Ausbildungsverbund Rhöner Lebensmittel kämpft ums Überleben

Der Handwerkerhof leistet für die tägliche Versorgung  der Schulen und Kitas in der Rhön mit frischem Mittagessen einen wichtigen Beitrag. Bild: privat

„Täglich über 500 frische Essen aus regionalen Produkten für die Schulen und Kitas im Ulstertal rund um Hilders bis nach Hofbieber und Dipperz, das war bis vor kurzem noch unser tägliches Geschäft“, so Sandra Limpert, Chefin des Handwerkerhofs in Hilders, wo der Ausbildungsverbund seine Ausbildungs- und Lehrküche betreibt. „Mit der Schließung aller Schulen und Kitas ist unser Geschäft von heute auf morgen weggebrochen. Jetzt produzieren wir täglich nur noch knapp 50 Essen, um einige Senioren im Ulstertal zu versorgen“, so Limpert weiter.

Der Vorstand des Ausbildungsverbundes, Dr. Herbert Büttner, Günter Stehling und Dieter Lomb, hat jetzt erstmal die meisten Mitarbeiter nach Hause geschickt, um Überstunden abzufeiern. „Spätestens ab April werden wir Kurzarbeit beantragen müssen“, so Lomb.“ Nicht davon betroffen sind unsere Auszubildenden, denn der Ausbildungsbetrieb muss trotz Auftragsmangels regulär weiterlaufen. Gerne würden wir aber jetzt in der Krise unsere Kapazitäten nutzen, um noch mehr Senioren täglich mit Essen zu versorgen. Auch die Nutzung unserer Auslieferungsfahrzeuge für die Versorgung von Menschen mit Lebensmittel, die momentan nicht ihre Wohnung verlassen können, wäre denkbar“, so Lomb weiter. Günther Stehling hat deshalb im Ulstertal einen Aufruf gestartet, der von allen drei Bürgermeistern unterstützt wird. Betroffene Bürger, die momentan nicht das Haus verlassen können oder dürfen, können die Hilfe des Ausbildungsverbundes in Anspruch nehmen.

Der Ausbildungsverbund Rhöner Lebensmittel e.V. war 2003 auf Betreiben von Dieter Lomb, Handwerksreferent der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Günter Stehling aus Simmershausen sowie Ludwig Leist aus Hilders gegründet worden, um das Nahrungsmittelhandwerk und die Gastronomie und Hotellerie in der Rhön mit Fachkräften zu versorgen. Mittlerweile hat der Ausbildungsverbund aber auch eine zentrale Rolle bei der Versorgung von Schulen und Kindergärten in der Region eingenommen. Der Vorsitzendes des Vereins, Dr. Herbert Büttner, bleibt optimistisch:   „Wir werden ums Überleben kämpfen (müssen), denn Schulen und Kindergärten müssen ja auch nach Corona mit Essen versorgt werden. Die gute Idee, dies mit frischen Produkten aus der Region zu tun, darf auf keinen Fall untergehen“, so Büttner. +++ pm