Abschaffung der Mütterrente erhöht Altersarmut von Frauen

Stolz MdL: "Die von Bundesfinanzminister Lindner in den Raum gestellte Abschaffung würde verwitwete oder geschiedene Frauen besonders hart treffen."

Diana Stolz MdL
Diana Stolz MdL

In den jüngsten Gesprächen zum Haushalt der Bundesregierung schildert Bundesfinanzminister Lindner erneut, dass er eine Reduzierung der Ausgaben fordert, insbesondere im Sozialbereich. Im Zuge der Haushaltskrise Ende 2023 wurde bereits über mögliche Rentenkürzungen diskutiert, unter anderem bei der Mütterrente. Die Mütterrente wurde im Jahr 2014 unter Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel eingeführt und meint die rentenrechtliche Anerkennung von Erziehungszeiten für Kinder, die vor 1992 geboren wurden. Eine Unterstützung durch die Mütterrente erfährt insbesondere diejenige Generation, die in früheren Zeiten – unter anderem aufgrund mangelnder Betreuungsangebote und der damaligen Rollenverteilung – keine Möglichkeit hatte, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren.

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) legt die folgeschweren Konsequenzen einer möglichen Abschaffung der Mütterrente dar: Im Jahr 2022 sollen in Deutschland rund neun Millionen Rentnerinnen von der Mütterrente profitiert haben. Das entspreche knapp 87 Prozent aller Frauen über 65 Jahren. Dabei würden insbesondere Frauen mit niedrigem und mittlerem Einkommen, welche im Schnitt häufiger von Altersarmut betroffen sind, durch die Mütterrente unterstützt. Frauen über 65 Jahren weisen laut Studie ein überdurchschnittliches Altersarmutsrisiko von 19,4 Prozent auf. Gemäß Hochrechnungen würde die Streichung der Mütterrente einen Anstieg der Armutsrisikoquote von Frauen in diesem Alter um rund 6 Prozentpunkte verursachen.

„Die Mütterrente trägt erheblich zur Verringerung des Armutsrisikos für Bevölkerungsgruppen bei, die ohnehin bereits stark gefährdet sind“, betont Diana Stolz, Vorsitzende der Frauen Union Hessen. „Die von Bundesfinanzminister Lindner in den Raum gestellte Abschaffung würde darüber hinaus Frauen, die verwitwet oder geschieden sind, besonders hart treffen.“

Die Frauen Union setzte sich maßgeblich für die Einführung der Mütterrente im Jahr 2014 ein. Als Sprachrohr für die Frauen in der CDU und in der Politik fordern wir eindringlich, an der Mütterrente festzuhalten, um eine wichtige finanzielle Unterstützung für gut neun Millionen Menschen im Land aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus setzen wir uns für eine gleichberechtigte Verteilung von Care Arbeit, eine Reduzierung der Gender Pay Gap sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein, um die Erwerbstätigkeit von Frauen bereits frühzeitig gezielt zu fördern, heißt es in der Mitteilung der Hessischen Frauen Union abschließend. +++

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