Fulda. Der Gartenrotschwanz, einst einer der häufigsten Brutvögel in unseren Gärten, Parks und Streuobstwiesen, ist in Gefahr: Die Population nimmt durch Veränderungen der Landschaft hierzulande, aber auch durch veränderte Klimabedingungen in den Winterquartieren rapide ab. Experten sprechen von Rückgängen um 50 bis sogar 90 Prozent. Ein Projekt der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) der Stadt Fulda will dieser Entwicklung entgegenwirken und ist jetzt erfolgreich angelaufen. Auf einen Aufruf im Winter hin meldeten sich zahlreiche Privatpersonen, aber auch Vereine sowie elf städtische Kindergärten und Schulen und bestellten insgesamt 253 kostenlose Nisthilfen, die aus Mitteln zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie des Landes Hessen bezahlt wurden. Inzwischen sind alle Nisthilfen abgeholt worden und werden von den Singvögeln zum Teil schon erfolgreich angenommen.
Die Kinder der beteiligten Kindergärten sind bei dem Projekt Feuer und Flamme für die Natur, wie auch bei dem Ortstermin mit Stadtbaurat Schreiner deutlich wurde. „Seitdem wir uns mit dem Gartenrotschwanz und den Blühstreifen beschäftigen, stehen die Kinder oft im Garten oder auch mit dem Fernglas am Fenster und beobachten die Tier- und Pflanzenwelt viel intensiver“, berichtete die Leiterin der Kita, Andrea Schmitt. Auch bei dem Aufhängen der Nistkästen wollten alle Kinder dabei sein und die ganz Mutigen kletterten sogar auf die Leiter, um beim Hämmern und Werkeln zu helfen. Dass dieses Projekt bei den Kindern wirklich nachhaltig das Interesse für die Natur geweckt, konnte auch der Stadtbaurat spüren: Auf seine Frage, welche Vögel sie denn kennen, sprudelten aus den begeisterten Mädchen und Jungen die Artennamen von Amsel bis Zeisig nur so heraus. +++ (jo)