate, bis ein Kunstwerk fertig gestellt ist. „Ihm liegt daran, der Kälte und Rationalität unserer Welt etwas entgegen zu setzen – nämlich das Zauberhafte“, sagte Schumann. Christoph Rodes zumeist großformatigen Arbeiten zeigen Raum- und Landschaftssituationen. Sie erinnern an Bühneninstallationen und mehrdimensionale Szenarien voller fragmentaler Inhalte. „Ein Wechselspiel zwischen Innen und Außen, zwischen Architektur und Raum, zwischen Fiktion und Realismus“, brachte es der Kurator auf den Punkt.

Eindrucksvoll ist die Inszenierung von Johanna Silbermanns Werken in den Gasometern des Museums Modern Art. Die Berliner Malerin erschafft eine architektonische Welt, die zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion changiert. „Die gedeckten Farben erzeigen eine atmosphärische Dichte. Mit dem Talent für eine melancholische Grundstimmung zeigt sie die Schönheit der Malerei in Tristesse, menschenleeren Räumen und mit imponierender Leichtigkeit“, sagte Schumann. Bürgermeister Benjamin Tschesnok freute sich über die gelungene Vernissage und unterstrich: „Wir haben mit dem Museum Modern Art viel vor. Dieses Museum ist seit 30 Jahren ein besonderes Markenzeichen für unsere Stadt.“ Die neue Ausstellung sei auch gleichzeitig ein Neuanfang, an dem Museumsgründer Jürgen Blum sicher Gefallen gefunden hätte. „Ganz im Sinne Jürgen Blums wollen wir in diesem Museum weiterhin gerade jungen Künstlern ein Forum bieten“, erklärte Tschesnok. Danke sagte er unter anderem dem Kunstverein IDEA Hünfeld und dem Förderverein des Museums, die diesen Weg mitgehen werden.

Der Bürgermeister verriet, dass auch die Malschule wieder reaktiviert werden soll. Der Künstler Daniel Schwarz wird an zwei Wochenenden im Oktober und November Workshops in Hünfeld anbieten – ganz so, wie sie in der Vergangenheit von Jürgen Blum organisiert worden waren. Die Besucher schauten sich in den Ausstellungsräumen um, kamen mit den Künstlern ins Gespräch und genossen einen herrlichen Nachmittag voller Kunst. Hans Jürgen Steffenhagen sorgte am Piano für beste Unterhaltung. Der Förderverein des Museums Modern Art kümmerte sich um die Bewirtung. Die Ausstellung ist bis zum 31. Januar donnerstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung zu sehen. Weitere Infos: www.museum-modern.art. +++ pm/vw