Glück ist Talent für das Schicksal

Würzburger Musikformation Q.AGE begeisterte beim Gernsehen

Fulda. Am Mittwochabend konnte Marianne Blum, Moderatorin und Gastgeberin der Dinner Show „Gernsehen & Abendessen“, in ihrer vorletzten Show, bevor es im Mai in die Sommerpause geht, die Würzburger Musikformation „Q.AGE“ im Wappensaal des Fuldaer Maritim Hotels begrüßen. Die vier Musiker bestehend aus Ami Lyons (Gesang), Felix Wöllmer (Gitarre, Bass), Diego Villabona (Bass) und Cosmin Marica (Perkussion), zeigten gestern Abend eindrucksvoll, wie mitreisend Eigenkompositionen sein können.

Wie Kabarettistin Marianne Blum zu Beginn ihrer Show sagte, müsse man gerade jetzt, wo man „in sehr merkwürdigen Zeiten lebt“, mehr als je zuvor „Haltung bewahren“. In diesem Zusammenhang Blum den Brexit, US-Präsident Trump und seine Vorstellung von Demokratie sowie Erdogan und dessen Nazivergleiche aufs Korn nahm. „Menschen, wie ich, sind dazu da, sich aufzuregen. Man muss Haltung bewahren in der heutigen Zeit.“ Damit die Überleitung zu den gestrigen Gästen geschaffen, kündigte Marianne Blum die Würzburger Musikformation Q.AGE an und verwies darauf, dass „handgemachte Musik“ schließlich auch eine Form des Haltung Bewahrens sei. Denn: „Wollen die Menschen auch gerne wiedererkennen und sich an längst vergangene Zeiten erinnern, so ist dies gewiss keine Form des Kulturschaffens.“

Dass die Musiker, um den in Würzburg ansässigen Bandgründer, DJ und Schlagzeuger Cosmin Marica, Kultur schaffen können, haben sie mit dem gestrigen Gastauftritt, diesen sie im Übrigen selbst als „Herausforderung“ ansehen, eindeutig bewiesen. So sehr, dass sogar das Publikum eine Zugabe einforderte. So scheint es wenig verwunderlich, dass Q.AGE auf ihrer Homepage das Motto „Love, believe, hope until you´re dirt/like you´ve never been hurt“ voranstellen. Ihre Produktionen beschreiben sie als „Musik für Freidenker, Revoluzzer und Pazifisten“. Die Band, die sonst große Festival- oder Club-Bühnen ausfüllt, hat beim gestrigen Gernsehen-Publikum Eindruck hinterlassen. Und das, obwohl sie sich klanglich an das mittelalterliche Ambiente des Wappensaals anpassen mussten und daher nur sehr verhalten performten.

Fragt man die Band danach, wie sie auf ihren unkonventionellen Bandnamen gekommen ist, erntet man als Antwort, dass es ihnen vor allem darauf ankommt, das Glück, dass sie bei jedem Song empfinden, mit ihrem Publikum zu teilen, was natürlich voraussetzt, dass man seinen Gedanken freien Lauf lässt und dabei empfänglich für all die Emotionen, die man beim Zuhören der Songs empfindet, ist. So steht das „Q“ als Abkürzung für „Q-Schlüssel“ und das „AGE“ aus dem Englischen für „das Alter“. Im Übertragenden Sinne heißt das: „Man kann seinen Gedanken nur dann freien Lauf lassen, wenn man sich der Musik ganz hingibt, mit ihr eins wird. Das Alter steht dabei für die Kraft, diese Emotionen ausleben zu können“, erklärt Cosmin Marica.

Musikalisch läuft es für die Band mehr als gut. So haben sie bereits drei Alben aufgenommen, mit „The Voice of Germany“-Gewinner Andreas Kümmert zusammen auf der Bühne gestanden und einige Preise gewonnen u. a. bei der International Songwriting Competition 2005. Auf die Frage, welches ihr Erfolgsrezept sei, antworten die Musiker: „Klare Botschaften und keine Angst vor Gefühlen!“ +++