Ambulante Jugendhilfe der Diakonie Fulda – Gemeinsam neue Wege finden

Fulda. Probleme in der Familie oder am Ausbildungsplatz können das Leben schnell aus den Fugen geraten lassen. Die ambulante Jugendhilfe der Diakonie Fulda unter-stützt Hilfesuchende gezielt in problematischen Lebenssituationen. Dreizehn Sozialpädagogen und Sozialarbeiter sind in der ambulanten Jugendhilfe des Diakonischen Werks beschäftigt, um mit Kindern und Jugendlichen, Eltern sowie jungen Müttern und Vätern Lösungen für komplexe Probleme zu finden. „Das Ziel ist, ein eigenständiges Leben führen zu können. Welche Angebote dafür in Anspruch genommen werden müssen, ist anfangs meist noch nicht klar. Schulprobleme etwa sind manchmal nur ein Symptom für komplexere Blockaden“, erklärt Axel von Donop, pädagogischer Mitarbeiter.

Die Vielzahl der Angebote spiegelt diese Komplexität wider: In der Einzelbetreuung wird versucht, die Ressourcen des Jugendlichen zu identifizieren und zu aktivieren. Drogenprobleme, Auffälligkeiten in der Schule oder am Arbeitsplatz sind häufig vorausgegangen. In Gesprächen mit Eltern, Lehrern und Arbeitgebern versuchen die Sozialpädagogen und Sozialarbeiter, zwischen den Fronten zu vermitteln: „Wenn Arbeitgeber und Azubi wieder eine gemeinsame Basis gefunden haben, ist eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Selbstständigkeit genommen“, erklärt von Donop. Ein Auftrag vom Jugendamt und der Weg über den dortigen Sachbearbeiter ist stets Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Betreuungsangebote. Wenn die Probleme sich als zu komplex erweisen, hilft die Kooperation mit der hausinternen Suchtabteilung der Diakonie oder ein Partner-Netzwerk mit Caritas, dem „Projekt Petra“ und anderen Einrichtungen weiter.

Probleme im Berufsleben sind nur ein Teilaspekt des Betreuungsangebots: Die sozialpädagogische Familienhilfe versucht, familienintern ein besseres Zusammenleben zu ermöglichen. Als niedrigschwelliges Angebot mit einer Betreuungsintensität von nur rund drei Stunden die Woche werden vor Ort Freizeitaktivitäten durchgeführt, aber auch Krisenintervention und Hausaufgabenhilfe werden angeboten: „Wir kümmern uns aber teilweise einfach um feste Strukturen im Tagesablauf wie Essenszeiten. Für kleine Kinder ist das enorm wichtig“, erklärt Dagmar Müller, pädagogische Mitarbeiterin. Junge alleinerziehende Mütter sind die Hauptzielgruppe, die Maßnahme ist auf maximal zwei Jahre angelegt.

Partner, die sich getrennt haben und einander den Umgang mit dem Kind verweigern, rufen die Sozialpädagogen und Sozialarbeiter ebenso auf den Plan: „Kinder sind meist die Leidtragenden von Streitigkeiten in der Familie und Instrument, um Aggressionen am Partner auszulassen. Wir ermöglichen den Kindern das Recht auf den Umgang mit beiden Elternteilen“, erklärt Müller. Pragmatisch, punktgenau und zeitlich begrenzt helfen die Maßnahmen dabei, vor allem Jugendliche und junge Erwachsene wieder ein geregeltes Leben zu ermöglichen: „Wir bieten als Notfallmaßnahme auch eine niedrigschwellige Inobhutnahme bei uns im Haus an: Jugendliche, die in keiner Wohngruppe mehr unterkommen und oftmals eine lange Jugendhilfevergangenheit haben, können vorübergehend bei uns unterkommen. Auch die Betreuung junger Volljähriger in den Anfängen ihrer Selbstständigkeit ist möglich“, erklärt von Donop.

Nicht nur aus dem Landkreis Fulda kommen Anfragen an die ambulante Jugendhilfe der Diakonie Fulda: „Maßgeblich ist der Wohnsitz, in dem die Jugendhilfe des Klienten ursprünglich initiiert wurde. Deswegen führen wir auch manchmal Hilfeplangespräche im dortigen Landkreis, um das weitere Vorgehen und die passenden Maßnahmen zu besprechen“, erklärt von Donop. +++ fuldainfo