Arbeitsagentur stellt jeden zweiten Mitarbeiter befristet ein

Ein Anteil von 56 Prozent

Mehr als die Hälfte aller neu eingestellten Mitarbeiter bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) erhalten befristete Arbeitsverträge. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung an den FDP-Bundestagsabgeordneten Johannes Vogel. Demnach seien im vergangenen Jahr 5.830 von insgesamt 10.452 Neueinstellungen in der BA und ihren Jobcentern befristet gewesen. Das entspricht einem Anteil von 56 Prozent. Der Wert liege fast genauso hoch wie 2017, als 59 Prozent der neu eingestellten Mitarbeiter befristete Jobs erhielten. Vogel kritisierte angesichts der Zahlen die Personalpolitik der Bundesagentur für Arbeit. „Die Bundesregierung sollte mit gutem Beispiel vorangehen und Befristungen im öffentlichen Dienst reduzieren, bevor sie der Wirtschaft neue Regeln vorschreibt“, sagte der FDP-Politiker dem Nachrichtenmagazin weiter. Die Große Koalition dürfe Unternehmen in ihrer Einstellungspraxis nicht weniger Flexibilität zugestehen als sich selbst, so Vogel weiter. CDU, CSU und SPD hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, befristete Arbeitsverträge zu begrenzen. So sollen Arbeitgeber mit mehr als 75 Beschäftigten nur noch 2,5 Prozent der Belegschaft sachgrundlos befristen dürfen. +++