Anna Cavazzini (Grüne) MdEP zu Gast in Fulda

Anna Cavazzini und Landtagskandidat Markus Hofmann (Grüne) MdL zu fairen und ökologischen Themen

Anna Cavazzini MdEP mit Landtagskandidat Markus Hofmann MdL

Die Europaabgeordnete Anna Cavazzini (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), folgte der Einladung des heimischen Abgeordneten des Hessischen Landtags, Markus Hofmann (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), zu einem Besuchsprogramm rund um die Themen faire Globalisierung und Europa in seinen Wahlkreis. Gemeinsam besuchten sie verschiedene Anlaufstellen in Fulda und sprachen mit engagierten Menschen über deren Beweggründe und die konkrete Ausgestaltung von fairen und nachhaltigen Projekten. Ein Vortrag von Anna Cavazzini, Vorsitzende des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz im Europaparlament, zum EU-Lieferkettengesetz mit reger Beteiligung von interessierten Bürgerinnen und Bürgern rundete das Programm ab.

Marie-Louise Puls (Mitglied der Stadtverordnetenfraktion), Elisabeth Rammler (Inhaberin Emmas Unverpackt Laden), Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtparlament Silvia Brünnel MdL, Markus Hofmann MdL, Anna Cavazzini MdEP und Parteimitglied Walter M. Rammler (v.li.). Fotos: privat

Zunächst besuchten die beiden Abgeordneten den Luckenberg, wo sich seit einigen Jahren drei Geschäfte in förderlicher Nachbarschaft befinden: Emmas Unverpackt Laden, schön&gut fairtrade eco fashion und der Weltladen Fulda. Emmas Unverpackt Laden von Inhaberin Elisabeth Rammler bietet, wie der Name schon sagt, alle Waren ohne Verpackung an. Kundinnen und Kunden füllen sich ihre Waren in selbst mitgebrachte Gefäße ab und tragen so dazu bei, vor allem Plastikmüll zu reduzieren. Katja Ecker bietet mit schön&gut Bekleidung aus ökologischer und fairer Produktion von zertifizierten Herstellern an. Mit „nur“ zwei Kollektionen pro Jahr stellt sie sich bewusst gegen den Trend „Fast Fashion“. Der Weltladen Fulda wird als Verein rein ehrenamtlich organisiert und betrieben. Hauptorganisator Winfried Quell ist nach dem Umzug in 2019 von der Löherstraße an den Luckenberg sehr zufrieden, da nun vermehrt Laufkundschaft und Touristen in den Laden kommen. Im Weltladen werden ausschließlich Produkte, von Lebensmitteln über Schmuck bis Hygieneprodukten, aus fairer Produktion von kleinen Initiativen und lokalen Produzenten verkauft. Anna Cavazzini und Markus Hofmann waren begeistert von dem Engagement und Weitblick der Geschäftsleute am Luckenberg: „Fulda kann sich glücklich schätzen über dieses kleine, aber feine Einkaufseck. Menschen, die sich ganz bewusst dafür entscheiden, ökologisch und fair einzukaufen, finden hier optimale Anlaufstellen mit schönem Sortiment und guter Beratung.“

Im Anschluss bekamen Anna Cavazzini und Markus Hofmann einen Einblick in die Thematik „Gemeinwohlökonomie (GWÖ)“. Der GWÖ-Berater Jens Bode aus Fulda befindet ich aktuell im Zertifizierungsprozess mit antonius, genauer gesagt mit dem antonius Laden am Hauptsitz An St. Kathrin. Mit großem Engagement überprüft Carsten Flynn, Leiter des antonius Ladens, das Geschäft in Hinblick auf die vier Hauptwerte der GWÖ: Menschenwürde, Solidarität/Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung. Jens Bode zeigte die Chancen auf, welche eine GWÖ-Zertifizierung für Unternehmen bietet, die ohnehin gesetzlich zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet sind. Markus Hofmann sieht als mittelstandspolitischer Sprecher weitere Vorteile in einer GWÖ-Zertifizierung: „Sie bietet die Chance als attraktiver Arbeitgeber aufzutreten und die nötigen Veränderungsschritte im Zuge der sich verändernden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Dynamik mitzugehen. Ein Unternehmen wird gefordert, die eigenen Geschäftspraktiken sowie interne Prozesse zu reflektieren und im eigenen Interesse, sowie für mehr Nachhaltigkeit und Fairness in diversen Geschäftsbereichen Verbesserungen vorzunehmen.“

Beim abschließenden Vortrag von Anna Cavazzini im Flora Klostercafé am Frauenberg, lauschte ein breites Publikum dem Thema „Globale Auswirkungen lokal gestalten: Das EU-Lieferkettengesetz im Fokus“ und bekam spannende Einblicke in die Arbeitsprozesse auf EU-Ebene. +++ pm/ja

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