Alsfeld macht sich auf den Weg zur Smart City

Aufbau eines LORA-Funknetzwerks für das Internet der Dinge

Andreas Gerhart (Unitymedia), Uwe Eifert (Wirtschaftsförderung), Bürgermeister Stephan Paule, Barbara Fecht und Tobias Stiepak (Unitymedia)

Als erste Kommune Hessens hat die Stadt Alsfeld eine Kooperation mit der Unitymedia zum Aufbau eines sogenannten LORA-Funknetzwerkes abgeschlossen. Dabei handelt es sich um ein lokales Funknetz zur Datenübertragung, das als Netzinfrastruktur für das Internet der Dinge (IoT) dient. Bei smarten Dingen spielt der Einsatz von Sensorik eine entscheidende Rolle. Sensoren können Temperaturen messen, Standorte durchgeben, Luftqualität prüfen, Füllstände melden und vieles mehr.

Doch für diese sogenannten IoT (Internet of Thing, Internet der Dinge) – Datenströme benötigt man auch das entsprechende Transportmedium – und das liefert Unitymedia jetzt in Alsfeld. Zählerstände übertragen, freie Parkplätze melden oder die Straßenbeleuchtung fernüberwachen, Einbruch- oder Feuermelder an außenliegenden Gebäuden usw. – die Voraussetzungen für smarte IoT-Anwendungen sind in Alsfeld bald geschaffen. „Mit dem öffentlichen LoRa-Funknetz schaffen wir eine IoT-Infrastruktur für Bürger, Gewerbe und Stadtwerke, die einfach und kostengünstig umsetzbar ist“, sagt Bürgermeister Stephan Paule. Das Netzwerk begünstigt insbesondere batteriebetriebene Sensoren, die lediglich geringe Datenmengen austauschen. „Mit wenigen Sendern können wir ein großes Gebiet abdecken – mit Reichweiten von fünf bis zu zwölf Kilometern“, fasst Andreas Gehrhardt, Key-Account-Manager bei Unitymedia, die Vorteile zusammen. „Außerdem ist die Technik sehr stromsparend. Wir glauben, dass sich LoRa als Modell für künftige SmartCity-Anwendungen durchsetzen wird, bei denen System- und Messdaten übertragen werden.“

Unitymedia liefert die Basisstationen (Gateways), die Daten zwischen Endgeräten und Netzwerkservern weiterleiten. Die Basisstationen werden von Unitymedia an das eigene glasfaserbasierte Kabelnetz angeschlossen, auch die Wartung und den Betrieb übernimmt das Telekommunikationsunternehmen. LoRaWAN punktet mit Energieeffizienz, großer Reichweite und hohen Sicherheitsstandards für den Transport der IoT-Daten. Schnittstellen zur Anbindung fremder Anwendungen machen das Funknetzwerk flexibel nutzbar – ein klarer Pluspunkt für das Gewerbe, das so beispielsweise verstreut liegende Anlagen überwachen kann. „Die IoT-Infrastruktur ist ein Standortvorteil für Alsfeld“, berichtet Uwe Eifert von der kommunalen Wirtschaftsförderung. Aber neben der Stadt und den Unternehmen profitieren natürlich auch die Bürger. In sechs bis acht Wochen solle das Netzwerk in Alsfeld fertiggestellt werden, zunächst allerdings erst einmal für Unternehmen. Privatpersonen sollen etwas später dran kommen. Ende 2020 solle es in Hessen das flächendeckende Funknetz des Anbieters geben. Für die Stadt ist die Kooperation mit Unity-Media kostenneutral. +++ pm