Ab Mai testweise Öffnung der Bad Hersfelder Fußgängerzone für Fahrradfahrer

Auch bewusst für die barrierefreie Nutzung des Fahrrades im Alltag angedacht

Fahrräder

Bad Hersfeld. Ab Anfang Mai soll die Fußgängerzone in der Bad Hersfelder Innenstadt für Fahrradfahrer geöffnet werden – als Testphase bis Ende September 2017. Darauf haben sich der Regionale Verkehrsdienst bei der Polizeidirektion Hersfeld-Rotenburg, die Verkehrsbehörde der Kreisstadt und der städtische Fachbereich Technische Dienste verständigt. Damit wird ein weiterer Baustein des Radverkehrskonzeptes für Bad Hersfeld umgesetzt, das Martin Bode, Fachbereichsleiter in der Stadtverwaltung, Anfang März der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Die dort vorgebrachten Anregungen von Bürgerschaft und Handel fließen genauso in die Testphase ein wie Erfahrungen aus anderen Städten, bei denen es zu keinen schweren Unfällen gekommen ist, die auf die Öffnung der Fußgängerzone zurückzuführen wären.

Die testweise Maßnahme in der Fußgängerzone ist bewusst für die barrierefreie Nutzung des Fahrrades im Alltag gedacht und soll die Wegeverbindungen im Innenstadtbereich abkürzen. Das wird nicht nur dem Radtourismus dienen, sondern in erster Linie den ortsansässigen Radfahrer/-innen nützen. Zugleich profitieren davon auch Mobilitätseingeschränkte, die auf ein Spezialrad angewiesen sind, um ohne fremde Hilfe mobil zu bleiben. Das Gleiche gilt für Seniorinnen und Senioren, die z.B. mit Rikschas in die Innenstadt gelangen können, was deren Teilnahme am öffentlichen Leben außerhalb der Wohneinrichtungen (wieder) ermöglicht. Als Starttermin für die Testphase ist der „Mobile Tag“ am 06.05.2017 geplant. Der Beginn wird in den lokalen Medien entsprechend angekündigt; zudem gibt es eine Broschüre und Plakate, die auf die Testphase hinweisen. Bis zum Start ist dann auch die „Radfahrer frei“-Beschilderung in der Fußgängerzone montiert.

Geplant ist schließlich, aus Mitteln des Radverkehrskonzeptes begleitende Befragungen vor und nach der Öffnung der Fußgängerzone durchzuführen. Zur Unterstützung bei der gegenseitigen Rücksichtnahme wird die Stadt Platten im Laufbelag der Fußgängerzone einlassen, auf denen Piktogramme aufgelegt sind, die nicht aus der Straßenverkehrsordnung stammen, sondern eher motivierenden Charakter haben sollen. Eine letzte Anmerkung hat Martin Bode für allzu sportliche Radfahrer: „Klare Zielvorgabe ist die gegenseitige Rücksichtnahme zwischen Fußgängern und Radfahrern. Fußgänger haben Vorrang – für Radfahrerinnen und Radfahrer ist also Schrittgeschwindigkeit angesagt! Und bei dem Thema werden wir auch ganz genau hinschauen.“ +++