2,8 Millionen Beschäftigte haben befristeten Job

Befristete Arbeitsverträge wirken wie die Anti-Baby-Pille

Berlin. In Deutschland haben 2,8 Millionen Menschen einen befristeten Job. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der „Rheinischen Post“ vorliegt. Vor allem Frauen und junge Menschen arbeiten in befristeten Beschäftigungsverhältnissen. Während 7,6 Prozent der weiblichen Beschäftigten einen Arbeitsvertrag auf Zeit haben, sind es bei den Männern 6,5 Prozent. Zudem hat mehr als jeder fünfte Berufstätige zwischen 15 und 24 Jahren eine befristete Beschäftigung.

Bei den 25- bis 34-Jährigen sind es 13,1 Prozent. Auch Ausländer verrichten mit 13 Prozent etwa doppelt so oft einen befristeten Job wie Deutsche, wie ebenfalls aus der Antwort der Bundesregierung hervorgeht. Aus Sicht der Linken ist die Situation nicht hinnehmbar: „Befristete Arbeitsverträge wirken wie die Anti-Baby-Pille“, kritisierte Jutta Krellmann, gewerkschaftspolitische Sprecherin der Linksfraktion.

Zukunftsplanung oder die Gründung einer Familie bedürften jedoch der Sicherheit eines unbefristeten Jobs. Die Linke fordert, dass das unbefristete Arbeitsverhältnis wieder die Regel wird. Der Anteil der Befristungen fällt in den einzelnen Branchen unterschiedlich aus. Die meisten verzeichnet die Sparte Erziehung und Unterricht mit 12,7 Prozent, gefolgt vom Gastgewerbe, wo jeder zehnte Arbeitnehmer einen Job auf Zeit hat, und vom Gesundheits- und Sozialwesen mit 8,8 Prozent befristeter Beschäftigung. +++