Arbeitslosenzahl im April gestiegen

Am heimischen Arbeitsmarkt eine Frühjahrsbelebung erkennbar

Agentur für Arbeit

Die Arbeitslosenzahl in Deutschland ist im April im Vorjahresvergleich gestiegen. Insgesamt waren in der Bundesrepublik 2,771 Millionen Personen arbeitslos gemeldet und damit 127.000 mehr als vor einem Jahr, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mit. Gegenüber dem Vormonat sank die Arbeitslosenzahl um 56.000 Personen. Die Arbeitslosenquote ging dabei um 0,2 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent zurück. „Durch die Frühjahrsbelebung entwickelt sich der Arbeitsmarkt solide“, sagte BA-Chef Detlef Scheele. Die anhaltenden Einschränkungen in vielen Bereichen bremsten die Erholung zwar, führten aber insgesamt zu keinen neuen Belastungen. Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im April bei 3,562 Millionen Personen. Das waren 105.000 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt waren bei der BA im vierten Monat des Jahres 629.000 Arbeitsstellen gemeldet, 2.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt erhöhte sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Stellen um 14.000.

Arbeitsmarkt in der Region

Trotz Corona ist am heimischen Arbeitsmarkt eine Frühjahrsbelebung erkennbar. Die Arbeitslosigkeit ist in Ost- und Waldhessen im April nochmals gesunken. Insgesamt sind 6.612 Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen, 345 weniger als im März (-5,0 Prozent) und 1,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,5 Prozent (Vormonat: 3,6 Prozent und Vorjahr: 3,5 Prozent) und weist damit den niedrigsten Wert aller hessischen Arbeitsagenturen aus. Von der positiven Entwicklung haben in den beiden zum Agenturbezirk gehörigen Landkreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg jüngere Arbeitslose unter 25 Jahren und Männer profitiert. „Viele Betriebe des Außenbereichs haben im vergangenen Monat ihre freigestellten Arbeitskräfte zurückgerufen, was den Rückgang bei Männern erklärt“, so Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda.

Gleichwohl hinterlässt die Corona-Krise deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt, die sich in einem erheblichen Anstieg bei langzeitarbeitslosen Menschen zeigen. Im April waren in Ost- und Waldhessen insgesamt 2.009 Menschen länger als ein Jahr arbeitslos, 581 Personen mehr als im Vorjahr (+40,7 Prozent). „Die Frühjahrsbelebung zeigt sich auch im weiter steigenden Kräftebedarf“, bemerkt der Agenturchef. Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur in Fulda und Hersfeld-Rotenburg konnte im vergangenen Monat 702 Stellen akquirieren. Das sind knapp 65 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der Bestand an offenen Stellen ist auf insgesamt 3.058 angestiegen. Der Zugang aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum April 2020 um 40,3 Prozent gesunken, was für Stabilität im Agenturbezirk spricht.

Kurzarbeit

Die Unternehmen und Betriebe in der Region nutzen zur Sicherung von Beschäftigung weiterhin stark das Instrument der Kurzarbeit. Seit Mitte März 2020 haben insgesamt 5.107 Betriebe für 75.069 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Da die konkrete Beantragung und Bearbeitung des Kurzarbeitergeldes nachträglich erfolgen, können erst mit einigen Monaten Verzögerung Aussagen zur tatsächlichen Inanspruchnahme der Kurzarbeit getroffen werden. Demnach haben im Oktober vergangenen Jahres 11.367 Beschäftigte Kurzarbeitergeld bezogen. Das waren 7,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk. Erste Hochrechnungen weisen auf einen Anstieg für den November hin. +++