Ein schier unauflöslicher Konflikt – mehr Kalkwerk, oder mehr Lebensraum?

Steinbrucherweiterung an den Ort Müs würde einen großen Eingriff bedeuten

Gianina Zimmermann, grüne Bundestagskandidatin des Wahlkreises 176, Markus Hofmann MdL und der Vorsitzende der Bürgerinitiative Pro Lebensraum, Chris Lohfink. Foto: Janina Reinhardt

Am 11. September besuchten Gianina Zimmermann, die Bundestagskandidatin der Grünen im Wahlkreis 174, und MdL Markus Hofmann die Bürgerinitiative Pro Lebensraum Großenlüder e.V. Im engagiert und sachlich geführten Austausch ging es um die geplante Steinbrucherweiterung des ZMK, der Zement- und Kalkwerke Otterbein. Chris Lohfink, der Vorsitzende der Bürgerinitiative, stellte die Problematik der geplanten Erweiterung dar: Bei der Zementherstellung werden Sekundärbrennstoffe eingesetzt. Dadurch kommt es zu Schadstoffemissionen.

Durch die befristeten, aber immer wieder ausgestellten Ausnahmegenehmigungen sind die Schadstoffemissionen jetzt schon höher, als das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) vorsieht. Die letzte Ausnahmegenehmigung über Stickstoffoxide und Ammoniak wurde im Dezember 2020 auf Antrag des ZKW erneut auf weitere zwei Jahre erteilt. Modernisierungen im Werk und Investitionen in Filteranlagen werden mit der Begründung „wirtschaftlich nicht vertretbar“ nicht durchgeführt. Die Steinbrucherweiterung bis auf 135 Meter an den Ort Müs würde einen großen Eingriff in die Natur bedeuten und das Grundwasser gefährden, so die Grünen. Schon heute liegt der Steinbruch unter dem Flussbett der Altefeld. Deshalb dringt Grundwasser in den Steinbruch ein und muss abgepumpt werden, heißt es weiter.

Die Diskussion entspann sich um die Frage, welche Schritte die Bürgerinitiative noch ergreifen könne und welche Rolle die Politik dabei spielt oder spielen sollte. Gianina Zimmermann dazu: „Die Bürgerinitiative macht mit ihrem Engagement deutlich, wie wichtig ein gesetzlicher Rahmen für den Erhalt natürlicher Ressourcen ist. Gerade hier wird deutlich, dass Bund und Land Hand in Hand zusammenarbeiten müssen.“ +++ pm