Alle Kitas im Main-Kinzig-Kreis sind nun mit Zahnrettungsboxen versorgt

Die bei Unfällen ausgeschlagenen Zähne benötigen spezielle Nährstofflösung

Nadja Köhler von der Hanauer Kindertagesbetreuung, Eigenbetrieb der Stadt Hanau (Zweite von rechts), und Manuela Mangelmann, Leiterin der Kita Kinderburg West in Hanau (Zweite von links), erhielten Zahnrettungsboxen von Dr. Gunda Adolphi, Leiterin des Zahnärztlichen Dienstes im Main-Kinzig-Kreis (Mitte), Tanja Steinbock vom Arbeitskreis Jugendzahnpflege (links) und ihre Kollegin Angela La Blunda (rechts). In einer Zahnrettungsbox können abgebrochene Zähne bis zum Eintreffen beim Zahnarzt transportiert werde. Die enthaltene Lösung soll die Zahnwurzelhautzellen am Leben erhalten.

Im Mai haben das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr und der Arbeitskreis Jugendzahnpflege damit begonnen, alle Rettungswagen, die städtischen Kindertagesstätten und Horteinrichtungen in Hanau, Wächtersbach und der Gemeinde Erlensee sowie einige zusätzliche Kindertageseinrichtungen mit Zahnrettungsboxen auszustatten. Im Dezember erhielt die letzte Kita ihre Boxen. „Damit können nun mehr als 3.600 Kinder bei einem Zahnunfall versorgt werden, was aus medizinischer Sicht sinnvoll ist, denn hier geht es um den Erhalt von Zähnen, die ja ein Leben lang halten sollen“, bilanziert Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler.

In der Zahnrettungsbox befindet sich eine Nährstofflösung. Schlägt man sich einen Zahn ganz oder teilweise aus, sollte man das Stück schnellstmöglich in die Zahnrettungsbox stecken. „Auf keinen Fall sollte man es abwaschen oder desinfizieren und nicht an der Zahnwurzelseite berühren“, warnt Dr. Gunda Adolphi, Geschäftsführerin des Arbeitskreises Jugendzahnpflege und Sachgebietsleitung des Zahnärztlichen Dienstes im Landratsamt.

Die Lösung sorgt für das Überleben der Zahnwurzelzellen und ermöglicht im Idealfall die Reimplantation des Zahnes, die möglichst innerhalb von 24 Stunden nach dem Unfall stattfinden sollte. Insbesondere Kindern passiert häufig ein Unfall am Zahn, aber auch Erwachsene können bei Verkehrsunfällen oder Sportverletzungen betroffen sein. Privatpersonen können sich für ihre Familie Zahnrettungsboxen in einer Apotheke besorgen. +++