Alle 15 Minuten ans Ziel: Fulda startet Bus-Offensive ab 2025

Ein Konzept mit klarer Struktur und viel Tempo

Busbahnhof

Fulda stellt die Weichen für einen modernen, dichteren und besser vernetzten Nahverkehr: Der Ausschuss für Digitalisierung, Wirtschaft und Verkehr hat einstimmig der vierten Umsetzungsstufe des Nahverkehrsplans zugestimmt. Unter dem Titel „Taktfoll – der Fuldatakt“ startet im September 2025 ein umfangreiches Reformpaket, das den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Fulda und Umgebung grundlegend erneuern soll – mit einem Takt, der seinem Namen alle Ehre macht: Alle 15 Minuten auf den Hauptachsen, neue Linienverbindungen und eine bessere Anbindung bisher schlecht erreichbarer Stadtteile und Ziele.

Ein Konzept mit klarer Struktur und viel Tempo

„Ein großer Wurf“, nannte Ausschussvorsitzender Helge Mühr (FDP) das neue Verkehrskonzept. Der neue Nahverkehrsplan basiert auf realen Fahrgastzahlen und hat das Ziel, Fulda zur Vorzeigestadt für effizienten Nahverkehr zu machen. Besonders wichtig war Mühr dabei, dass auch kleinere Stadtteile wie Bronnzell direkt an Innenstadt und Bahnhof angebunden bleiben. Das überarbeitete Liniennetz orientiert sich an acht Hauptachsen, auf denen Busse tagsüber im 15-Minuten-Takt fahren werden – ein Angebot, das rund 75 Prozent der Fuldaer Bevölkerung direkt erreicht. Auch in den Randzeiten bleibt das Netz mit angepasster Taktung bestehen.

Klinikum wird zentrale Verkehrsdrehscheibe

Einer der größten Gewinner der neuen Struktur ist das Klinikum Fulda. Es wird künftig als zentrale Drehscheibe im neuen Netz dienen. Neue Linien verbinden Künzell und Petersberg direkt mit dem Klinikum und der Innenstadt – teilweise sogar im Viertelstundentakt. Auch umliegende Ortsteile wie Pilgerzell, Bachrain und das Gemeindezentrum Künzell werden erstmals auf direktem Weg angebunden. Stadtbaurat Daniel Schneider betonte, dass damit ein langjähriger Wunsch von Klinikleitung, Mitarbeitenden und Besuchern erfüllt werde.

Schloss Fasanerie und Fuldatal rücken näher

Auch touristisch bedeutende Ziele profitieren: Das Schloss Fasanerie wird ab Herbst 2025 erstmals regelmäßig vom Stadtbus angefahren – ein Meilenstein für die touristische Erreichbarkeit. Über Engelhelms wird das barocke Ensemble künftig vor allem an Wochenenden besser angebunden. Parallel wird das bisherige Rufbus-System (AST) im Fuldatal ersetzt: Eine neue „Fuldatal-Linie“ verbindet die Ortsteile Gläserzell, Kämmerzell und Lüdermünd im 30-Minuten-Takt direkt mit der Innenstadt – zuverlässig, regulär und ohne vorherige Anmeldung.

Stadtteile profitieren von durchgehender Anbindung

Auch bisher teils isolierte Orte wie Bimbach und Giesel erhalten durchgehende Stadtbusverbindungen nach Fulda – Bimbach über Malkes, Giesel über Istergiesel. Eine zusätzliche Verbindung zur Vogelsbergbahn erhöht die Flexibilität. Neue Querlinien zwischen Stadtteilen wie Johannesberg, Kohlhaus, Zentralfriedhof oder Haimbach und Münsterfeld ermöglichen direkte Fahrten ohne Umweg über die Innenstadt – das reduziert Verkehrsbelastung und spart Fahrzeit. Stark frequentierte Stadtgebiete wie Lehnerz, Aschenberg, Frauenberg oder die Fulda-Galerie steigen in den 15-Minuten-Takt ein und sind künftig deutlich besser erreichbar.

Umsetzung mit Augenmaß – und Perspektive

Die Einführung des neuen Netzes startet im September 2025 schrittweise. Eine vollständige Umsetzung hängt unter anderem von der Verfügbarkeit von Fahrpersonal und Fahrzeugen ab. Die finanziellen Belastungen bleiben laut Stadtverwaltung moderat, während mit einem Fahrgastzuwachs von etwa 10 Prozent gerechnet wird. Bis 2029 sollen mit dem Konzept „Taktfoll“ die meisten Ziele des aktuellen Nahverkehrsplans erreicht sein. Für die Zeit danach kündigen Stadt und Landkreis bereits eine noch engere Zusammenarbeit an: Ein gemeinsamer Nahverkehrsplan ab 2029 soll Stadt und Umland besser verknüpfen – und Fulda endgültig zur Mobilitätsregion machen. +++


Popup-Fenster

1 Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*