Aue-Präsident befürchtet Pleiten in der Bundesliga

Große Klubs könne es genauso treffen wie Kleine

Der Präsident des Zweitligisten Erzgebirge Aue, Helge Leonhardt, befürchtet wegen der Corona-Krise Pleiten in der Fußball-Bundesliga. „Wenn die Pandemie der Wirtschaft länger anhält, kann es und wird es in der Bundesliga zu Planinsolvenzen kommen“, sagte der Unternehmer dem „Handelsblatt“. „Ich schließe nicht aus, dass einzelne Vereine, vielleicht sogar die meisten, kollabieren.“

Große Klubs könne es genauso treffen wie Kleine, führte Leonhardt aus – in ihren Transfer-Verträgen mit Spielern hätten einige dringend geplante Einnahmen wie Fernsehgelder vielleicht sogar verpfändet – „wenn die dann ausbleiben, gibt es ein Bilanzproblem und einen Crash“. Leonhardt plädierte im „Handelsblatt“ für arbeitsmarktpolitische Hilfen: „Man sollte erst einmal vorsorglich für Manager, Mitarbeiter und Spieler sowie alle Angestellten im Verein präventiv Kurzarbeit beantragen. In einer solchen Notsituation zählt das Gleichheitsprinzip. Dann müssten auch einzelne Spitzenverdiener bereit sein, nur 6.400 Euro im Monat zu erhalten, also circa 2.500 netto. Das wäre ein echtes Signal.“

Man überlebe als Profispieler oder Gutverdiener auch mit erheblichen Reduzierungen gut. Erzgebirge Aue hatte am Wochenende Kurzarbeit beantragt – als zweiter Bundesligaklub nach Hannover 96. Der Fußball-Präsident aus Aue ist dafür, die laufende Bundesliga-Saison sofort abzubrechen. Der Plan der Deutschen Fußball-Liga (DFL), mit Geisterspielen ohne Zuschauer die Spielzeit zu beenden, sei Wunschdenken: „Der Plan ist leider nur nicht realistisch.“ Vielleicht könne man alle Spiele im August und September nachholen oder die nächste Saison einfach dranhängen, die Ergebnisse würden dann addiert: „Es darf keine Denkverbote geben.“ +++