Meilenstein für das Promotionszentrum Angewandte Informatik

Erster Doktorand verteidigt erfolgreich Dissertation

Es ist ein Meilenstein für das hochschulübergreifende Promotionszentrum Angewandte Informatik (PZAI), in dem die Hochschule Fulda Mitglied ist: Der erste Doktorand hat seine Dissertation in der Fachrichtung Angewandte Informatik an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften verteidigt. Seit 2016 besitzen Hessens Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) in besonders forschungsstarken Bereichen das Promotionsrecht und dürfen somit eigenständig Doktortitel verleihen.

Im Promotionszentrum Angewandte Informatik haben sich hierfür die Hochschule Darmstadt, die Frankfurt University of Applied Sciences, die Hochschule Fulda und die Hochschule RheinMain zusammengeschlossen. Jascha Kolberg ist nun der erste Doktorand, der erfolgreich seine Dissertation verteidigt hat. Er hat jetzt ein Jahr Zeit, diese zu veröffentlichen und darf dann nach Aushändigung der Promotionsurkunde den Titel Dr. rer.nat. tragen. Professor Dr. Ralf Dörner, Sprecher des Promotionszentrums: „Es ist immer toll, wenn man die Früchte von harter und guter Arbeit ernten kann – dies gilt sowohl für Herrn Kolberg als auch für das PZAI, das den ersten erfolgreichen Absolventen feiern darf. Der wissenschaftliche Diskurs in der Disputation hat mir viel Freude bereitet und ebenso die hohe Qualität der Forschungsarbeiten in der Präsentation von Herrn Kolberg. Dies ist ein sehr gelungener Auftakt für das PZAI – man darf sich schon auf die nächsten Disputationen freuen, über 40 Promotionsvorhaben laufen bereits.“

Auch in Fulda stehen erste Promotionen an
Vom Promotionszentrum Angewandte Informatik profitiert auch die Hochschule Fulda. „Durch das PZAI ist es möglich, hervorragenden Absolvent*innen eine Promotion mit eigenverantwortlicher Betreuung vor Ort zu ermöglichen“, sagt Professor Dr. Alexander Gepperth, der an der Hochschule Fulda Ansprechpartner für das PZAI ist. Auch die Fachbereiche der Hochschule Fulda profitierten von der Präsenz hochqualifizierter Spezialisten, zum Beispiel für die Unterstützung der Lehre in fortgeschrittenen Themengebieten. „Wir erwarten, dass auch an der Hochschule Fulda in Kürze erste Verteidigungen von Promotionen im Rahmen des PZAI stattfinden“, gibt Gepperth einen Ausblick. In seiner Dissertation beschäftigt sich Jascha Kolberg mit der Sicherheit biometrischer Systeme und Authentisierungsverfahren. Er untersucht kryptografische Lösungen, um biometrische Daten sicher zu speichern und im verschlüsselten und somit abgesicherten digitalen Raum zu vergleichen. Dies dient dem Datenschutz. Um dabei langfristigen Schutz zu garantieren, werden ausschließlich Verfahren genutzt, die selbst künftigen Quantencomputern standhalten. Zudem untersucht er Verfahren, um so genannte Präsentationsangriffe zu erkennen. Hierbei werden beispielsweise gestohlene Fingerabdrücke missbraucht. Jascha Kolberg analysiert in seiner Arbeit verschiedene Methoden und Systeme, um den Missbrauch von Fingerabdrücken zu erkennen. „Die Dissertation untersucht bei der Erkennung nicht nur erklärbare Bildanalysefilter sondern auch künstliche neuronale Netze. Dabei ist es herausragend, dass selbst unbekannte Präsentationsangriffe, deren Materialien im Training der Detektoren nicht beteiligt waren, mit guter Robustheit erkannt werden können“ sagt Professor Dr. Christoph Busch, der mit Professor Dr. Marta Gomez-Barrero an der Hochschule Darmstadt die Arbeit betreut hat.

Das Promotionszentrum Angewandte Informatik
Das hochschulübergreifende Promotionszentrum Angewandte Informatik (PZAI) ist bundesweit einmalig und eine gemeinsame Einrichtung von vier Hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften: Hochschule Darmstadt, Frankfurt University of Applied Sciences, Hochschule Fulda und Hochschule RheinMain mit Sitz an der Hochschule Darmstadt. Es dient als Vernetzungsplattform zur Bündelung von Forschungsstärke im Rahmen der Erlangung des eigenen Promotionsrechts der jeweiligen Partnerhochschulen für diese Fachrichtung. Es ermöglicht hochschulübergreifende Zusammenarbeit, so dass Promovierenden in dieser Fachrichtung ein geeignetes wissenschaftliches Umfeld geboten wird. +++ pm

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