Anstieg der Baupreise für Wohngebäude schwächer

Unter den Ausbauarbeiten haben die Tischlerarbeiten den größten Anteil

Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland steigen weiter, aber nicht so stark wie in den drei zurückliegenden Jahren. Im Mai 2020 lagen sie um drei Prozent höher als im Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Das ist der niedrigste Anstieg der Baupreise gegenüber dem Vorjahr seit Mai 2017 (+2,9 Prozent gegenüber Mai 2016). Im Februar 2020 hatte der Preisanstieg im Jahresvergleich bei 3,4 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Februar 2020 erhöhten sich die Baupreise im Mai 2020 um 0,4 Prozent.

Alle Preise beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Umsatzsteuer. Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von Mai 2019 bis Mai 2020 um 2,8 Prozent. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben die Betonarbeiten und die Mauerarbeiten. Betonarbeiten sind gegenüber Mai 2019 um 2,2 Prozent teurer geworden, Mauerarbeiten um 2,9 Prozent. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sich die Preise um 3,2 Prozent, Erdarbeiten waren um 3,6 Prozent teurer als im Mai 2019, Zimmer- und Holzbauarbeiten kosteten zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im Mai 2020 gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent zu.

Unter den Ausbauarbeiten haben die Tischlerarbeiten den größten Anteil am Preisindex für Wohngebäude. Für diese erhöhten sich die Preise um 2,5 Prozent. Bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen stiegen sie um 3,8 Prozent, bei Nieder- und Mittelspannungsanlagen um 4,6 Prozent. Die Preise für Metallbauarbeiten erhöhten sich um 3,3 Prozent. Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozent zu. Die Neubaupreise für Bürogebäude und für gewerbliche Betriebsgebäude stiegen um jeweils 3,1 Prozent. Im Straßenbau erhöhten sich die Preise um 2,5 Prozent gegenüber Mai 2019. +++