Das Arbeitsvolumen in Deutschland ist im zweiten Quartal 2024 auf 14,7 Milliarden Stunden gestiegen. Das war ein Zuwachs von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag mit. Es übertraf damit erstmals wieder das Vor-Corona-Niveau.
„In Deutschland wurde noch nie so viel gearbeitet – mitten im Wirtschaftsabschwung“, sagte IAB-Forscher Enzo Weber. Saison- und kalenderbereinigt zeigt sich laut IAB eine Zunahme um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. „Ein weiterer Anstieg ist aber kein Selbstläufer“, so Weber. „Der Beschäftigungszuwachs flacht deutlich ab, die Teilzeitquote klettert auf fast 40 Prozent und es werden so wenige Überstunden wie noch nie geleistet.“
Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,4 Prozent und lag somit bei 46,1 Millionen Personen. Bei der Arbeitszeit pro erwerbstätige Person zeigte sich ein leichter Zuwachs von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal – sie lag im zweiten Quartal 2024 im Schnitt bei 318,2 Stunden. Die Stundenproduktivität sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,4 Prozent.
Die Teilzeitquote verzeichnete einen kräftigen Anstieg um 0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresquartal und lag im zweiten Quartal 2024 bei 39,8 Prozent. Dabei erhöhte sich die Zahl der Teilzeitbeschäftigten um 1,6 Prozent, die der Vollzeitbeschäftigten hingegen sank leicht um 0,3 Prozent. Grund dafür ist laut Institut unter anderem ein Beschäftigungszuwachs gerade in Branchen mit einem hohen Teilzeitanteil wie dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie Erziehung und Unterricht.
Gegenüber dem Vorjahresquartal gingen die bezahlten und unbezahlten Überstunden um jeweils 0,3 Stunden etwas zurück. Im Durchschnitt leisteten Arbeitnehmer im zweiten Quartal 2024 2,9 bezahlte und 4,1 unbezahlte Überstunden. Rund 4,56 Millionen Beschäftigte gingen einer Nebentätigkeit nach. Dies sind 2,9 Prozent mehr als im zweiten Quartal 2023. Damit folgt die Entwicklung dem langfristigen Aufwärtstrend, allerdings fielen die Zunahmen zuletzt schwächer aus. +++