Alsfeld: Großübung mit fast 70 Feuerwehrleuten

Auch Feuerwehrnachwuchs übte den großen Löschangriff

Alsfeld. Fast 70 Feuerwehrleute demonstrierten am Samstagmittag bei der Jahreshauptübung der Alsfelder Feuerwehr ihre Leistungsfähigkeit. Das Szenario sah einen Brand im Holzlager eines Fachgroßhandels in der Karl-Bröger-Straße vor, bei dem mehrere Personen vermisst wurden. An dem groß angelegten Training waren Feuerwehrleute aus Alsfeld, Eifa, Eudorf, Liederbach und Lingelbach beteiligt, sie rückten mit zwölf Einsatzfahrzeugen zu der Übungsstelle aus.

Der erste Fokus lag auf der Rettung der Vermissten, bei denen es sich um vier Mimen der Jugendfeuerwehr handelte. Gleich mehrere Atemschutztrupps waren dazu gefordert, die mit Hohlstrahlrohr, Axt und Leuchte erfolgreich suchten. Für die Bekämpfung der fiktiven Flammen wurde nicht nur Löschwasser aus Hydranten entnommen, sondern auch eine 400 Meter lange Schlauchleitung zur Krebsbach verlegt. Dort hatten die Brandschützer mit einer mobilen Staustufe eine Wasserentnahmestelle errichtet. Das dort abgepumpte Löschwasser wurde am Übungsort in ein Sammelbecken gefüllt, das mit Steckleitern und einer Folie errichtet wurde. So konnte über mehrere Strahlrohre, zwei Wasserwerfer und die Drehleiter ein massiver Löschangriff durchgeführt werden. Rund 100 Zuschauer verfolgten die Übung und ließen sich von Vizewehrführer Daniel Schäfer per Megafon über das Geschehen informieren.

Wehrführer Carsten Schmidt resümierte einen guten Verlauf des geplanten Einsatzes. „Die Übung hat funktioniert“, so sein Fazit. Er bedankte sich explizit für den Übungsort und bezeichnete das dort angesiedelte Unternehmen als Alsfelder Institution mit über 100-jähriger Tradition. Unternehmer Karl Kipping dankte den Feuerwehrleuten in einem Grußwort für ihr Engagement. „Sie geben uns das Gefühl von Sicherheit“, so Kipping. Er hob besonders die Zahl der Kinder und Jugendlichen in der Alsfelder Feuerwehr hervor, die er als beeindruckend bezeichnete.

Bürgermeister Stephan Paule betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der regelmäßigen Ausbildung für eine hohe Einsatzbereitschaft im Hilfsfall, aber auch die Motivation und das Engagement der Ehrenamtlichen. „Feuerwehrleute sind am Tag und in der Nacht im Einsatz, dafür gilt mein persönlicher Dank“, so Paule. Er hob auch die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit für dieses Engagement hervor und bezeichnete die moderierte Übung als „Leuchtendes Beispiel“. Stadtbrandinspektor Michael Eilts bedankte sich bei Bürgermeister Stephan Paule für die Ausrüstung der Feuerwehr und die dadurch entstehende Motivation. Er hob in seinem Grußwort die Bedeutung des gemeinsamen Übens hervor. „Das Miteinander macht mir besonders Freude, erfordert aber eine enorme Arbeit für die Führungskräfte“, so Eilts. Im Hinblick auf das Zusammenspiel von Stadt, Feuerwehr, Freiwilligen und Unternehmen hob Eilts hervor, dass die Firma Kipping ihre Mitarbeiter für Feuerwehreinsätze freistellt.

Feuerwehrnachwuchs übte den großen Löschangriff

Ihr Können zeigte am Freitagabend die Alsfelder Jugendfeuerwehr bei ihrer Jahreshauptübung in der Grünberger Straße. Das Szenario sah den Brand eines Baumarktes vor, der mit einem großen Löschangriff bekämpft werden musste. Die Mädchen und Jungen rückten mit einem kompletten Löschzug an und bauten eine über 200 Meter lange Schlauchstrecke zur Löschwasserversorgung auf. „Der nächste Hydrant wäre mitten auf der Bundesstraße gewesen, da mussten wir dem Verkehr zuliebe ein wenig ausweichen“, schilderte Jugendfeuerwehrwart Mathis Kruse.

Unter den Augen von rund fünfzig Zuschauern startete der Feuerwehrnachwuchs die „Brandbekämpfung“ von außen auf das Gebäude, dazu waren sieben Strahlrohre im Einsatz. Zeitweise plätscherten über 700 Liter Wasser pro Minute auf das Übungsobjekt und die jungen Brandschützer hatten sichtlich ihre Freude. Unter den Zuschauern war auch Marktleiter Heiko Schaaf, er zeigte sich über die Leistungen und das Engagement der jungen Feuerwehrleute erfreut. Für den Verlauf der Übung gab es von Jugendfeuerwehrwart Mathis Kruse ein großes Lob an die Mädchen und Jungen, aber auch an die Zuschauer. „Es ist immer etwas Besonderes, wenn einmal im Jahr die Leistung demonstriert wird“, so Kruse. Er betonte, dass die Jugendlichen die Hauptakteure des Abends waren und dies eindrucksvoll unter Beweis stellten, doch auch viele Helfer im Hintergrund ihren Teil dazu beitrugen.

Erster Stadtrat Berthold Rinner sagte in einem Grußwort, dass die Jugendlichen der Feuerwehr mit Begeisterung bei der Sache sind. „Die Jugendfeuerwehr ist die Zukunft der Feuerwehr“, so sein Credo. Alsfelds Wehrführer Carsten Schmidt dankte seinen jungen Kameraden für den Übungseinsatz und sagte: „Ich bin seit 23 Jahren dabei und ihr hoffentlich mindestens genauso lange“. Stadtbrandinspektor Michael Eilts lobte die Feuerwehrleute Mathis Kruse und Thomas Dreßler für ihre Jugendarbeit: „Ich bin fasziniert, dass so viele Mädchen und Jungen mitmachen“. Er dankte aber auch dem Publikum, dass aus seiner Sicht die Jugendlichen anspornt. +++ / pw