Altenpfleger der AWO Hessen-Süd sollen auf 5% Lohn verzichten

Frankfurt am Main. Altenpflegerinnen und –pfleger der Arbeiterwohlfahrt Hessen-Süd wollen auf Missstände bei ihren Tarifverhandlungen aufmerksam machen. Dazu werden sie in den kommenden Tagen an einzelnen Standorten sogenannte aktive Mittagspausen veranstalten. Dort werden sie mit Fahnen und Trillerpfeifen und Plakaten über ihre Situation informieren. Die Altenpflegerinnen sollen zum wiederholten Mal auf Lohn verzichten, um dem Arbeitgeber zu helfen. Aktionen sind unter anderem vor AWO-Einrichtungen in Butzbach, Friedrichsdorf und Langgöns geplant. Sie finden zwischen von 13.00 und 14.30 Uhr statt.

Der AWO Bezirksverband Hessen- Süd hat den bestehenden Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes (TVöD) für die zirka 1.000 Beschäftigten der Altenpflege zum 31.12.2014 gekündigt. In den Tarifverhandlungen will der Arbeitgeber jetzt eine Lohnabsenkung erreichen. Die Löhne in der Altenpflege sollen um fünf Prozent reduziert werden. In der ersten Tarifrunde am 8.9.2014 begründete die AWO ihr Vorhaben mit der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Situation. Als Argument führte sie unter anderem an, die Refinanzierung der Altenhilfe durch die Pflegekassen sei zu gering.

Gewerkschaftssekretär Stefan Röhrhoff vom Fachbereich Gesundheit und soziale Dienste spricht so dagegen aus, die Löhne zu senken: „Bereits in der Vergangenheit haben die Beschäftigten beim Bezirksverband AWO Hessen- Süd teilweise auf Gehalt verzichten müssen. Die Arbeitsbelastung der Beschäftigten in der Altenpflege wird jedoch immer höher, immer öfter müssen sie einspringen, weil nicht genügend Personal vorhanden ist. Auch vor dem Hintergrund der hohen körperlichen und psychischen Belastung bei der Arbeit am alten Menschen ist für ver.di fünf Prozent weniger Geld nicht vorstellbar.“ Am heutigen Dienstag werden die Verhandlungen in Frankfurt fortgesetzt. +++ fuldainfo