Fulda. In Fulda bleiben laut der jüngsten Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt. Den 2389 betrieblichen Ausbildungsstellen stehen 1419 gemeldete Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. „Wer über unbesetzte Ausbildungsplätze klagt, muss qualitativ gute Ausbildungsplätze mit Perspektive anbieten! Betriebe müssen ausbildungswillig und ausbildungsfähig sein“, erklärt Kathrin Harth, Jugendbildungsreferentin der DGB-Jugend.
„Einzelne Branchen und Betriebe kommen ihrer Verantwortung nach einer guten Ausbildung nicht nach und gefährden damit die duale Ausbildung in Deutschland“, so Harth. Neben den Unternehmen sei auch die Politik in die Pflicht zu nehmen. Sie dürfe das Duale System nicht gegen die Wand fahren lassen, sondern müsse vielmehr Rahmenbedingungen für mehr Ausbildungsqualität schaffen. Wie diese aussehen sollen, steht im Positionspapier „Plan B“, das die Forderungen der Gewerkschaftsjugend zur diesjährigen Bundestagswahl enthält.
Die bestehenden Regelungen im Berufsbildungsgesetz (BBiG) müssen geändert und auch auf die Praxisphasen dualer Studiengänge angewendet werden: So ist die Lehr- und Lernmittelfreiheit einzuführen sowie die Qualität der Berufsschulen zu verbessern. Der Ausbildungsplan ist mit dem Ausbildungsvertrag verpflichtend auszuhändigen, die persönliche Eignung des Ausbildungspersonals zu konkretisieren. Mindestens drei Monate vor Beendigung der Ausbildung muss dem Auszubildenden die (Nicht-)Übernahme angekündigt werden. „Und auch Mitbestimmungsmöglichkeiten für Interessenvertretungen gilt es auszubauen“ bekräftigt Harth. „Letzteres ist umso wichtiger, da Überstunden leider häufig immer noch Ausbildungsalltag sind. Damit muss Schluss sein, denn die Ausbildung ist ein Lernverhältnis!“ +++