Al-Wazir greift Seehofer wegen Energiepolitik an

Berlin. Der hessische Vize-Ministerpräsident Tarek Al-Wazir (Grüne) greift den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer wegen seiner Energiepolitik an, da diese zu längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke führen könne. „Seehofer zielt offenbar darauf, die Energiewende scheitern zu lassen“, sagte Al-Wazir in einem Interview der „Frankfurter Rundschau“. „Er torpediert das Projekt ja direkt von zwei Seiten.

Er ist nicht nur gegen neue Stromleitungen. Er sorgt zugleich durch übertriebene Auflagen und Vorgaben dafür, dass in Bayern künftig kaum noch Windräder gebaut werden. Es würde mich nicht wundern, wenn er damit bewusst eine Situation erzeugen will, in der ein Versorgungsengpass droht, damit er dann sagen kann: Wir müssen die Atomkraftwerke länger laufen lassen.“

Al-Wazir fügte in dem FR-Interview hinzu, Bayern habe einen hohen Stromverbrauch und die meisten noch laufenden Atomkraftwerke. „Wenn diese Blockadepolitik Erfolg hat, dann wird 2020 von interessierten Kreisen eine neue Atomkraft-Debatte angezettelt. Motto: Die Atommeiler Isar 2 oder Gundremmingen C müssen doch noch länger am Netz bleiben, sonst gehen die Lichter aus“, sagte der hessische Vize-Regierungschef und Wirtschaftsminister der Zeitung. +++ fuldainfo


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8 Kommentare

  1. Nicht aus den Augen verlieren sollte man das, was ich an anderer Stelle hier geäußert hatte (wieso schreibt der Al-Wazir von mir ab?) und jetzt von Al-Wazir direkt bestätigt wird:

    Daß die CSU und wohl auch Teile der CDU ein Manöver starten, das letztendlich dazu führen soll, die Energiewende u.a. durch Torpedieren des Leitungsausbaus zu verhindern, da man eh lieber auf die guten alten Atomkraftwerke setzt.

    Liebe Angela Merkel: Wenn Ihr von der CDU 2017 mit den Grünen koalieren wollt, dann dürft ihr nicht nur so tun, als würdet Ihr Euch für grüne Themen stark machen, sondern dann müsst Ihr die Energiewende auch energisch und ernsthaft umsetzen und alle Hinterbänkler, die diese torpedieren, zur Räson rufen.

    Sonst wird´s 2017 nix mit dem grün-schwarzen Gebussel – gell!

    Und lieber Horst: Wenn Ihr in Bayern lieber Gas- oder AKW-Kraftwerke haben wollt, dann würde ich schon mal in den bayrischen Schulen Russisch als erste Fremdsprache zur Pflicht machen. Damit Euch der Putin dann so richtig lieb haben kann, wenn er Euch sein russisches Erdgas liefert. Den Atommüll könnt ihr dann ja in Sibirien preisgünstig vergraben lassen. Is eh so saukalt dort – da kommt in 100 Jahren niemand vorbei und guckt – oder?

    Ja, ja, die Grünen und die CDU/CSU – DAS ist ein Drama ohne Ende ;-)

  2. Für die Folgen einer unsinnigen grünen Energiepolitik sollte Al-Wazir nicht verantwortlich machen, die noch halbwegs rechnen können. Al-Wazir sollte weniger heucheln, denn gegen Stromleitungen wie Suedlink sind seine eigenen Grünen vor Ort und den Kreistagen. Unglaublich plump wie er die Angst vor der Atomkraft zu instrumentalisieren versucht, wo bekanntlich in Bayern eine Reihe von hochmodernen umweltfreundlichen Gaskraftwerken stehen, die wegen der Ökostromflut nicht laufen und problemlos die AKWs ersetzen könnten. Mit Wetterstrom kann man einen Industriestandort wie Bayern nicht versorgen. Für Al-Wazir ist nur wichtig, dass weiter Windkrafttürme in die Wälder gebaut werden und die Ökolobby sich weiter über Subventionen freuen darf. Für Mensch und Natur bringt das freilich nichts.

    • Wäre nett, wenn Herr Klotzsche uns auch mal darüber aufklärt, woher denn das Gas für die hochmodernen Gaskraftwerke kommen soll?

      Aus heimischen Quellen (Fracking…)?

      Aus Biogasanlagen, von glücklichen Kühen und Schweinen erzeugt?

      Oder etwa doch aus Russland? Von Putin? From Russia with love?

      Und ist dieses Gas, wenn es denn aus Russland kommt, nicht auch wieder ein endlicher, fossiler Brennstoff?

      Der Sinn der Energiewende, wenn sie denn kommt, sollte ja sein, sich weitgehend von der durch Uranbrennstoff oder Kohle oder Erdgas erzeugten fossilen oder radioaktiven Energie unabhängig zu machen und diese durch nachhaltige, erneuerbare ungefährliche Energiequellen weitestgehend zu ersetzen.

      Denn sonst manövrieren wir uns in eine Abhängigkeit von endlichen Ressourcen, die uns noch irgendwann (siehe russisches Erdgas) teuer zu stehen kommt.

      Dafür muss, wenn es denn stimmt, Einiges investiert werden, notfalls auch gegen den Widerstand bestimmter Bevölkerungsgruppen. Nur ob sich unsere Angsthasen von Politikern dann trauen, dies durchzusetzen, ist sehr fraglich.

      Wir werden sehen, wohin uns die aktuelle Situation noch führen wird.

        • Ach das wäre schön, wenn man mir für meine „Lobbyarbeit“ was bezahlen würde ;-)

          Es ist nur immer wieder schön, hier zu sehen, wie geblendet oder vernagelt doch manche Menschen durch bestimmte Ideologien sind:

          Auf der einen Seite die „Hardcore“ Grünen mit ihren Windrädern und Solaranlagen, auf der anderen die versteckt agierenden AKW-Siemensianer und dann nicht zu vergessen die heimliche Front der CDU-CSU Gasfetischisten. Und alle Seiten halten natürlich IHR Konzept für absolut richtig und das der Gegenseite für höchst gefährlich oder zumindest bedenklich.

          Hin und wieder wäre es allerdings gut, wenn man mal (wenn es sie den gibt) auf unabhängige Experten hören würde, die nicht von irgendeiner Seite bezahlt werden.

          Das ganze Thema Energiewende ist mir nämlich viel zu ideologisch aufgeladen. Sachlichkeit und fachlich begründete Beiträge wären hier wesentlich hilfreicher. DAS allerdings habe ich hier noch nicht gelesen.

          Schade, lieber Gast. Polemisches Geschwafel nutzt nur leider niemandem.

          Oder wie es der Focus mal so schön formuliert hat:
          FAKTEN, FAKTEN, FAKTEN!

          Und immer an die Stromrechnung denken! ;-)

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