Erstimpfungen für alle: Kreis zufrieden mit Aktionstag

AstraZeneca-Sonderkontingent: Hunderte Erstimpfungen verabreicht

Der Impfbus und die Pavillons der Aktion „Dein Pflaster“ wurden am Samstag für die Sonderimpfaktion in Schlüchtern eingesetzt. Foto: privat

Nach dem ersten von zwei Sonderimpf-Aktionstagen hat der Main-Kinzig-Kreis zufrieden Bilanz gezogen. „Jede Bürgerin und jeder Bürger, die einen der Impfstandorte besucht haben, haben heute unkompliziert eine Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten können, ohne Termin, ohne vorherige Registrierung, ohne langes Warten. Genau das war unser Ziel“, sagte Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler am Samstag. Sie bedankte sich bei den Teams der Impfzentren in Hanau und Gelnhausen sowie bei den Kräften der Schlüchterner Feuerwehr, der Feuerwehr Gelnhausen-West und des Hygiene-Teams aus Hanau, die einen dritten Anlaufpunkt am Untertor in Schlüchtern eingerichtet hatten.

„Es ist bemerkenswert, dass eine ganze Reihe älterer Menschen unser Angebot angenommen hat“, sagte Simmler. „Teils waren die Besucherinnen und Besucher, gerade in Schlüchtern, über 80 Jahre alt. Das heißt, sie hätten längst ihre Impfung schon erhalten können, sich bei ihren Hausärzten oder den Impfzentren melden können. Umso wichtiger ist es da aber, dass sie ihren Schutz jetzt erhalten und sich angesprochen gefühlt haben.“ Jede Impfung helfe, „und wir müssen gemeinsam mit den Hausärzten und Betriebsärzten weiter dranbleiben und für diesen wirksamsten Schutz gegen das Virus werben“: „Auch das kann ein solcher Aktionstag leisten, nämlich zu zeigen, dass der Weg zu einer Impfung sehr kurz ist.“

Insgesamt wurden an den drei Standorten zusammen rund 300 Dosen AstraZeneca verimpft, davon rund 100 in Schlüchtern. Der Main-Kinzig-Kreis war auf deutlich mehr Impfwillige eingestellt. Die Impfteams hörten von den Besucherinnen und Besuchern aber auch viel von Skepsis gegenüber dem Impfstoff von AstraZeneca im jeweiligen Umfeld. Prof. Dr. Dirk Maybauer, Leiter des Impfzentrums Gelnhausen, der in Schlüchtern im Einsatz war, kennt das aus dem täglichen Betrieb in den Impfzentren. „Es gibt nach wie vor eine besondere Zurückhaltung gegenüber diesem Impfstoff in der Bevölkerung und entsprechend viele Fragen. Das war unter den Impflingen vor Ort am Samstag natürlich etwas anders, weil bekannt war, dass es bei dieser Sonderaktion um AstraZeneca-Impfstoff ging. Ein anderer Impfstoff hätte womöglich mehr Resonanz erfahren, aber den haben die Impfzentren für eine solche Aktion eben nicht zur Verfügung“, so Dr. Maybauer.

Die Impfaktion geht auf eine Sonderlieferung mit AstraZeneca-Vakzinen zurück, die das Land Hessen vergangene Woche den Kreisen und kreisfreien Städten zugeteilt hatte. Der Impfstoff sollte kurzfristig für Erstimpfungen in der Fläche eingesetzt werden, so die Vorgabe des Hessischen Sozialministeriums. Der Main-Kinzig-Kreis hatte sich für diese dreigeteilte Aktion entschieden. Vorab wurde bereits all jenen ein Impfangebot unterbreitet, die sich bei der „Impfbrücke Main-Kinzig“ registriert hatten und unter anderem für AstraZeneca hatten vormerken lassen. Über 700 Impfdosen wurden so schon vor dem Wochenende verimpft, mit der Aktion am Samstag haben also binnen weniger Tage gut 1.000 zusätzliche Erstimpfungen stattgefunden. Im Abstand von neun Wochen erfolgt die Zweitimpfung. Das heißt also, dass am 28. August der Impfbus nach Schlüchtern zurückkehrt und die Erstgeimpften von Hanau und Gelnhausen an den Impfzentren ihre zweite Dosis verabreicht bekommen.

Genauso wird es bei der nächsten Sonderaktion am kommenden Samstag, 3. Juli, sein. Auch an diesem Tag können an den beiden Impfzentren in Hanau (August-Schärttner-Halle) und Gelnhausen (Großsporthalle der Kreisrealschule) sowie in Nidderau an der Willi-Salzmann-Halle (Heldenberger Straße 14-16) alle Interessierten eine Erstimpfung mit AstraZeneca-Impfstoff ohne Termin erhalten; neun Wochen später, am 4. September, gibt es für sie dann die Zweitimpfung. Die medizinischen Teams empfangen die Interessierten im Zeitraum von 9 bis 15 Uhr.