Alsfelder Krankenhaus – Planung vorgestellt

Landrat Mischak: „Wir haben ein Krankenhaus für die Zukunft geplant“

Landrat Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter Patrick Krug, Krankenhaus-Geschäftsführer Volker Röhrig und der Referent der Geschäftsführung und Prokurist, Jan Klassert, stellen die Pläne des Neubaus vor. Foto: Sabine Galle-Schäfer

Landrat Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter Patrick Krug, Geschäftsführer Volker Röhrig sowie sein Referent und Prokurist Jan Klassert stellten die Pläne für das neue Alsfelder Krankenhaus vor. Es soll kompakt, funktional, patientenfreundlich und hochmodern sein. Der Baubeginn ist für diesen Herbst geplant, und die Fertigstellung soll im Oktober 2028 erfolgen. Mit einer Investitionssumme von fast 100 Millionen Euro ist es bislang einzigartig im Vogelsbergkreis.

Laut Landrat Dr. Mischak ist dies die größte Investition in der Geschichte des Kreises. Er geht nicht davon aus, dass in naher Zukunft noch einmal so viel Geld investiert wird. Die Finanzierung steht fest. Vor wenigen Tagen kam die schriftliche Förderzusage des Landes, und die offizielle Übergabe durch die Ministerin ist terminiert. Der Landrat freut sich über eine fast 50-prozentige Förderquote des Landes für den Klinikbau. Er beziffert die reinen Baukosten auf 97 bis 98 Millionen Euro. Aus dem Kommunalen Investitionsprogramm stellt das Land 21 Millionen zur Verfügung. Eine Einzelförderung vom Ministerium kommt dazu, die 25 Millionen beträgt. So ergibt sich eine Gesamtsumme von 46 Millionen. Ein Drittel der KIP-Mittel muss zurückgezahlt werden. Das Krankenhaus muss selbst 8 Millionen Euro aufbringen. Der Vogelsbergkreis trägt 43 Millionen, die über ein Darlehen finanziert werden. Im Januar 2021 hatte der Kreistag mit einem eindeutigen Votum den Weg für den Neubau freigemacht.

Als Landkreis hat man die Verpflichtung, die stationäre gesundheitliche Versorgung sicherzustellen, erklärt Landrat Mischak. Deswegen sind sie auch ein Stück weit verpflichtet, diese Investition zu tätigen. Für den Landkreis ist es ein Kraftakt, aber sie werden es schaffen, ergänzt Erster Kreisbeigeordneter Krug. Es geht nicht darum, ein Luxusgebäude zu errichten. Es geht auch darum, die Arbeitsplätze der gut 600 Beschäftigten zukunftssicher zu machen, denn das Krankenhaus ist der größte Arbeitgeber in Alsfeld. Geschäftsführer Volker Röhrig spricht von einer „volkswirtschaftlichen Investition für eine Region“.

Die Finanzierung steht, allerdings könnten die Rahmenbedingungen kaum schwieriger sein, da sich die Krankenhaus-Landschaft im Umbruch befindet, erläutert Landrat Mischak. Vieles muss man neu denken, und das läuft parallel zum Neubau. Einiges haben sie aber vorweggenommen, was in der bundespolitischen Diskussion rund um die Krankenhaus-Landschaft thematisiert wird. Ein Beispiel dafür ist die Ambulantisierung. Nach zahlreichen chirurgischen Eingriffen ist keine stationäre Versorgung mehr nötig, und nach Leistungsspektrum wird sie auch gar nicht mehr bezahlt. Daher wurde die Krankenhausplanung angepasst. Ebenso berücksichtigt ist die wesentlich kürzere Verweildauer der Patienten, die noch stationär behandelt werden müssen. Insgesamt hat man ein Krankenhaus für die Zukunft geplant, zu dem das Land durch seine Förderzusage ein klares Bekenntnis ausgesprochen hat, so Mischak.

Geschäftsführer Volker Röhrig ergänzt, dass sie ein systemrelevanter Basisnotfallversorger sind und somit auch aus Sicht des Ministeriums unverzichtbar für die Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung. Sie haben die Daseinsvorsorge für die Menschen im Vogelsbergkreis sicherzustellen. Ab 2028 geschieht dies in einem neuen Haus, dessen Neukonzeption und medizinisches Konzept mit dem Ministerium abgestimmt sind, betont Röhrig.

Der kompakte Klinikbau mit 128 Betten entsteht zwischen der ehemaligen Krankenpflegeschule und dem alten Krankenhaus auf einer Fläche von etwa 50 mal 50 Metern. Im Untergeschoss sind unter anderem die Technik sowie Ver- und Entsorgung untergebracht. Für eine geringe Lärmbelästigung wird ein überdachter Wirtschaftshof gebaut. Im Erdgeschoss befinden sich die Notaufnahme, das elektive Zentrum, Endoskopie, Radiologie, Labor und eine Cafeteria für Patienten sowie Besucher.

Das Herzstück des ersten Obergeschosses bilden drei Operationssäle und die Intensivstation mit acht Betten. In einem der OPs werden ausschließlich ambulante Eingriffe durchgeführt, und dort schließt sich eine große Aufwachstation an. Im zweiten Obergeschoss ist die klassische Allgemeinpflege mit zwei Stationen mit je 36 Betten untergebracht. Zwei geriatrische Pflegestationen mit je 24 Betten entstehen schließlich im dritten Obergeschoss. Geschäftsführer Röhrig erklärt, dass geriatrische Therapie auch Lebenstherapie bedeutet, weshalb sie hier eine große Dachterrasse geplant haben. Er gibt zu bedenken, dass sie in Zukunft noch mehr Patienten mit Mehrfacherkrankungen und Demenz haben werden. Diesen möchte man besondere Therapieangebote im Rahmen einer aktivierend-therapeutischen Pflege zukommen lassen.

Auf dem Krankenhausgelände wurden bereits die ersten Rodungsarbeiten durchgeführt. Schon bald beginnen die Erdarbeiten. Der eigentliche Baubeginn ist für das vierte Quartal vorgesehen. Der Geschäftsführer freut sich, dass sie im Zeitplan und im Kostenrahmen liegen. +++


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