Die musikalischen Darbietungen, welche das Publikum am Montag Abend von weiteren sieben PIANALE-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern erleben durfte, ließen weiterhin vermuten, dass die Fachjury des PIANALE Piano Festivals es mit der Auswahl der acht Besten für das Halbfinale am Sonntag, 4. August in der Alten Aula nicht leicht haben wird. Die Vorsitzende und Leiterin der PIANALE, Professorin Uta Weyand begrüßte so die zahlreich erschienenen Zuhörerinnen und Zuhörer und stellte ihnen ihre Kolleginnen und Kollegen, Ronan O’Hora, Caroline Hong und Elena Levit aus London, Columbus (USA) und Hannover vor.
So starteten drei junge Pianistinnen und Pianisten aus der Gruppe der Juniors mit äußerst hohen musikalischen Ansprüchen. Yurina Yamashita (16) aus Japan traute sich an den ersten Satz der großen Apassionata Sonate von Beethoven, die auch schon einer der Juroren beim Eröffnungskonzert der Pianale vor einer Woche im Fürstensaal interpretiert hatte. Yanyi Sun (16) aus China folgte mit ebenfalls einem 1. Sonatensatz, diesmal von Mozart. Danach überzeugte sie mit traumwandlerischen Klängen von Amy Beach´s „Dreaming“ aus den Sketchen op. 15. Der 17-jährige Edward Ahlbeck Glader aus Schweden präsentierte auch in dieser Richtung ein schwebendes „Reflets dans l’eau“ aus den Images von Debussy. Mit Liszt’s „Wilder Jagd“ bewies er seinen Mut und begeisterte das Publikum mit seinem großen Einsatz. Im Anschluss interpretierte Ayane Nakajima (23) aus Japan mit feinem Klangsinn Carl Phillip Emmanuel Bachs Sonate fis-Moll. Mit dem dramatischen Finale aus Chopin´s 3. Klaviersonate entließ sie das begeisterte Publikum in die Pause.
Im zweiten Konzertteil hörte das Publikum zwei der jüngsten Teilnehmerinnen aus der Gruppe der Teilnehmer zwischen 18 und 30 Jahren. Die 18-jährige Harmony Zhu aus Kanada bot mit ihrer erfrischenden Art die Sonate D-Dur von Haydn dar und Haruki Nakayama, ebenfalls 18 Jahre alt, führte mit großer Leidenschaft den ersten Satz der 2. Schumann Sonate sowie Chopin´s Etüde op. 25 Nr. 5 auf. Den bravourösen Abend beendete Kotaro Watanabe, auch erst 20 Jahre alt, aus Japan. Mit Leichtigkeit meisterte er Chopin´s op. 10 Nr. 1 Etüde – eine Messlatte für jeden Pianisten – und interpretierte mit dem richtigen Klangsinn und Humor das „Alborada del gracioso“ von Ravel. Ein rundum bravouröser Konzertabend, der die erste Runde des PIANALE Piano Festivals beendete. „Nun sind alle 30 Pianistinnen und Pianisten einmal aufgetreten“, lobte Uta Weyand.
Heute Abend geht es mit der zweiten Konzertrunde weiter, bei dieser wieder neu gemischt wird und alle 30 Kandidatinnen und Kandidaten erneut mit unterschiedlichen Werken vor ihr Publikum treten werden. Auch die Jury wird ab heute Abend neu gemischt. So kommen Akiko Ebi aus Japan und Dina Yoffe aus Lettland hinzu. Man darf gespannt sein, wer es bis ins Halbfinale schafft. Das Finale am 6. August auf Schloss Fasanerie ist bereits ausverkauft. Karten für alle anderen Veranstaltungen gibt es noch bei reservix.de oder an der Abendkasse. +++ pm