Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im August 2025 um 153.000 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Gegenüber dem Vormonat kletterte sie um 46.000 auf 3,025 Millionen Arbeitssuchende, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Freitag mit. Saisonbereinigt verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 9.000. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent.
"Im August ist das eingetreten, was wir auch erwartet haben: Aufgrund der Sommerpause ist die Arbeitslosigkeit auf über drei Millionen gestiegen. Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor von der wirtschaftlichen Flaute der vergangenen Jahre geprägt. Es gibt allerdings auch erste Anzeichen einer Stabilisierung", sagte BA-Chefin Andrea Nahles am Freitag in Nürnberg. Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch die Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, sank saisonbereinigt inzwischen den dritten Monat hintereinander. Im August lag sie bei 3.634.000. Das waren nur noch 25.000 mehr als vor einem Jahr.
Im August waren 631.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 68.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA-X) - ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt - blieb im August 2025 unverändert bei 98 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fällt der BA-X um acht Punkte geringer aus. 1.019.000 Personen erhielten nach Hochrechnung der BA im August 2025 Arbeitslosengeld, 99.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Bürgergeldberechtigten belief sich hochgerechnet im August auf 3.901.000. Gegenüber August 2024 war dies ein Rückgang um 88.000 Personen. 7,1 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.
Seit Oktober 2024 haben sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 430.000 Bewerber für eine Berufsausbildungsstelle gemeldet, 12.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. 98.000 von ihnen waren im August noch unversorgt. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen fällt mit 477.000 um 25.000 geringer aus als im Vorjahreszeitraum. 129.000 unbesetzte Berufsausbildungsstellen waren im August noch zu vermitteln.
Regional Hoher Bedarf an Fachkräften
Die Arbeitslosigkeit in Ost- und Waldhessen ist im August leicht angestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen liegt im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda um 43 höher als im Juli bei 8.046. Die Arbeitslosenquote verblieb auf 4,1 Prozent (Vorjahr: 4,0 Prozent). „Wir sehen eine schwächere Verfassung des regionalen Arbeitsmarktes, wenn wir die Zahlen mit den Vorjahrsdaten vergleichen“, erklärt Matthias Dengler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, und argumentiert mit den Entwicklungen in den Rechtskreisen: Während die Jobcenter der Landkreise Fulda und Hersfeld-Rotenburg binnen Jahresfrist ein Minus von 190 arbeitslosen Menschen auf 4.894 verzeichnete, waren bei der Agentur für Arbeit im August 444 Personen mehr erwerbslos gemeldet als vor einem Jahr. Agenturchef Dengler: „Die Arbeitslosenversicherung reagiert unmittelbarer auf Veränderungen. Mit über 16 % haben wir den größten Anstieg in ganz Hessen. Der Arbeitsmarkt ist tatsächlich in großer Bewegung. Das ist ein schleichender Prozess. Wir müssen mehr tun, damit wir die Stärke in der Region halten.“
Weiterhin hoher Bedarf an Fachkräften
Der Agentur für Arbeit liegen im Agenturbezirk 2.306 Stellen zur Besetzung vor. Bedarf an – zumeist qualifiziertem - Personal besteht in nahezu allen Bereichen. Zugleich verfügen zwei Drittel der arbeitslosen Menschen über keine abgeschlossene Berufsausbildung. Es gilt, ungelernte und angelernte Personen für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Die Agentur für Arbeit fördert eine Weiterbildung nicht nur bei arbeitslosen Menschen, sondern auch bei erwerbstätigen Personen.
Kurzarbeit
Die Unternehmen in der Region nutzen weiterhin das Instrument der Kurzarbeit zur Stabilisierung von Beschäftigungsverhältnissen. Im Agenturbezirk haben seit Januar 173 Betriebe für 2.778 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. +++

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