
Berlin. Arbeitgeber-Präsident Ingo Kramer hat von Beschäftigten mehr Beweglichkeit bei der wöchentlichen Arbeitszeit gefordert: „Der starre Acht-Stunden-Tag passt nicht mehr ins digitale Zeitalter, wir wollen mehr Beweglichkeit“, sagte Kramer der „Rheinischen Post“. Es könne sein, dass jemand an einem Tag zwölf Stunden arbeite und am nächsten nur vier, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). „Wir wollen ja die Wochenarbeitszeit nicht ausweiten“, so Kramer.
Er wies darüber hinaus die Kritik zurück, dass Unternehmen die Digitalisierung nutzen würden, um von ihren Beschäftigten auch in der Freizeit Erreichbarkeit und Mehrarbeit einzufordern. „Die Arbeitgeber erwarten nicht, dass jeder nach Feierabend noch erreichbar ist“, sagte Kramer. Zwar gebe es Ausnahmen für Führungskräfte oder für Notfälle. Allerdings betonte er, dass es in der Verantwortung jedes einzelnen liege, Mobilgeräte auch mal auszuschalten. „Selbstdisziplin ist ganz wichtig“, sagte Kramer.
Nach seiner Auffassung sei es zudem „völlig falsch, psychische Erkrankungen vorwiegend auf Arbeit zurückzuführen“. Wissenschaftliche Studien belegten das Gegenteil: „Beschäftigte leiden deutlich seltener an psychischen Erkrankungen als Nichtbeschäftigte“, sagte Kramer. +++ fuldainfo
[sam id=“15″ codes=“true“]
Flexible Arbeitszeit, Gleitzeit, Arbeitszeitkonto, Vertrauensarbeitszeit… nenn es wie du willst. Alles Augenwischerei. „Freiwillige“ Mehrarbeit wird gerne genommen. Abbummeln nur wen es die betrieblichen Belange zulassen, was eigentlich nieder Fall ist, es sei den der Laden ist kurz vor der Insolvenz. Deshalb wird die Frage „wann kann ich denn die Stunden wieder abbummelt?“ nur sehr zögerlich beantwortet. Überstunden werden dann gekappt (verfallen). Minusstunden führen umgehend zum Gespräch mit dem Vorgesetzten „Wann gedenken Sie das nachzuholen?“ Überstunden bezahlen? „Nun seien sie mal nicht so kleinkariert“. „Zum Pinkeln stempeln sie sich aber bitte aus.“
Wann beginnen die Unternehmen ihre Prozesse an das Leben der Menschen anzupassen? Bei welcher Krankenquote wache die auf? Gar nicht! Siehe auch: Teilkrankschreibung. Krank bist du erst mit dem Kopf unterm Arm.
Wann lehnen sich die Mitarbeiter dagegen auf? Gar nicht! Die Jüngeren sind diese Ausbeutung aus der Generation Praktikum bereits gewohnt. Die können gar nicht anders, weil sie schon vor ihrem ersten Berufstag unter Druck stehen um die Schulden für ihr Studium zu bezahlen… Für den Job als Programmierer oder Controller.
Die Arbeitgeber habe über die Jahre immer mehr erreicht Zeiten nicht bezahlen zu müssen. Mal sehen, wann die „Reisezeiten“ bei Fernfahrern nicht mehr bezahlt werden.
Loyalität von AG gegenüber den AN findet nicht mehr statt. Aber als AN sollst du für das Unternehmen „brennen“. Für den AG bin ich einfach der billigste den er für den Job bekommen konnte.
Die AG brauchen endlich wieder eine starke AG Vertretung als Gegengewicht. Aber für die Kollegen ist das Wort Gewerkschaft oder Betriebsrat schon ein Schimpfwort… der neokapitalistische brainwash funktioniert prächtig.
Alle Änderungen, die uns als „Fortschritt“ und mehr Selbstbestimmung der Arbeit verkauft worden sind haben sich als Nachteil für die AN herausgestellt…
Am Ende geht es nur darum den AN dazu zu bringen noch mehr für noch weniger zu leisten… und am Besten übernimmt er auch noch das unternehmerische Risiko.