8. Stifterversammlung der Bürgerstiftung Großenlüder

„Gönn Dir Zeit – es ist Dein Leben“

Großenlüder. Jürgen Bien, der Vorsitzende der Bürgerstiftung Großenlüder, zog an der 8. Stifterversammlung ein Erfolgsfazit über die vergangenen 7 Jahre nach Gründung: „Vieles wurde an innovativem Engagement praxistauglich realisiert und die Stiftung konnte sich mit vielen Unterstützern für die Belange der Region Großenlüder einsetzen.“ Und so konnten die Vorstandsmitglieder Heike Münker, Werner Leister, Silvia Hillenbrand, Klaus Schönherr und der Kuratoriumsvorsitzende Karl Heinz Buus auch für das vergangene Jahr 2017 eine Erfolgsbilanz vorlegen. Im Jahr 2017 betrugen die Einnahmen aus Spenden, Benefizveranstaltungen und Kapitalerträgen 8.760 Euro und das Stiftungsvermögen stieg auf insgesamt 96.897 Euro. Förderprojekte wurden mit 7.046 Euro bezuschusst. Die Stiftung, die wie jede Stiftung auf Langlebigkeit ausgelegt ist, warb um Unterstützung in Form von Geld, Zeit und Ideen von weitern engagierten Bürgern. Der Rechenschaftsbericht wurde verfassungskonform zur Kenntnis genommen.

Das diesjährige Grußwort wurde von der Erststifterin Martina Büchsel gehalten. Sie lobte die Bürgerstiftung und das ehrenamtliche Engagement der Gremienmitglieder: „Die Bürgerstiftung tut der Gemeinde gut“. Traditionsgemäß bietet die Bürgerstiftung an jeder Stifterversammlung einen Impulsvortrag für alle interessierte Bürger und Bürgerinnen. Jürgen Bien begrüßte Frau Ortrud Tornow, und nannte sie eine wertgeschätzte Beraterin im Managementbereich und in der Führungskräfte- und Unternehmensentwicklung. „Sie sind eine Impuls- und Ideengeberin und haben schon vielen Menschen wertvolle und großartige Denkanstöße gegeben.“ Dieser Beurteilung wurde Ortrud Tornow in allen Teilen gerecht. Mit ihrem Referat „Gönn Dir Zeit – es ist Dein Leben“ führte Tornow ihre Zuhörer/innen an das Thema „Zeit“ heran, Zeit die jeder Einzelne als persönliche Ressource hat. Das Zauberwort heißt Zeitmanagement, jeder kennt das Wort, aber handeln wir danach? Das Ziel ist doch, die zur Verfügung stehende Zeit sinnvoll und optimal zu nutzen, ganz nach dem Gedanken: „Heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens“. Viele wollen es lernen, gehen in entsprechende Kurse. Bei der ehrlichen Antwort auf die Frage, was setze ich vom Gelernten um, kapitulieren viele. Und es stellt sich heraus, dass viele Menschen „Wissensriesen sind, aber leider Handlungszwerge bleiben“.

Der Bezug zur Bürgerstiftung ist schnell hergestellt. Tornow nimmt das Beispiel auf, denn hier nehmen sich Menschen Zeit und schaffen Raum für ein ganz besonderes Engagement innerhalb der lebendigen Bürgergesellschaft, sie managen ihre Zeit, indem sie Prioritäten und Ziele setzen. Die Referentin betont, wie wichtig es ist, sich vorzustellen, wie man in 5 Jahren leben möchte, welche Wünsche man verwirklichen will. Ziele sind immer die Voraussetzungen für Pläne, „wer selbst keine Ziele hat, arbeitet immer an den Zielen anderer Menschen mit“. Zur Zeitplanung gehören die sinnbringenden Dinge wie Hobby, Beruf, soziale Kontakte, Familie, Partner. Man muss lernen, die Energiespender von den Energieräubern zu trennen, die Mutmacher von den Mutnehmern. Natürlich kann man nicht alles planen, aber man kann dafür sorgen, dass die Zukunft so kommt, wie man sie haben will. „Willst Du die Welt verändern, fang bei Dir an“, diese Botschaft von Frau Tornow kommt an. Das heißt aber auch, nicht grundsätzlich andere für das eigene Schicksal verantwortlich machen. Jeder ist für alles verantwortlich, was er tut und auch für das, was er nicht tut.

Tornow betont die Herausforderungen unserer Generation: Generationsvielfalt, demografischer Wandel, Unternehmensübergabe, Nachfolgeregelung. Wie meistert der älter werdende Mensch seine würdevolle Lebenszeit nach den beruflichen Herausforderungen? Am Beispiel der Kairologie, eine anthropologischen Philosophie, die zeigt, mit welchen Potentialen wir ausgestattet sind und welche Lebensenergien uns in den unterschiedlichen Lebensphasen zur Verfügung stehen, können wir über eine erfüllte Zeit verfügen, wenn wir dieses „Menschliche Navi“ nutzen. „Alles hat seine Zeit“, und so gibt Tornow dem Ehrenamt seinen speziellen Raum. Gerade in der späteren Lebensphase wird Eigennutz zurückgehen und der „Weltnutzen“ kann in den Vordergrund treten. Wer aber seine Persönlichkeit nicht weiterentwickelt und vor allem seine Resonanz zu Menschen nicht entwickelt hat, wird wenig Sinn im Helfen und in der Unterstützung anderer finden.
„Jede Lebensphase bietet uns die Chance persönlich zu wachsen und an einem erfüllten Leben zu arbeiten, um dem eigenen Leben Sinn zu geben.“ +++ pm