Arbeitsmarkt im Juni deutlich erholt

Landkreis Fulda: Frühjahrsbelebung und Lockerungen lassen Arbeitslosigkeit weiter sinken

Die Arbeitslosenzahl in Deutschland ist im Juni deutlich gesunken. Insgesamt waren in der Bundesrepublik 2,614 Millionen Personen arbeitslos gemeldet und damit 239.000 weniger als vor einem Jahr, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mit. Gegenüber dem Vormonat sank die Arbeitslosenzahl um 73.000 Personen. Die Arbeitslosenquote ging dabei um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent zurück. „Die umfassende Besserung am Arbeitsmarkt setzt sich im Juni fort“, sagte BA-Chef Detlef Scheele. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung seien weiter kräftig gesunken. „Die Unternehmen reduzieren weiter die Kurzarbeit und suchen wieder mehr nach neuem Personal.“ Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im Juni bei 3,411 Millionen Personen. Das waren 207.000 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt waren bei der BA im sechsten Monat des Jahres 693.000 Arbeitsstellen gemeldet, 123.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt erhöhte sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Stellen um 25.000.

Waldemar Dombrowski
Der Arbeitsmarkt im Juni 2021 im Landkreis Fulda
Die Frühjahrsbelebung und die nach „Corona-Lockerungen“ in vielen Lebensbereichen haben die Arbeitslosigkeit in Osthessen weiter sinken lassen. Zum Ende des Monats sind im Landkreis Fulda 3.770 Personen arbeitslos gemeldet. Dies sind 5,6 Prozent weniger als im Mai. Zugleich verringerte sich der Abstand zum Vorjahresmonat weiter (-18,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank auf 3,0 Prozent (Vormonat: 3,2 Prozent; Vorjahr: 3,7 Prozent). Das ist bei weitem die niedrigste Quote in Hessen. „Von der positiven Entwicklung gegenüber dem Vorjahr haben im Landkreis Fulda erfreulicherweise nahezu alle Personengruppen profitiert, insbesondere jüngere Menschen“ erklärt Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Die Zahl der arbeitslosen Personen unter 25 Jahren sank binnen Jahresfrist um 38,3 Prozent auf 364. Bei älteren Arbeitslosen gestaltet sich die Beschäftigungsaufnahme schwieriger. Im Juni waren 1.272 Über-50-Jährige auf Beschäftigungssuche – 74 weniger als im Juni des Vorjahres. Sorgen bereitet dem Agenturleiter weiterhin der während der Pandemie gestiegene Anteil der Langzeitarbeitslosigkeit. 28,5 Prozent aller im Landkreis arbeitslos gemeldeten Personen sind seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung. Vor zwei Jahren hatte der Anteil 21 Prozent betragen. Die verbesserte Konjunktursituation wirkt sich sowohl auf den Bereich der Agentur für Arbeit, wo die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich um 27,7 Prozent auf 1.800 sank, als auch auf den Bereich der Grundsicherung aus. Die Zahl der beim Kreisjobcenter registrierten Arbeitslosen ging binnen eines Jahres um 8,6 Prozent auf 1.970 zurück. Die sich stabilisierende Verfassung des Arbeitsmarktes wird durch die Zugangszahlen in Arbeitslosigkeit belegt. So meldeten sich mit 285 Personen 90 weniger aus einer Beschäftigung arbeitslos als im Mai (-24,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug die Differenz sogar 32,8 Prozent. Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur in Fulda konnte im Juni 546 Stellen akquirieren. Das waren 171 mehr als im Mai und 241 mehr als im Vorjahresmonat. Derzeit liegen der Arbeitsagentur insgesamt 2.107 Stellen zur Besetzung vor. „Auch wenn die Corona-Pandemie noch nicht bewältigt ist, so nimmt die wirtschaftliche Entwicklung zunehmend Fahrt auf“, kommentiert Waldemar Dombrowski die positive Entwicklung.

Der Arbeitsmarkt im Juni 2021 im Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Die Frühjahrsbelebung und die „Corona-Lockerungen“ in vielen Lebensbereichen haben die Arbeitslosigkeit in Waldhessen weiter sinken lassen. Zum Ende des Monats sind im Landkreis Hersfeld-Rotenburg 2.379 Personen arbeitslos gemeldet. Dies sind 2,2 Prozent weniger als im Mai. Zugleich verringerte sich der Abstand zum Vorjahresmonat weiter (-18,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank auf 3,7 Prozent (Vormonat: 3,8 Prozent; Vorjahr: 4,3 Prozent) und liegt weit unter dem Hessendurchschnitt (5,1 Prozent). „Von der positiven Entwicklung gegenüber dem Vorjahr haben im Landkreis Hersfeld-Rotenburg erfreulicherweise nahezu alle Personengruppen profitiert, insbesondere jüngere Menschen“ erklärt Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Die Zahl der arbeitslosen Personen unter 25 Jahren sank binnen Jahresfrist um 28,3 Prozent auf 223. Mit einem Minus von 16,6 Prozent auf 581 fiel auch der Rückgang bei Arbeitslosen ohne deutschen Pass überproportional hoch aus. Sorgen bereitet dem Agenturchef die während der Pandemie gestiegene Langzeitarbeitslosigkeit, die mit 906 um fast ein Fünftel über dem Vorjahresniveau liegt. Die verbesserte Konjunktursituation wirkt sich sowohl auf den Bereich der Agentur für Arbeit, wo die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 21,2 Prozent auf 951 sank, als auch auf den Bereich der Grundsicherung aus. Die Zahl der beim Kreisjobcenter registrierten Arbeitslosen ging binnen Jahresfrist um 8,0 Prozent auf 1.428 zurück. Die sich stabilisierende Verfassung des Arbeitsmarktes wird durch die Zugangszahlen in Arbeitslosigkeit belegt. So meldeten sich mit 177 Personen 16 Prozent weniger aus einer Beschäftigung arbeitslos als im Mai. Im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug die Differenz knapp 12 Prozent. Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur in Bad Hersfeld konnte im Juni 406 Stellen akquirieren. Das waren 130 mehr als im Mai und fast doppelt so viele wie im Vorjahresmonat. „Auch wenn die Corona-Pandemie noch nicht bewältigt ist, so nimmt die wirtschaftliche Entwicklung zunehmend Fahrt auf“, kommentiert Waldemar Dombrowski die positive Entwicklung. Derzeit liegen der Arbeitsagentur im Landkreis Hersfeld-Rotenburg insgesamt 1.282 Stellen zur Besetzung vor.

Seit Mitte März 2020 haben 5.346 Betriebe für 78.648 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Da die konkrete Beantragung und Bearbeitung des Kurzarbeitergeldes nachträglich erfolgen, können erst mit einigen Monaten Verzögerung Aussagen zur tatsächlichen Inanspruchnahme der Kurzarbeit getroffen werden. Demnach haben im Dezember vergangenen Jahres 13.095 Beschäftigte Kurzarbeitergeld bezogen. Das waren 718 mehr als im Monat zuvor und 9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk. Erste Hochrechnungen weisen auf einen Anstieg für Januar Februar hin. +++