Arbeitgeberpräsident kritisiert Fleischindustrie

Werkverträge in der Fleischindustrie sollten verboten werden

Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Ingo Kramer, hat heftige Kritik an der deutschen Fleischindustrie geübt und zugleich bessere staatliche Kontrollen gefordert. „In der Fleischindustrie ist offensichtlich eine Mentalität eingerissen, wo Großunternehmen im Ernstfall angeblich trotz Eingangskontrollen noch nicht mal gewusst haben wollen, wer eigentlich bei ihnen arbeitet“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Kramer forderte: „Die Unternehmen in der Fleischindustrie müssen einerseits Verantwortung für ihre Arbeitsprozesse übernehmen und ihre Probleme in den Griff bekommen. Andererseits brauchen wir aber auch ganz offenkundig bessere staatliche Kontrollen – denn die haben in der Fleischindustrie unerklärlich versagt.“ Die Werkverträge in der Fleischindustrie, die nun verboten werden sollen, sieht der Arbeitgeberpräsident nicht als Kern des Problems: Nicht der seit dem 19. Jahrhundert  existierende Werkvertrag habe versagt, sondern Unternehmer, Manager und staatliche Kontrolleure. Kramer fügte hinzu: „Um das einmal ganz klar zu sagen: Werkverträge sind für die gesamte Wirtschaft unverzichtbar, um industrielle Produktion und Dienstleistungen in Deutschland zu ermöglichen und kommen immer dann zum Tragen, wenn etwas nicht fertig im Laden gekauft, sondern eine Leistung beim Kunden erbracht wird, wie zum Beispiel jede Baumaßnahme.“ +++