62. Hessentag in Bad Vilbel – Ein Fest des Miteinanders und der gelebten Demokratie

Großes Lob fand Claus für die Gastgeberstadt selbst

Zehn Tage lang stand Bad Vilbel im Zeichen des 62. Hessentags – und am Ende zieht ganz Hessen eine durchweg positive Bilanz: Über eine Million Besucherinnen und Besucher feierten friedlich, tauschten sich aus, informierten sich – und zeigten, wie ein Landesfest Menschen verbinden kann. Politik, Gesellschaft und Sicherheitskräfte zogen an einem Strang – mit Erfolg.

„Der Hessentag war wieder einmal ein großartiges Fest für unser ganzes Land – bunt, lebendig, informativ“, sagte Ines Claus, Vorsitzende der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag. Besonders hob sie den persönlichen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern hervor: Am Stand der CDU-Fraktion wurden unzählige Gespräche über aktuelle Themen geführt – von Bildung und Energiepolitik bis hin zu Fragen der inneren Sicherheit und des Ehrenamts.

Gerade in Zeiten politischer Spannungen sei das direkte Gespräch wichtiger denn je, betonte Claus: „Wir haben viele Anregungen und auch kritische Rückmeldungen mit nach Wiesbaden genommen.“ Ein besonderer Höhepunkt war die öffentliche Fraktionssitzung mit Schülerinnen und Schülern der JFK-Schule aus Bad Vilbel, bei der über Sicherheitspolitik diskutiert wurde.

Auch aus Sicht der inneren Sicherheit verlief das Landesfest vorbildlich. Hessens Innenminister Roman Poseck zog eine rundum positive Bilanz: „Unsere Blaulichtfamilie hat mit Augenmaß und Sorgfalt für die Sicherheit gesorgt. Eines der größten Volksfeste Deutschlands ging ohne größere Vorkommnisse zu Ende.“ Das Sicherheitskonzept sei aufgegangen, die Zusammenarbeit mit Stadt und Einsatzkräften habe hervorragend funktioniert.

Die Polizei war mit hoher Präsenz vertreten – unter anderem auf der eigens eingerichteten Hessentagswache, in einem Polizeibistro und auf der Blaulichtmeile. Dabei wurden nur 34 Straftaten im Zusammenhang mit dem Fest registriert – überwiegend kleinere Delikte. Auch wenn sieben Polizistinnen und Polizisten bei tätlichen Angriffen leicht verletzt wurden, zeigt sich Einsatzleiter Thorsten Fleischer zufrieden: „Bei über einer Million Gästen war der Verlauf ausgesprochen friedlich.“

Polizeipräsident Torsten Krückemeier lobte den Einsatz seiner Kolleginnen und Kollegen ausdrücklich: „Trotz hoher Temperaturen und zusätzlicher Belastung war das Auftreten der Polizei jederzeit professionell, bürgernah und freundlich. Das zeigt, wie sehr wir in der Bevölkerung geschätzt werden – und dass unsere Arbeit wirkt.“

Auch aus Sicht der Landesregierung wurde Bad Vilbel seiner Rolle als Gastgeberstadt mehr als gerecht. Staatssekretär Benedikt Kuhn, Chef der Hessischen Staatskanzlei, lobte den monatelangen Einsatz der Stadtverwaltung und der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer: „Bad Vilbel hat uns einen friedlichen, fröhlichen und modernen Hessentag geschenkt. Das verdient größte Anerkennung.“

Sein besonderer Dank galt dem Hessentagspaar Ena Kaufmann und Matthias Kallmeyer sowie Bürgermeister Sebastian Wysocki und dem gesamten Hessentagsteam. Ohne die Unterstützung von Einsatzkräften, Dienstleistern und Freiwilligen wäre eine solche Mammutveranstaltung nicht denkbar gewesen.

Der 62. Hessentag hat Maßstäbe gesetzt – als Fest der Begegnung, des Dialogs und der Gemeinschaft. Mit einem starken Zeichen für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und ein gelebtes Miteinander geht Bad Vilbel in die Geschichtsbücher des Landes ein. Hessens größtes Landesfest hat nicht nur beeindruckt, sondern begeistert – und Lust gemacht auf den nächsten Hessentag. +++


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8 Kommentare

  1. Besonders irritierend ist für mich auch das Gebaren der Magistratspressestelle. Da posiert eine städtische Bedienstete für Fotos des besagten Mediums als würde sie zur Redaktion gehören. Eine Magistratspressestelle sollte sich immer neutral, das Stadtoberhaupt wohl klug beratend, im Hintergrund halten, so wie man das von dem geschätzten Herrn Schwab aus der Zeit von Gerhard Möller her kennt. Ein solches Verhalten wie unter dem amtierenden Fuldaer OB ist für mich höchst beschämend und befremdlich.

  2. Nach meiner Auffassung verstößt die „Hessentag/Medienaktion“ der Stadt Fulda, und hier in der Hauptverantwortung des OB, gegen das öffentliche Interesse und das Prinzip der Gleichbehandlung.
    Wo bleibt ab jetzt bis hin zum Hessentag und während der Berichterstattung im kommenden Jahr die Ausgewogenheit? Gerade eine vielfältige und ausgewogene Berichterstattung ist für mich ein hohes Gut, welches zum Thema „Hessentag“ nicht mehr gewährleistet ist. Ich gehe sogar so weit zu vermuten, dass ein Imageschaden für die Stadt vorprogrammiert ist.

    Es interessiert mich dabei, was das Land Hessen dazu sagt, denn damit wäre ja auch der Gedanke des „verbindenden Festes“ obsolet. Und gerade das war das Ziel von Georg August Zinn, der den Hessentag ins Leben gerufen hat. Menschen, Kulturen und mehr sollten verbunden werden. Dieses Anliegen gilt auch heute noch. Es ist also ein „verbindendes Fest“.

    Ohne Zweifel tragen die Medien zur Popularität und zum Gelingen des Festes bei. Das sollte auch für Fulda, als ausrichtende Stadt des Hessentages, gelten. Und das bedeutet Medienvielfalt. Die Auftaktveranstaltung vor den Toren eines einzigen Online-Portals mit besagter Medienpartnerschaft bewirkt das Gegenteil. Die Frage heißt, wer hat diese Entscheidung getroffen, und fühlen sich die anderen Medien in der Region Fulda diskriminiert?

  3. Ich bin von der Zeitung irritiert. Kapitulation im Pressegewand?

    Ein Medium und ein Oberbürgermeister ziehen eine unbeschreiblich naive Show mit Blick auf den kommenden Hessentag in Fulda ab – PR in Reinform, gefällig inszeniert, aber ohne kritische Reibung. Doch was fast noch bemerkenswerter ist: Der zweite offizielle Medienpartner der Stadt – eine Zeitung mit lokaljournalistischer Verantwortung – schweigt. Kein Einordnen, kein Hinterfragen, kein Widerspruch. Warum?Wenn Medienpartnerschaften zur stillschweigenden Selbstzensur führen, ist nicht mehr von Zusammenarbeit, sondern von Unterwerfung zu sprechen.

    Die Kritik trifft ins Mark: Eine Zeitung, die sich ihrer publizistischen Verantwortung entzieht, weil sie Teil eines städtischen PR-Projekts ist, verliert ihre Glaubwürdigkeit. Das Schweigen angesichts einer „naiven Show“, wie sie hier inszeniert wurde und wird, ist kein Zufall, sondern Konsequenz eines faulen Kompromisses. Wer Nähe zur Macht sucht, kann schnell den Blick auf das Wesentliche verlieren – auf kritische Distanz, Transparenz und das Vertrauen der Leserinnen und Leser.

    Natürlich darf Journalismus auch konstruktiv begleiten, aber niemals um den Preis seiner Unabhängigkeit. Medien sind nicht dafür da, Hochglanzbotschaften zu verbreiten, sondern um zu prüfen, einzuordnen, ein Gegengewicht zu bilden. Wer das aufgibt, macht sich überflüssig.

    Gerade in Zeiten, in denen lokale Medien um Relevanz kämpfen, ist Rückgrat gefragt – nicht Gefälligkeit. Wer glaubt, durch Anpassung gewinne man Nähe zur Leserschaft, irrt. Nähe entsteht durch Haltung, nicht durch Schweigen.

  4. Was sich jüngst in Neuenberg abspielte, wirft erhebliche Zweifel an der politischen und institutionellen Neutralität des Fuldaer Stadtoberhaupts auf. Vor dem Gebäude eines lokalen Mediums wurde öffentlich eine Hessentagsfahne gehisst – begleitet von hochrangigen städtischen Vertretern: dem Marketingchef, der Pressestelle, dem Geschäftsführer der Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft und nicht zuletzt Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld persönlich.

    Was auf den ersten Blick wie ein harmloser PR-Termin erscheinen mag, hat eine weitreichendere politische Dimension. Der demonstrative Schulterschluss mit einem einzelnen Medium, noch dazu in dieser Form, ist problematisch – insbesondere wenn er von einer Stadtspitze getragen wird, die zu überparteilicher Zurückhaltung verpflichtet ist.

    Ein Oberbürgermeister muss sich der Wirkung seiner öffentlichen Auftritte bewusst sein. Die Nähe zu einem Medium darf nie den Anschein erwecken, als werde institutionelle Neutralität zugunsten medialer Selbstinszenierung oder parteilicher Interessen geopfert. Die Aktion in Neuenberg überschreitet diese Grenze. Sie wirft nicht nur Fragen nach der Rollenauffassung von Dr. Wingenfeld auf, sondern auch nach der strategischen Kommunikation der Stadt insgesamt.

    Wenn das Vertrauen in die überparteiliche Integrität des Oberbürgermeisters verloren geht, ist das nicht nur ein symbolischer Schaden – es ist ein politischer. Nach dieser irritierenden Aktion sollte Dr. Wingenfeld sehr genau reflektieren, ob er seiner Verantwortung als Stadtoberhaupt noch gerecht wird. Andernfalls bleibt nur der Rücktritt als konsequente Folge.

  5. Was frühere Kommentatoren bereits angemerkt haben, lässt sich kaum treffender formulieren. Das Verhalten des Oberbürgermeisters wirkt auf mich alles andere als neutral. Die Beweggründe dafür sind mir nicht bekannt, dennoch wäre es an der Zeit, dass Herr Wingenfeld seine Perspektive erweitert, seine Stadt mit offenen Augen und Ohren wahrnimmt und auf die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger hört.

    Ebenso enttäuschend ist das Verhalten der Opposition in Fulda und der Region Osthessen. Seit Jahren zeigt sie kaum Initiative oder Haltung – politisch kaum wahrnehmbar, inhaltlich praktisch nicht vorhanden. Das ist bedauerlich und stellt ein Armutszeugnis für die politische Kultur in unserer Region dar.

  6. Wie recht haben Sie, Herr Rieser!
    Man braucht sich nur die Flagge anzuschauen. Da steht im Spektrum der Schriftgrößen nicht der Hessentag, sondern ON an 1. Stelle. Dass ein Oberbürgermeister diese Anmaßung zulässt, zeugt nicht von seiner Größe. Im Übrigen, soweit ich weiß, ist ON nicht Medienpartner des Hessentages, sondern der Stadt Fulda, was ja wohl ein kleiner Unterschied ist. Es fragt sich auch, wo hier die FZ bleibt, die ebenso Medienpartner in diesem Zusammenhang mit der Stadt Fulda ist. Dass die Selbstdarstellung des besagten Mediums keine Grenzen kennt, können wir täglich erfahren. Größenwahn bei absolut niedrigster Qualität der sogenannten, uns dargestellten Informationen, ist wohl bekannt. Allerniedrigstes Niveau bei größtmöglicher Aufmachung und hunderten von Fotos. Dass aber ein Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld dieses Spielchen mitspielt, ist nicht akzeptabel! Weshalb werden hier nicht alle Medien gleich bedient? Der Ausschluss von Medien in Form einzelner Medienpartnerschaften ist in jedem Falle kontraproduktiv, weil so nicht eine größere, sondern eine kleinere Reichweite die Folge ist. Ein Pressesprecher der Stadt Fulda sollte dies wissen. Gibt es in Fulda eigentlich noch eine Opposition? Wo drängt diese z. B. darauf, dass wir als Bürgerinnen und Bürger erfahren, wie solche sogenannten Medienpartnerschaften dotiert sind??? Und wer diese erfunden und beschlossen hat?

  7. Fulda im Fahnenrausch – ein Tiefpunkt städtischer Selbstachtung

    Was sich heute in Neuenberg abspielte, spottet jeder Beschreibung. Da stehen der Marketingchef der Stadt, die Pressestelle, der Geschäftsführer der Region Fulda Wirtschaftsförderung – und als Krönung der Fuldaer Oberbürgermeister selbst – vor dem Gebäude eines Mediums (dessen Namen man sich aus guten Gründen verkneift) und hissen eine Hessentagsfahne. Klingt harmlos? Weit gefehlt.

    Hier wird auf offener Bühne der Schulterschluss zwischen Stadtspitze und Medium zelebriert – in einer Art und Weise, die jeder kritischen Distanz Hohn spricht. Was denken sich diese Herren eigentlich? Ist ihnen die Verantwortung, die sie gegenüber der Öffentlichkeit tragen, völlig entglitten? Die Inszenierung wirkt wie eine peinliche Provinzposse – ein Foba (Fuldaer Offenbarungseid), wie man ihn selbst hier noch nicht erlebt hat.

    Unter einem Oberbürgermeister wie Gerhard Möller wäre ein solcher PR-GAU schlicht undenkbar gewesen. Dass der amtierende OB so schamlos parteiisch agiert, lässt tief blicken – und tief bangen. Wenn diese Farce in der Parteienlandschaft keine Konsequenzen nach sich zieht, ist Fulda politisch auf dem Holzweg.

    Hier wurde nicht einfach eine Fahne gehisst. Hier wurde ein Stück Glaubwürdigkeit eingeholt – auf Halbmast.

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