6. Spieltag TTBL: Bad Königshofen siegt erstmals gegen Bergneustadt

Mühlhausen in Jülich mit wenig Mühe

Bad Königshofens Bastian Steger. Foto: Hermann Zacher

Der TSV Bad Königshofen beißt sich mehr und mehr in der Tabellenspitze fest: Mit 3:1 setzten sich die Unterfranken am 6. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt durch und feierten damit den ersten Sieg gegen den Angstgegner. Tabellenführer bleibt der 1. FC Saarbrücken TT durch ein 3:1 beim TTC Zugbrücke Grenzau, während Borussia Düsseldorf immer weiter klettert. Den zweiten Sieg der Vereinsgeschichte feierte der TTC Neu-Ulm.

Im sechsten Anlauf war es so weit: Mit 3:1 hat sich der TSV Bad Königshofen am Sonntagnachmittag gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt durchgesetzt und den Angstgegner damit erstmals bezwungen. Viermal in der Liga und einmal im Pokal waren beide Klubs zuvor seit dem Aufstieg des TSV 2017 aufeinandergetroffen, jeweils mit dem besseren Ende für die Oberberger. Dass dieses Mal Bad Königshofen jubeln durfte, lag in erster Linie an Bastian Steger. „Es war ein Wahnsinnsspiel, wir sind überglücklich“, sagte der 38-Jährige am frühen Abend, als der 3:1-Sieg geschafft war. „Es ist heute optimal gelaufen.“

Zunächst lieferte sich Steger einen harten Kampf mit Paul Drinkhall, in dem er in allen drei Sätzen das bessere Ende für sich hatte zum 11:9, 12:10 und 11:7 – und damit zum 1:0 für Bad Königshofen. Bei seinem zweiten Auftritt bekam es Steger mit Alvaro Robles zu tun: Auch der Spanier lieferte hartnäckige Gegenwehr, der Punkt aber ging wiederum an Bad Königshofen. 12:10, 5:11, 11:7 und 11:4 setzte sich Steger zum 3:1-Endstand zugunsten des TSV durch. Zwischen diesen beiden Auftritten Stegers lagen ein 3:0 von Robles gegen Filip Zeljko, der erneut den an der Leiste verletzten Kilian Ort vertrat, und ein 3:1 von Mizuki Oikawa gegen Benedikt Duda. „Bad Königshofen hat eine super Mannschaftsleistung gezeigt und verdient gewonnen“, räumte Duda ein. „Sie waren in allen Spielen sehr stark.“

Saarbrücken dank 3:1 in Grenzau weiter ganz oben

Dass Bad Königshofen damit nicht sogar an die Tabellenspitze gestürmt ist, liegt am zeitgleichen Erfolg des 1. FC Saarbrücken TT beim TTC Zugbrücke Grenzau. 3:1 setzte sich der Spitzenreiter im Westerwald durch. Nachdem es bei den vorherigen Aufeinandertreffen beider Klubs stets sehr eng zugegangen war, lieferte Saarbrücken dieses Mal einen souveränen Auftritt, und das trotz des Fehlens von Patrick Franziska. Zwar brachte Mihai Bobocica die Grenzauer mit starkem Spiel und einem 11:1, 3:11, 11:6, 11:6-Erfolg gegen Cristian Pletea zunächst in Führung, die weiteren Einzel aber gehörten den Gästen.

Insbesondere Darko Jorgic präsentierte sich in Topform. „Er war unser Matchwinner“, sagte FCS-Trainer Slobodan Grujic nach der Partie. Zunächst setzte sich Jorgic gegen Anders Lind mit 11:7, 7:11, 11:6, 7:11 und 11:8 durch, ehe er gegen Bobocica auch den dritten Saarbrücker Punkt einfuhr. Nach einem 9:11 im ersten Satz gingen die folgenden mit 11:4, 11:6 und 11:9 an Jorgic. „Er ist sehr stark und spielt sehr sicher“, lobte Bobocica, „ich hatte kleinere Chancen, aber am Ende war er zu gut.“ Zuvor hatte Shang Kun, der erstmals seit dem 2. Spieltag und nach überstandener Kieferverletzung wieder auflief, mit 13:11, 13:11 und 11:4 ein erfolgreiches Comeback gegen Ioannis Sgouropoulos gefeiert. „Wir wussten, dass es nicht so einfach wird“, sagte Saarbrücken-Trainer Grujic. „Wir sind froh über die zwei Punkte und schauen weiter nach vorne.“

Boll schlägt Wang im TTBL-Evergreen

Den Unterschied beim 3:1-Erfolg von Borussia Düsseldorf beim ASV Grünwettersbach machte Timo Boll. Den Einsatz des 38-Jährigen hatte Danny Heister bereits einige Tage vor dem Spiel angekündigt, und mit dieser Entscheidung lag der Düsseldorfer Trainer goldrichtig. Boll nämlich trotzte zunächst einem 1:2-Satzrückstand gegen Dang Qiu zum 3:2-Sieg, ehe er im vierten Einzel des Nachmittags auch Wang Xi schlug. Im TTBL-Evergreen ging zwar der erste Satz mit 15:13 an den Neu-Grünwettersbacher, Boll aber drehte anschließend auch dieses Einzel mit 11:2, 12:10 und 11:4 in den weiteren Sätzen zum 3:1. „Das ist einfach Timos taktische Klasse“, sagte Qiu, „er ändert ständig sein Spiel. Das muss man anerkennen und möglichst dagegenhalten.“

Auf Position drei hatte zuvor Anton Källberg gegen Sathiyan Gnanasekaran die Düsseldorfer in Führung gebracht. Gnanasekaran führte eingangs 5:2, der erste Satz aber ging letztlich mit 17:15 an Källberg. Danach erlahmte die Gegenwehr des Inders in seinem zweiten Saisoneinsatz etwas, Källberg sorgte mit 11:7 und 11:6 für seinen 3:0-Erfolg. Den Punkt des ASV hatte Wang im ersten Einzel besorgt mit einem 3:1-Erfolg gegen Ricardo Walther. „Trotz meiner Niederlage war es sehr schön, wieder hier zu sein. Die letzten zwei Jahre waren wunderbar“, sagte Walther nach der Rückkehr zu seinem Ex-Klub. „Klar hätte ich mir einen Sieg in meinem Einzel gewünscht, aber die Mannschaft hat gewonnen, und nur das zählt.“

Apolonia und Brodd führen Neu-Ulm zum Sieg

Zum zweiten Mal in der noch jungen Vereinsgeschichte durfte der TTC Neu-Ulm einen Sieg bejubeln. Mit 3:1 setzte sich der TTBL-Neuling gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell durch. Knackpunkt des Nachmittags war das dritte Einzel: Viktor Brodd lieferte gegen Tomislav Pucar im Duell des Weltranglisten-484. gegen den -32. einen bärenstarken Auftritt und ging nach 12:10 und 11:8 mit 2:0 in Führung. Zwar kämpfte sich der Fuldaer noch einmal zurück, glich mit 11:6 und 12:10 zum 2:2 aus und schien nun dem Sieg näher. Brodd aber gab nicht auf, schaffte mit einem 11:6 die kleine Sensation zur Neu-Ulmer 2:1-Führung und rechtfertigte damit die überraschende Aufstellung anstelle von Gustavo Tsuboi. „Ich war vor dem Spiel etwas nervös, aber die tolle Atmosphäre hat mir geholfen“, sagte Brodd. Zuvor war alles gelaufen wie erwartet: Tiago Apolonia fertige Fan Bo Meng mit 3:0 ab, während sich Ruwen Filus mit 3:1 gegen Abdel-Kader Salifou durchsetzte.

Der Siegpunkt für Neu-Ulm war schließlich Apolonia vorbehalten. Sechs Siege in Folge hatte der Portugiese zuvor gefeiert, und auch gegen Ruwen Filus hatte er das bessere Ende für sich. Erstmals seit dem 3. Spieltag setzte es zumindest Gegenpunkte: Nach 6:11, 11:7, 11:7 und 6:11 ging es in den Entscheidungssatz, und hier hatte Apolonia die stärkeren Nerven. Mit wenigen Fehlern und Attacken zum richtigen Zeitpunkt erkämpfte er sich vier Matchbälle und nutzte den ersten zum 11:6 – und damit zum zweiten Neu-Ulmer Sieg. „Wir haben bislang viele enge Spiele verloren, umso wichtiger war nun dieser Sieg“, erklärte Brodd. Filus sagte zur fünften Niederlage der Fuldaer im sechsten Spiel: „Die Spiele, in denen wir gute Chancen haben, kommen erst noch. Wir sind daher noch voll auf Kurs.“

Mühlhausen in Jülich mit wenig Mühe

Den dritten Sieg in Folge gab es für den Post SV Mühlhausen. Ohne Daniel Habesohn waren die Thüringer zum TTC indeland Jülich gereist, doch auch ohne den österreichischen Spitzenspieler hatte Mühlhausen beim 3:0 kaum Mühe mit dem Schlusslicht. Der Plan der Jülicher nämlich ging nicht auf: Trainer Miroslav Broda hatte sich für Robin Devos an Position eins entschieden, der Belgier aber hatte gegen Ovidiu Ionescu eindeutig das Nachsehen. Der Mühlhäuser dominierte das Einzel und brachte sein Team durch einen 11:7, 11:7, 11:7-Erfolg mit 1:0 in Führung.

Mehr Mühe hatte anschließend Steffen Mengel, doch auch hier ging der Punkt nach vier umkämpften Sätzen an den Post SV. 12:10, 11:7, 10:12 und 14:12 setzte sich Mengel gegen Dennis Klein durch. „Es wurde im vierten Satz noch mal knapp“, sagte Mengel, „daher bin ich froh, dass ich meinen vierten Matchball nutzen konnte.“ Das 3:0 machte Lubomir Jancarik klar, der Deni Kozul mit 11:4, 11:5 und 11:4 abfertigte. Jülich-Neuzugang Kozul wartet damit weiterhin auf den ersten Sieg für seinen neuen Klub. „Wir wollen kämpfen und alles geben, dann wird sich zeigen, ob wir letztlich mithalten können“, sagte Klein nach der sechsten Niederlage des TTC indeland.

Abgeschlossen wird der 6. Spieltag am Montagabend ab 19 Uhr: Mit dem SV Werder Bremen und den TTF Liebherr Ochsenhausen treffen zwei Play-off-Kandidaten aufeinander. +++

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