
Die traditionsreiche Bonifatiusschule in Bad Salzschlirf zeigt sich in neuem Gewand: Nach einer umfassenden Sanierung und Erweiterung präsentiert sich das denkmalgeschützte Gebäude nicht nur moderner, sondern auch erstmals vollständig barrierefrei. Rund vier Millionen Euro hat der Landkreis Fulda als Schulträger in das Bauprojekt investiert – ein Vorhaben, das weit über einen Standardumbau hinausging.
„Das Projekt ist nicht von der Stange“, betonte Markus Reichel vom Gebäudemanagement des Landkreises bereits vor Baubeginn. Nun, nach Abschluss der Maßnahmen, wird die besondere architektonische Herausforderung sichtbar – vor allem von der Rückseite der Schule, wo die Veränderungen am deutlichsten zutage treten.
Die Bonifatiusschule blickt auf eine fast 120-jährige Geschichte zurück. Über die Jahrzehnte wurde sie mehrfach modernisiert, doch der Platz reichte zuletzt für die rund 130 Kinder in acht Klassen nicht mehr aus. Neben zusätzlicher Fläche mussten auch Aspekte wie Energieeffizienz, Brandschutz und Barrierefreiheit neu gedacht werden.
Eine besondere Herausforderung bestand darin, die neuen Gebäudeteile harmonisch in das historische Ensemble einzufügen. So wurde ein angrenzendes Wohnhaus abgerissen und auf dem Grundstück ein moderner Neubau errichtet. Dort befinden sich heute unter anderem eine Mensa, die gleichzeitig als Aula genutzt werden kann, sowie Verwaltungsräume, Lehrerzimmer und zwei neue Klassenzimmer. Ein neues Treppenhaus mit integriertem Aufzug verbindet Alt- und Neubauten miteinander und erschließt erstmals alle Etagen barrierefrei.
„Ein Ausbau des Dachgeschosses stand zwar kurz zur Diskussion, wurde aber schnell verworfen“, erklärt Jürgen Obermeier, Fachdienstleiter Gebäudemanagement. Der Aufwand und die Einschränkungen für den laufenden Schulbetrieb wären zu groß gewesen. Obermeier, selbst ehemaliger Schüler der Bonifatiusschule, begleitete das Projekt mit besonderem Engagement.
Insgesamt stehen der Schule nun rund 1.400 Quadratmeter zur Verfügung – etwa 450 Quadratmeter mehr als zuvor. Möglich wurde dies durch den Ankauf des Nachbargrundstücks. Dort entstand auch ein neu gestalteter Schulhof mit Spielgeräten, Hängematten und großzügigen Bewegungsflächen. Das Gelände wurde durch die Integration eines ehemaligen gemeindlichen Spielplatzes deutlich erweitert und bietet nun Raum für aktive Pausen und Rückzugsmöglichkeiten gleichermaßen.
Mit dem neuen Anbau ist die Bonifatiusschule nicht nur baulich, sondern auch pädagogisch zukunftsfähig aufgestellt – ein gelungenes Zusammenspiel von Geschichte und Moderne, das zeigt, wie Schulbau heute aussehen kann. +++

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