TTBL: Favoriten in der nächsten Runde, Saarbrücken gewinnt Topspiel gegen Ochsenhausen

Das Final Four ruft: Acht Teams haben am Sonntag den ersten Schritt zum erhofften Titelgewinn im Deutschen Tischtennis-Pokal gemacht. In den Achtelfinals setzten sich die Favoriten durch, im Topspiel bezwang der 1. FC Saarbrücken TT die TTF Liebherr Ochsenhausen mit 3:1. Ebenfalls eine Runde weiter ist unter anderem Titelverteidiger Borussia Düsseldorf, der beim TTC Neu-Ulm mit 3:0 gewann.

Gleich einen Kracher zum Start hatte die Auslosung der Achtelfinals im Deutschen Tischtennis-Pokal beschert, mit dem 1. FC Saarbrücken TT und den TTF Liebherr Ochsenhausen trafen schließlich zwei Topteams und Titelanwärter aufeinander. Und das Spiel am Sonntag hielt, was es versprochen hatte, die Fans in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle bekamen etliche rasante Ballwechsel geboten. Am Ende jubelten die Hausherren: Mit 3:1 setzte sich Saarbrücken nach großem Kampf durch und setzte damit ein erstes Ausrufezeichen im Kampf um den Titel. „Gratulation an Saarbrücken“, sagte TTF-Trainer Fu Yong. „Beide Teams haben eine super Leistung gebracht. Wir haben hart gekämpft, daher kann ich meinem Team keinen Vorwurf machen. Leider hat es nicht gereicht.“

Ausschlaggebender Faktor zugunsten Saarbrückens war die Formstärke von Darko Jorgic. Der 23-Jährige war bereits am Freitag beim 3:2 in Bremen in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) mit zwei Einzelsiegen zum Matchwinner avanciert. Selbiges glückte ihm nun gegen Ochsenhausen: Im Auftakteinzel zwang er Simon Gauzy mit 3:0 (11:8, 12:10, 12:10) in die Knie und trotzte dabei zwischenzeitlich einem deutlichen Rückstand. Im Spitzeneinzel machte er rund zwei Stunden später dann alles klar durch seinen 3:2 (5:11, 11:6, 15:13, 3:11, 12:10)-Sieg gegen Kanak Jha. Den weiteren Punkt für Saarbrücken fuhr Patrick Franziska ein, der sich nach Krankheit zurückmeldete und Jha mit 3:1 (11:4, 8:11, 11:8, 11:6) schlug. Für Ochsenhausen verkürzte zwischenzeitlich Samuel Kulczycki auf Position drei durch ein 3:1 (12:10, 7:11, 11:8, 11:6) gegen Tomas Polansky. „Wir haben heute ein sehr hohes Niveau gesehen. Es ist Wahnsinn, was die Jungs abgerufen haben“, stellte FCS-Organisationsleiter Nicolas Barrois fest. „So kann es weitergehen.“

Titelverteidiger Düsseldorf bleibt in Neu-Ulm unangefochten

Unangefochten blieb unterdessen der Titelverteidiger: Borussia Düsseldorf ließ dem TTC Neu-Ulm keine Chance und setzte sich – wie schon Anfang September in der TTBL – mit 3:0 gegen die Schwaben durch. Damit gewann der Rekordmeister auch sein wettbewerbsübergreifend achtes Saisonspiel. „Wir haben Neu-Ulm sehr ernst genommen, ein K.o.-Spiel bringt schließlich eine besondere Spannung mit sich“, sagte Borussia-Trainer Danny Heister. „Daher waren wir froh, die Aufstellung getroffen zu haben – und sind natürlich glücklich über unsere Leistung und den Viertelfinal-Einzug.“ Die Pechsträhne Neu-Ulms hält dagegen an: Auch im dritten Jahr des Vereinsbestehens gelang den Schwaben nicht der Sprung in das Pokal-Viertelfinale. „Düsseldorf ist unglaublich stark“, anerkannte Lev Katsman. „Wir haben alles versucht, leider hat es nicht gereicht.“

Für die TTC-Youngster waren die Topstars der Düsseldorfer am Sonntag noch eine Nummer zu groß. Den Grundstein für die Borussia legte Timo Boll: Der Weltranglisten-Zehnte machte kurzen Prozess mit Katsman und siegte nach gut zwölf Minuten mit 3:0 (11:6, 11:3, 11:5). Anschließend gewannen auch Bolls Teamkollegen relativ unangefochten ihre Matches: Anton Källberg schlug Tiago Apolonia mit 3:1 (11:5, 11:7, 8:11, 11:9), Dang Qiu sorgte mit dem 3:1 (7:11, 12:10, 11:8, 12:10) gegen Vladimir Sidorenko für die Entscheidung. Für Qiu war es das fünfte Einzel im Düsseldorfer Trikot, jeweils ging er als Sieger vom Tisch.

Fulda setzt Höhenflug in Grenzau fort

Weiterhin im Höhenflug befindet sich der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell: Zwei Tage nach dem 3:2-Coup gegen Ochsenhausen in der TTBL holten die Osthessen ein 3:0 beim TTC Zugbrücke Grenzau und mischen somit auch im Pokal weiter im Titelkampf mit. „Es war durchaus ein schwieriges Spiel. Wir sind sehr froh, dass wir nicht in das Spitzeneinzel gehen mussten, und sind natürlich glücklich, nun im Viertelfinale zu stehen“, sagte Fuldas Ruwen Filus im Anschluss. Grenzau-Trainer Slobodan Grujic gratulierte dem Gegner: „Fulda war heute einfach besser. Sie haben verdient gewonnen.“

Von Beginn an gab es am Sonntag keinen Zweifel an der Überlegenheit der Fuldaer: Filus ging im Auftakteinzel gleich mit 6:0 gegen Wu Jiaji in Führung und ließ zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen. Am Ende stand ein 3:0 (11:9, 11:6, 11:7)-Erfolg des Fuldaers. „Da hatten wir keine Chance“, stellte Grujic fest. Ebenfalls ohne Satzverlust gewann anschließend Quadri Aruna mit 3:0 (11:8, 11:6, 11:6) gegen Nils Hohmeier. Zum Spektakel wurde das abschließende Match zwischen Patrick Baum und Alexandre Cassin mit zahlreichen rasanten Ballwechseln. Vor allem beim Rückschlag hatte Baum Probleme, entsprechend durfte Cassin sein wuchtiges Spiel durchziehen. Am Ende setzte sich der Franzose mit 3:2 (11:9, 6:11, 11:3, 8:11, 11:6) durch.

 Revanche geglückt: Mühlhausen schaltet Bad Königshofen aus

Ebenfalls den zweiten Sieg binnen 48 Stunden holte der Post SV Mühlhausen: Am Freitag hatte das Team von Trainer Erik Schreyer in der TTBL mit 3:2 in Neu-Ulm gewonnen; im Pokal folgte nun ein 3:0 gegen den TSV Bad Königshofen, womit sich die Thüringer zugleich für die 2:3-Niederlage in der Liga im August revanchierten. „Es war heute enger, als es das Ergebnis nahelegt“, stellte Mühlhausens Ovidiu Ionescu anschließend fest und warf schon mal einen Blick auf die Auslosung der Viertelfinals: „Ich wünsche mir nur, dass wir zu Hause spielen. Dann ist alles möglich.“ Eine Gratulation gab es von Kilian Ort: „Der Sieg von Mühlhausen geht in Ordnung. Wir haben es heute nicht geschafft, unsere PS auf die Straße zu bringen.“

Im August war Maksim Grebnev der Erfolgsfaktor für Bad Königshofen gewesen, dieses Mal war Mühlhausen auf der Hut vor dem 19-Jährigen. Daniel Habesohn zeigte im Auftakteinzel einen blitzsauberen Auftritt und belohnte sich mit dem 3:0 (11:9, 11:6, 11:5)-Erfolg. Das Schlüsselspiel folgte im Anschluss: Ionescu und Bastian Steger lieferten sich ein rasantes Match auf höchstem Niveau und mit wechselnden Führungen, in dem die Nervenstärke Ionescus den Unterschied machte. Der Mühlhäuser kämpfte sich nach Rückständen immer wieder heran, so auch im fünften Satz beim Stand von 4:7. Schließlich nutzte Ionescu seinen ersten Matchball zum 3:2 (13:15, 11:8, 11:8, 13:15, 11:8)-Sieg. Alles klar machte Steffen Mengel mit einem 3:1 (11:8, 11:7, 9:11, 15:13) gegen Ort.

Bremen nur mit Anlaufproblemen in Bad Hamm

Der Favoritenstellung wurde der SV Werder Bremen beim TTC GW Bad Hamm gerecht. Nach kleinen Anlaufproblemen feierte der Tabellenneunte der TTBL einen letztlich ungefährdeten 3:0-Erfolg bei dem Zweitligisten. Im vergangenen Jahr hatten die Westfalen den Sprung in das Viertelfinale durch einen Erfolg gegen Grenzau geschafft, dieses Mal hoffte das Team vergeblich auf den Coup. „Bad Hamm hat gut gekämpft, es waren drei enge Matches“, sagte Bremens Mattias Falck. „Jetzt freuen wir uns auf das Viertelfinale!“

Dabei war Bad Hamm zu Beginn der Partie auf dem besten Weg gewesen, die Bremer zu ärgern. Florian Bluhm führte gegen Kirill Gerassimenko erst mit 1:0, dann mit 2:1 Sätzen, musste sich dem 24-Jährigen letztlich aber beugen. Und nach Gerassimenkos 3:2 (5:11, 11:6, 7:11, 11:8, 11:7)-Erfolg war der Weg frei für Werder. Falck gewann mit 3:1 (11:6, 8:11, 11:8, 11:4) gegen Andre Bertelsmeier, wobei sich der erst 15 Jahre alte Hammer über einen Satzgewinn gegen den Vizeweltmeister freuen durfte. Nach der Pause legte dann Marcelo Aguirre mit 3:0 (11:8, 11:9, 12:10) gegen Pekka Pelz zum Bremer 3:0-Sieg nach.

3:0 in Mainz: Bergneustadt will erneut ins Final Four

Ähnlich souverän wie Bremen machte es der TTC Schwalbe Bergneustadt, der mit dem 1. FSV Mainz 05 ebenfalls einen Zweitligisten erwischt hatte. Auch die Oberberger setzten sich mit 3:0 durch und dürfen somit weiterhin von der erneuten Teilnahme am Final Four träumen. In der vergangenen Saison war Bergneustadt bis in das Halbfinale vorgestoßen, in dem es schließlich das Aus gegen Ochsenhausen gegeben hatte. „Es war ein sehr wichtiger Sieg“, sagte Bergneustadts Alvaro Robles. „Mainz ist ein starker Zweitligist, der durchaus die Bundesliga im Blick hat. Daher sind wir sehr glücklich, so souverän gewonnen zu haben und im Viertelfinale zu stehen.“

Größere Mühe hatte am Sonntag einzig Benedikt Duda: Auf Position drei bekam es der Deutsche Einzelmeister und Team-Europameister mit Luka Mladenovic zu tun und gab zwei Sätze jeweils in der Verlängerung ab. Im Entscheidungssatz blieb Duda dann aber eiskalt und finalisierte den Bergneustädter Sieg mit seinem 3:2 (11:9, 10:12, 11:3, 11:13, 11:5). Zuvor hatte TTC-Neuzugang Elias Ranefur mit 3:0 (11:9, 11:3, 11:7) gegen Andrei Putuntika seinen zweiten Einzelsieg für Bergneustadt geholt, außerdem war Robles mit 3:0 (11:8, 11:5, 11:6) gegen Abdullah Talha Yigenler erfolgreich.

 Grünwettersbach siegt nach Rasmussen-Fight in Berlin

Zu den Stammgästen im Final Four gehört der ASV Grünwettersbach: Dreimal in Folge hatten die Badener zuletzt den Sprung unter die besten vier Teams geschafft, dabei einmal den Titel errungen. Dank des 3:0-Erfolgs bei Hertha BSC trennt Grünwettersbach nun nur noch ein weiterer Erfolg von der erneuten Teilnahme am Final Four.

Schwerstarbeit hatte Tobias Rasmussen zu verrichten: Der Däne lag im Auftakteinzel mit 0:2 Sätzen und 1:3 Punkten gegen Jakub Kosowski hinten, dem ASV drohte der Rückstand. Rasmussen aber biss sich nach seinem Time-out in die Partie, und nach seinem 3:2 (6:11, 8:11, 11:7, 11:9, 11:9)-Erfolg war der Weg für Grünwettersbach bereitet. Wang Xi nämlich ließ ein 3:1 (14:12, 11:13, 11:8, 11:4) gegen Torben Wosik folgen, ehe Ricardo Walther mit 3:1 (11:5, 10:12, 11:1, 12:10) gegen Philipp Floritz alles klarmachte.

Sipos führt Bad Homburg in Passau zum Sieg

Etwas mehr Mühe hatte der TTC OE Bad Homburg, war vor dem TTC Fortuna Passau aber gewarnt: Im Vorjahr war der Zweitligist durch ein 3:2 gegen Mühlhausen in das Viertelfinale vorgestoßen. Dieses Mal glückte den Niederbayern nicht der Coup, am Ende bejubelte Bad Homburg einen 3:1-Erfolg. „Es ist nicht immer leicht, der Favoritenrolle gerecht zu werden“, sagte der Bad Homburger Sportvorstand Sven Rehde. „Wir haben heute unseren Youngstern das Vertrauen geschenkt und sind belohnt worden. Jetzt wollen wir ins Final Four!“

Schlüsselspieler für Bad Homburg war Rares Sipos, der dem Druck auf Position eins standhielt. Nach dem Auftakteinzel nämlich lagen die Hessen zunächst zurück: Tom Jarvis brachte Passau durch ein 3:0 (13:11, 11:9, 13:11) gegen Benno Oehme in Führung. Dann jedoch war Sipos an der Reihe: Zwar vergab der Rumäne fünf Matchbälle im dritten Satz gegen Csaba Andras, im vierten sorgte er dann aber durch seinen 3:1 (11:8, 11:9, 10:12, 11:8)-Erfolg für den Ausgleich. Wenig später schlug Sipos dann auch Jarvis mit 3:2 (11:6, 7:11, 11:6, 6:11, 11:4), anschließend durfte Bad Homburg jubeln. Zwischen den beiden Sipos-Auftritten hatte nämlich auch Cedric Meissner seine Aufgabe gelöst und John Oyebode auf Position drei mit 3:0 (11:6, 12:10, 11:8) besiegt.

Die Auslosung der Viertelfinal-Partien findet am Montag, 11. Oktober, statt.

Das Pokal-Achtelfinale in der Übersicht

TTC Neu-Ulm – Borussia Düsseldorf 0:3
Lev Katsman – Timo Boll 0:3 (6:11, 3:11, 5:11)
Tiago Apolonia – Anton Källberg 1:3 (5:11, 7:11, 11:8, 9:11)
Vladimir Sidorenko – Dang Qiu 1:3 (11:7, 10:12, 8:11, 10:12)

1.FC Saarbrücken TT – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:1
Darko Jorgic – Simon Gauzy 3:0 (11:8, 12:10, 12:10)
Patrick Franziska – Kanak Jha 3:1 (11:4, 8:11, 11:8, 11:6)
Tomas Polansky – Samuel Kulczycki 1:3 (10:12, 11:7, 8:11, 6:11)
Darko Jorgic – Kanak Jha 3:2 (5:11, 11:6, 15:13, 3:11, 12:10)

TTC Fortuna Passau – TTC OE Bad Homburg 1:3
Tom Jarvis – Benno Oehme 3:0 (13:11, 11:9, 13:11)
Csaba Andras – Rares Sipos 1:3 (8:11, 9:11, 12:10, 8:11)
John Oyebode – Cedric Meissner 0:3 (6:11, 10:12, 8:11)
Tom Jarvis – Rares Sipos 2:3 (6:11, 11:7, 6:11, 11:6, 4:11)

Hertha BSC – ASV Grünwettersbach 0:3
Jakub Kosowski – Tobias Rasmussen 2:3 (11:6, 11:8, 7:11, 9:11, 9:11)
Torben Wosik – Wang Xi 1:3 (12:14, 13:11, 8:11, 4:11)
Philipp Floritz – Ricardo Walther 1:3 (5:11, 12:10, 1:11, 10:12)

TTC GW Bad Hamm – SV Werder Bremen 0:3

Florian Bluhm – Kirill Gerassimenko 2:3 (11:5, 6:11, 11:7, 8:11, 7:11)
Andre Bertelsmeier – Mattias Falck 1:3 (6:11, 11:8, 8:11, 4:11)
Pekka Pelz – Marcelo Aguirre 0:3 (8:11, 9:11, 10:12)

Post SV Mühlhausen – TSV Bad Königshofen 3:0
Daniel Habesohn – Maksim Grebnev 3:0 (11:9, 11:6, 11:5)
Ovidiu Ionescu – Bastian Steger 3:2 (13:15, 11:8, 11:8, 13:15, 11:8)
Steffen Mengel – Kilian Ort 3:1 (11:8, 11:7, 9:11, 15:13)

1.FSV Mainz 05 – TTC Schwalbe Bergneustadt 0:3
Andrei Putuntika – Elias Ranefur 0:3 (9:11, 3:11, 7:11)
Abdullah Talha Yigenler – Alvaro Robles 0:3 (8:11, 5:11, 6:11)
Luka Mladenovic – Benedikt Duda 2:3 (9:11, 12:10, 3:11, 13:11, 5:11)

TTC Zugbrücke Grenzau – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 0:3
Wu Jiaji – Ruwen Filus 0:3 (9:11, 6:11, 7:11)
Nils Hohmeier – Quadri Aruna 0:3 (8:11, 6:11, 6:11)
Patrick Baum – Alexandre Cassin 2:3 (9:11, 11:6, 3:11, 11:8, 6:11)