65. Bad Hersfelder Festspiele eröffnet – Wechselbad der Gefühle und Impressionen

Bad Hersfeld. Gestern Abend eröffnete der hessische Ministerpräsident und Schirmherr der Festspiele Volker Bouffier (CDU) die 65. Festspielsaison der traditionellen Bad Hersfelder Festspiele. Eröffnet wurden die Festspiele mit Shakespeares irrsinniger Verwechslungskomödie der „Komödie der Irrungen“ (Originaltitel: The Comedy of Errors), ein bisher selten adaptiertes Theaterstück aus dem 16. Jahrhundert.

Intendant Dieter Wedel (72) war sichtlich überwältigt von der herzlichen Begrüßung sowie der Begeisterung für die Festspiele, diese von den Hersfeldern, am Samstag Abend, ausging. „Ich muss ihnen sagen, ich bin überwältigt von dem herzlichen Empfang und der Begeisterung für die Festspiele; Ich bin ja von Worms so einiges gewohnt, aber das, hier und heute, in Bad Hersfeld, hat es übertroffen“, so die Begrüßungsworte des Intendanten. „Ich müsste an dieser Stelle viele Dankesworte an so viele Personen richten, das dies eine längere Zeit in Anspruch nehmen würde, die alle dazu beigetragen haben, dass wir heute diese Premiere feiern können“, so der Intendant weiter. Im Besonderen galten Wedels Dankesworte dem Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, der direkt, in Begleitung seiner Gattin, vom Hessentag aus Hofgeismar nach Hersfeld gekommen war. „Sehr geehrter Herr Bürgermeister Fehling, sehr geehrter Herr Dr. Wedel, verehrte Kolleginnen und Kollegen aus dem Stadtparlament und dem Magistrat, verehrte Abgeordnete Kollegen, meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn man sich hier so umschaut- das ist einfach faszinierend! Da sind Erwartungen, das ist Freude, das ist wirklich eine Spannung, die man fühlt. Ich bin sehr froh, heute, zusammen mit meiner Gattin, hier sein zu können“, so der Ministerpräsident. „Die Bad Hersfelder Festspiele waren schon immer und sind bis heute einfach immer etwas besonderes gewesen, deshalb freut es mich umso mehr, heute hier in Bad Hersfeld und der weltgrößten romanischen Kirchenruine sein zu dürfen“, so Bouffier bei seiner Eröffnungsrede.

Unter Intendant und Regisseur Dieter Wedel, habe laut des Ministerpräsidenten, gestern ein neuer Abschnitt begonnen, der mit viel Begeisterung, Vorfreude, aber auch mit vielen Erwartungen einhergeht. Schauspieler wie Peter Weck und Elisabeth Lanz sowie Moderatoren wie Claudia Schick und Jan Hofer, waren zur Premiere der Festspiele gekommen um sich vom hochgelobten Intendanten, Dieter Wedel und seinen Inszenierungskünsten, ein Bild zu machen. Wenige Minuten nach 21:00 Uhr war es dann soweit und das Verwirrspiel um das eigene Sein, nahm seinen Lauf…

Bei der hermeneutischen Umsetzung von Shakespeares Theaterstück war man am Ende der Aufführung beim Publikum geteilter Meinung. Persönliche Rezensionen aus dem Publikum, wie zum Beispiel: „Ich denke, Shakespeare hat ein wenig mehr Tiefgang, als wir das heute zu sehen bekommen haben“ oder „Meine Ohren wurden heute Abend ganz schön strapaziert“, vermitteln ein etwas anderes Bild, als dies wehrte Kolleginnen und Kollegen der Presse publizierten. Tonales Gekrächze, welches an Krähen erinnert, dünne Gesangseinlagen, Darsteller, die während der Aufführung aus ihrer Rolle fielen sowie ungenaue Performances zwischen Musiker und Artisten, eingebunden in ein zu schlagartig wechselndes dramaturgisches Bühnengeschehen- eine Komödie der Irrungen – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Wechselbad der Gefühle und Impressionen für die Zuschauer, hatte sich doch das Hersfelder Publikum Wedels Eröffnungspremiere so herbeigesehnt. Wenn auch der renommierte Regisseur aus Film- und Fernsehen, bezüglich der künstlerischen Umsetzung des fiktiven Stoffes, bei seiner Inszenierung der „Komödie der Irrungen“ nicht jeden Geschmacksnerv jedes einzelnen Rezipienten traf, so kam Wedels Pause beim ein oder anderen Theaterbesucher gut an und man fühlte sich zumindest für 30 Minuten in Musicalmetropolen wie Hamburg oder Stuttgart versetzt. +++ fuldainfo | jessica auth

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