Arbeitslosenzahl im September gestiegen – geringe Herbstbelebung

Regional sinkt die Arbeitslosigkeit sinkt

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September 2023 um 141.000 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Gegenüber dem Vormonat nahm sie um 69.000 auf 2,627 Millionen Arbeitssuchende ab, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Freitag mit. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen im September gegenüber dem Vormonat um 10.000 zugenommen. Die Arbeitslosenquote sank im September um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte erhöht. „Die einsetzende Herbstbelebung fällt in diesem Jahr vergleichsweise gering aus“, sagte BA-Vorstand Daniel Terzenbach in Nürnberg. „Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nehmen zwar ab, jedoch weniger als in einem September üblich. Grundsätzlich ist der deutsche Arbeitsmarkt aber nach wie vor stabil“, ergänzte er.

Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im August auf 3,2 Prozent. Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 15.000 gestiegen. Sie lag im September 2023 bei 3.440.000 Personen. Das waren 190.000 mehr als vor einem Jahr. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter hätte die Unterbeschäftigung nur um 105.000 über dem Vorjahreswert gelegen. Im September waren 761.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 113.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA-X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sank im September 2023 um einen Punkt auf 115 Punkte. Damit lässt die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter nach. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen Rückgang von 17 Punkten. 779.000 Personen erhielten im September 2023 Arbeitslosengeld, 81.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Le istungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im September bei 3.925.000. Gegenüber September 2022 war dies ein Anstieg um 84.000 Personen. 7,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Regional sinkt die Arbeitslosigkeit sinkt

Die Arbeitslosigkeit in Ost- und Waldhessen ist im September gegenüber dem Vormonat gesunken. Zum Ende des Monats liegt die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda bei 6.882 und somit um 312 niedriger als im August. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,6 Prozent (Vormonat: 3,8 Prozent; Vorjahr: 3,3 Prozent) und liegt damit deutlich unter dem Hessendurchschnitt von 5,3 Prozent. „Besonders erfreulich ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den jüngeren Personen“, erklärt Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Im Sommer hatten sich vermehrt Schulabgängerinnen ohne Ausbildungsplatz sowie junge Arbeitnehmerinnen arbeitslos gemeldet, die vom Betrieb nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss nicht übernommen werden konnten. Nun konnte ein Großteil dieser Unter-25-Jährigen in den Arbeitsmarkt integriert werden. Aktuell sind 768 jüngere Menschen in den Landkreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg arbeitslos gemeldet, Dies sind 13,5 Prozent weniger als vor einem Monat. Während im Vergleich zum August die Arbeitslosigkeit bei nahezu allen Personengruppen zurückging, zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr ein anderes Bild. Die Arbeitslosigkeit stieg bei allen Personengruppen an. Dies dürfte mit der sich abschwächenden Konjunktur zusammenhängen. So verzeichnete die Agentur für Arbeit mit einem Plus von 8,3 Prozent auf 2.252 Arbeitslose einen relativ hohen Anstieg zum Vorjahr. Bei den Jobcentern der Landkreise sind insgesamt 4.630 Personen arbeitslos gemeldet (+9,0 Prozent). Zudem haben sich im Vorjahresvergleich deutlich mehr Menschen aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos gemeldet. +++

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