Anschlag auf BVB-Bus: Polizei findet Bekennerschreiben

Die hundertprozentige Sicherheit kann es nie geben

Polizei

Dortmund. Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund hat die Polizei ein Bekennerschreiben in Tatortnähe gefunden. Das sagte Sandra Lücke von der Staatsanwaltschaft Dortmund am Dienstagabend vor Journalisten. In dem Schreiben werde Verantwortung für den Anschlag übernommen. Die Echtheit würde derzeit noch überprüft und über den weiteren Inhalt könne aus ermittlungstaktischen Gründen nichts gesagt werden. Die Ermittlungen würden wegen eines versuchten Tötungsdeliktes geführt, so die Staatsanwältin. Neben den drei detonierten Sprengsätzen sei auch noch ein vierter Gegenstand gefunden worden, dessen Echtheit als Sprengsatz aber ebenfalls noch nicht feststehe. Die Polizei geht von einem „gezieltem Angriff auf die Mannschaft des BVB“ aus. Das sagte Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange. Für den nächsten Tag bereite sich die Polizei auf einen Großeinsatz vor, unter anderem auch mit Sprengstoffhunden am Stadion, damit das am Dienstag ausgefallene Spiel sicher nachgeholt werden könne. „Die hundertprozentige Sicherheit kann es nie geben“, so Dortmunds Polizeipräsident.

Auch ein Polizist ist verletzt worden. Es handele sich um einen Beamten, der sich zum Zeitpunkt der Explosionen auf einem Motorrad vor dem Mannschaftsbus befand, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Er erlitt bei den Detonationen ein Knalltrauma und einen Schock und sei derzeit nicht mehr dienstfähig. Gegen 19:15 Uhr waren drei Sprengsätze explodiert, als sich der BVB-Mannschaftsbus auf den Weg ins Stadion zum Champions-League-Viertelfinale gegen die AS Monaco machen wollte. Die Sprengsätze waren offenbar in einer Hecke versteckt gewesen. Die Polizei sprach von einem „gezieltem Angriff auf die Mannschaft des BVB“. Ein weiterer verdächtiger Gegenstand, der in Tatortnähe gefunden wurde, habe sich bei genauerer Untersuchung als Unrat herausgestellt, so die Beamten weiter. Bei dem Anschlag war BVB-Spieler Marc Bartra schwer verletzt worden. Er wurde aufgrund einer gebrochenen Speiche im rechten Handgelenk sowie diverser Fremdkörper im Arm noch am Dienstagabend operiert. Zu der Echtheit und über den weiteren Inhalt eines in Tatortnähe gefundenen Bekennerschreibens konnte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen bisher keine weiteren Details nennen. Das Spiel war eine Viertelstunde vor Anpfiff offiziell abgesagt worden und soll am heutigen Mittwoch um 18:45 nachgeholt werden. Die Polizei will dabei mit verstärkten Kräften für Sicherheit sorgen. +++