320. Fuldaer Wallfahrt nach Walldürn feierlich ausgesendet

Zum Blut des Herrn

Wallfahrende

Mit dem feierlichen Aussendungsgottesdienst im Fuldaer Dom begann am Samstagmorgen eine der traditionsreichsten und größten mehrtägigen Wallfahrten des Bistums Fulda: 525 Pilgerinnen und Pilger, begleitet von 32 Musikerinnen und Musikern, machten sich singend mit dem Lied „Zum Blut des Herren wallen wir“ auf den Weg zum Heiligen Blut im badischen Walldürn. Die viereinhalbtägige Wallfahrt steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Freut euch in der Hoffnung“ (Röm 12,12) – in Anlehnung an das Motto des Heiligen Jahres 2025 „Pilger der Hoffnung“. Bereits zum 320. Mal lösen die Fuldaer damit ein im Jahr 1706 abgelegtes Pestgelübde ein – ein eindrucksvolles Zeichen jahrhundertelanger Glaubenstreue und gelebter Hoffnung in herausfordernden Zeiten.

Geistlicher Impuls und geistige Wegzehrung

Bischof Dr. Michael Gerber zelebrierte gemeinsam mit mehreren Priestern und Diakonen den Aussendungsgottesdienst und betonte dabei die spirituelle Bedeutung der Wallfahrt: Sie sei ein Segen für das Bistum und stärke die Menschen im Glauben. Angesichts der zahlreichen Krisenherde weltweit rief er zu intensivem Gebet für Gerechtigkeit und Frieden auf. In seiner Predigt griff er den Impuls der Tageslesung auf: „Die Liebe Christi drängt uns“ – ein Leitsatz, der einlädt zur persönlichen Besinnung und geistlichen Erneuerung. Der Weg, so der Bischof, biete Raum für Reflexion, Stille und Gebet. Im gemeinsamen Rosenkranz, im meditativen Gehen, in Liedern und Texten könne jeder Pilger Gottes Liebe neu erfahren und sich verwandeln lassen – zu einer neuen Schöpfung in Christus. Mit diesen Worten wünschte Bischof Gerber den Wallfahrerinnen und Wallfahrern, als Zeugen dieser Liebe in ihr persönliches Umfeld und in die Gemeinschaft des Bistums hineinzuwirken.

Stationen des Glaubens

Die erste Etappe führte die Pilger über Kerzell, Rothemann, Döllbach und Motten nach Speicherz. Der zweite Wallfahrtstag, traditionell am Dreifaltigkeitssonntag, beginnt mit einem Jugendgottesdienst auf dem Volkersberg – ein geistlicher Auftakt, der besonders die jüngeren Teilnehmenden anspricht. Über Bad Brückenau und den kleinen Ort Geiersnest, wo eine liebevoll vorbereitete Kaffeepause auf die Pilger wartet, führt der Weg weiter nach Hammelburg. Ein geistliches Highlight der Wallfahrt wird der Besuch des bekannten Wallfahrtsortes „Maria im Grünen Tal“ bei Retzbach sein – ein Ort, der seit Jahrhunderten Menschen in ihren Sorgen und Hoffnungen begleitet.

Abschluss in Walldürn

Am Mittwoch schließt sich Bischof Gerber in Hardheim den Pilgernden an, um gemeinsam mit ihnen den Gnadenort Walldürn zu erreichen. In der dortigen Basilika wird er zusammen mit Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula, OFM Conv, sowie der Fuldaer Wallfahrtsleitung eine festliche Eucharistiefeier zelebrieren. Im Anschluss werden langjährige Pilgerinnen und Pilger für ihre Treue geehrt – ein Zeichen der Wertschätzung für gelebten Glauben über Jahrzehnte hinweg. Die Fuldaer Wallfahrt nach Walldürn ist mehr als ein Weg durch die Landschaft: Sie ist ein Weg des Glaubens, der Hoffnung und der Gemeinschaft – getragen von der Liebe Christi, die die Herzen der Menschen bewegt. +++ wim


Popup-Fenster

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*