25 Jahre Initiative Rhöner Charme: Auftaktveranstaltung in Hilders

Der Inbegriff für Tourismus in der Rhön und ihre Gastlichkeit

RhönerCharme

Hilders/Rhön. Am Samstagabend sind in der osthessischen Gemeinde Hilders im Landkreis Fulda – dort, wo vor genau 25 Jahren alles begann – anlässlich der großen Eröffnungsfeier bezugnehmend dem 25-jährigen Jubiläum der Initiative „Rhöner Charme“ in diesem Jahr etwa 230 Persönlichkeiten aus der heimischen Kommunal-, Kreis- und Landespolitik, Wirtschaft sowie Bildung zusammengekommen – darunter auch zahlreiche Motivatoren, Förderer und Wegbereiter der „ersten und zweite Stunde“. In kulinarischem Ambiente schaute man gemeinsam mit der Rhöner Charme-Familie, Freunden und Wegbereitern nicht nur auf 25 Jahre Wirtevereinigung zurück, sondern ließ Vergangenes noch einmal ungestüm lebendig werden…

Sabine Bodtländer, Inhaberin PR-Agentur „Ick“Grußworte sprachen neben dem Vorsitzenden des Rhöner Charme Dieter Kehl, der Bürgermeister der Marktgemeinde Hilders Hubert Blum, der Landrat des Landkreises Fulda Bernd Woide, der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda Stefan Schunck sowie der Landrat des Landkreises Fulda a.D. Fritz Kramer. Durchs Programm führte die Inhaberin der PR-Agentur „Ick“ Sabine Bodtländer, die gemeinsam mit ihrem Team die Rhöner Charme-Initiative viele Jahre öffentlichkeitswirksam begleitet. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von den Achtzylindern und Nimm 2.

„Alles fängt nun einmal mit der Geburt an, und als der Rhöner Charme geboren wurde, hatten wir natürlich auch einige Geburtshelfer dabei.“, erinnerte sich gestern der Vorsitzende der Rhöner Charme-Initiative Dieter Kehl. „Diese Menschen, diese ‚Freunde der ersten Stunde‘ sind heute als Gäste hier unter Ihnen.“ Namentlich begrüßt wurde an dieser Stelle Fritz Kramer.

Dieter KehlIn seiner Grußwortansprache zur Begrüßung erinnerte sich Dieter Kehl noch genau, als er erwähnte, dass der damalige Landrat als ‚Mann der ersten Stunde“, wie er in diesem Zusammenhang von ihm genannt wurde, und bekannt als „Sparfuchs der Region“, der Rhöner Charme Initiative damals mit 4.000 Mark den Start in eine Erfolgsgeschichte ermöglichte. Etwas unbedacht und nicht wissend, welche Konsequenzen der sogleich folgende Satz für den weiteren Verlauf des Abends haben würde, fügte Kehl auf sympathische Art und Weise an: „Das ist aber auch das einzige Geld, was wir damals vom Landkreis bekommen haben.“ – dieser Satz sorgte unter den Gästen für herzergreifendes Lachen. „Heute wissen wir – und das wissen auch Sie – es hat sich gut verzinst; es war also eine gute Idee.“ Lobende Worte fand der Vorsitzende des Rhöner Charme auch für Wolfgang Wehner. Als auch ein „Mann der ersten Stunde“, kannte und kennt man Wehner bis heute als jemand in der Region, der diese vorantrieb und -treibt. In diesem Kontext lies Kehl das Stichwort „Groma Pokal“ anklingen.

 Wolfgang WehnerWeitere Dankesworte galten in diesem Kontext Roland Frormann – damals noch Geschäftsführer des Fremdenverkehrsverbandes Rhön -, Gerlinde Falkowski, langjährigen Studiendirektorin der Fuldaer Eduard-Stieler-Schule in Pension, sowie dem IHK-Hauptgeschäftsführer Fulda Stefan Schunck. Neben ihnen dankte Kehl auch denjenigen aus der Riege „Freunde des Rhöner Charme der ersten Stunde“, die gestern aus organisatorischen Gründen der Auftaktveranstaltung zum 25-jährigen Jubiläum nicht beiwohnen konnten, für ihre Unterstützung. Namentlich wurden an dieser Stelle erwähnt: Frau Dr. oec. troph. Jutta Schreiner-Koscienly, Herrn Oswald Henkel vom gleichnamigen Bio-Rhönhof sowie Frau Regina Rinke (zwischen 1989 und 2011 Präsidentin des Rhönklub e.V.). Im weiteren Verlauf seiner Rede verglich Dieter Kehl den Rhöner Charme gestern mit einem kleinen „Bimmelzug“, der in Hilders langsam Fahrt aufgenommen hatte und heute sogar einem kleinen Express ähnele, der in Richtung Intercity laufe.

Bernd Woide, Landrat des Landkreises Fulda„In all den Jahren haben uns noch einige mehr, die heute unter den Gästen sind, begleitet. Als „Freunde der zweiten Stunde“ wurden u.a. die Studiendirektorin der Hotelfachschule und der Fachschule des Fachbereichs „Wirtschaft“ der Eduard-Stieler-Schule (ESS) Fulda Margit Goldstein, Landtagsabgeordneter und Bürgermeister der Stadt Tann (Rhön) a.D. Markus Meysner MdL, der Landrat des Landkreises Fulda Bernd Woide, der Vorsitzende des Hotel- und Gastronomieverbandes DEHOGA Hessen Kreisverbandes Fulda Steffen Ackermann sowie der Geschäftsführer der Rhön GmbH Thorn Plöger namentlich erwähnt.

Dieter Kehl erinnerte gestern an die „flammende Rede“, die Fritz Kramer anlässlich der Jubiläumsfeier zum 20-jährigen Bestehen der Initiative im Ulstersaal in Hilders gehalten hatte: „Schon damals, beim 20-jährigen Jubiläum des Rhöner Charme, hat unser, ehemaliger Landrat Fritz Kramer eine flammende Rede über die Entwicklung der Rhön gehalten; ich glaube, er hat den Rhöner Charme in sein Herz geschlossen.“ […] „Ich möchte an dieser Stelle aber auch die, die von Anfang an dabei waren, den Zug ins Rollen gebracht haben, die dazu beigetragen haben, dass wir ‚volle Fahrt aufnehmen‘ konnten, unsere Region nach vorne bringen konnten und können nicht unerwähnt lassen. Ein herzliches Dankeschön gilt deshalb allen Freunden der ersten- und zweiten Stunde, unseren Freunden und Familien, unseren Erzeugern und Landwirten aus der Rhön sowie allen, die sich dem Rhöner Charme verbunden fühlen und – die uns hoffentlich auch in der dritten Stunde unterstützen und begleiten werden.“

Hubert Blum, Bürgermeister der Gemeinde Hilders Bürgermeister Hubert Blum erinnerte gestern in seinem Grußwort zur Begrüßung an die Jubiläumsfeier anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Rhöner Charme, diese man auch in der Marktgemeinde Hilders, dort, wo alles seinen Ursprung genommen hatte, würdig zu begehen verstand. „Ich erinnere mich gerne an die Jubiläumsveranstaltung in der Marienstraße, als bei herrlichem Wetter eine gedeckte Tafel voller kulinarischer Köstlichkeiten dargeboten- und mit ihnen viele Menschen beglückt wurden. Als der Rhöner Charme vor 25 Jahren gegründet wurde, glaube ich nicht, dass sich seine Initiatoren im Klaren darüber gewesen sind, dass sie mit ihrer Initiative einmal einen so großen Erfolg haben werden. Der Rhöner Charme ist zum Innbegriff für den Tourismus in der Rhön, für ihre Gastlichkeit geworden. Seine Geschichte zeigt, wenn man Visionen hat, Menschen an der Hand, die handeln und natürlich – ganz wichtig – einen langen Atem, dann hat man Erfolg und diesen Erfolg wünsche ich dem Rhöner Charme für die nächsten Jahre.“, so Bürgermeister Hubert Blum.

„Erfolgreiche Gastronomie hat immer auch mit Erfolgsrezepten zu tun“, so gestern Landrat Bernd Woide anlässlich der Auftaktveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen des Rhöner Charme in Hilders, der für den Landkreis Fulda Glückwünsche und Grüße überbrachte. „Doch welches, lieber Dieter Kehl, ist denn das Erfolgsrezept für den Rhöner Charme?“., so Woide weiter, der sich seine Frage gleich selbst beantwortete. „Eine Gastronomie entwickelt sich nicht aus sich selbst heraus, sondern sie braucht dafür eine Region; sie braucht eine Landschaft und regionale Produkte und das haben wir hier in der Rhön. Von daher war es – glaube ich – sehr konsequent diesen Charme ‚Rhöner Charme‘ zu nennen. Ein Menü kocht sich nie alleine, sondern, was es dafür braucht, sind Menschen, die mutig sind und erfahren, die ein Rezept kreieren, es weiterentwickeln, es kochen, um es ihren Gästen anschließend zu kredenzen. Und das war glaube ich das Entscheidende, was damals zur Gründung des Rhöner Charme beigetragen hat. Menschen, wie Dieter Kehl – den ich an dieser stellvertretend nenne, da er der Vorsitzende ist -, die den Mut haben, diese Region gemeinschaftlich nach vorne zu bringen.“, so Woide, der seine Glückwünsche zum Jubiläum auch mit einem Wort des Dankes verband.

Schunck: 25 Jahre Rhöner Charme  – eine Bestätigung für die Nachhaltigkeit

Stefan Schunck, Hauptgeschäftsführer IHK Fulda„Kein Genuss ist vorrübergehend, denn der Eindruck, den er hinterlässt, ist bleibend.“, begrüßte in Anlehnung an Johann Wolfgang von Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre (1795/96) im Namen von Präsidium und Vollversammlung IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunck die Jubiläumsgäste, wobei er, wie sein Vorredner, seine Glückwünsche zum 25-jährigen Jubiläum mit einem Wort des Dankes an die Initiative verband. „Vor 25 Jahren haben sich Rhöner Wirte gemeinsam dem Genuss verschrieben – und zwar nicht ihrem eigenen Genuss, sondern dem Genuss ihrer Gäste aus Fulda und der Rhön. Sie haben, wie der heutige Tag zeigt, einen bleibenden Eindruck hinterlassen, denn den 25. Geburtstag feiern zu können, ist eine Bestätigung für die Nachhaltigkeit.“, so Schunck zu den Initiatoren der Initiative Rhöner Charme um ihren Vorsitzenden Dieter Kehl zu Beginn seiner Rede. „Eine Vision ist Wirklichkeit geworden. Die Partnerschaft zur Stärkung der gastronomischen und landwirtschaftlichen Qualitäten lebt und sie ist attraktiver als je zuvor.“, fuhr er fort. In Anbetracht der in naher Zukunft in Fulda stattfindenden, größeren Ereignisse, wie beispielsweise das Stadtjubiläum, der Hessentag oder die Landesgartenschau sagte er, dass man, um den vielen, hunderttausend Besuchern, die dann in die Region ziehen, nicht nur touristisch betrachtet, sondern auch gastronomisch etwas bieten müsse. Zwar gebe es das mit dem „Fuldaer Genussfestival“ auf der Pauluspromenade oder jetzt im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums mit der geplanten Präsentation von kulinarischen Köstlichkeiten auf dem Universitätsplatz Fulda teilweise schon, doch liese sich dies sicherlich noch ausbauen. Als Beispiel brachte er die regionale Produktverkostung sowie der Erwerb regionaler Speisen und Getränke vor, so wie es im Rahmen eines Urlaubs oder Besuches beispielsweise in Österreich üblich ist. „Eine solche Einrichtung als Mischung aus Gourmettempel und Bauernmarkt – etwa nach dem Vorbild einer kleinen Kleinmarkthalle stünde auch Fulda gut zu Gesicht.“, so Schunck. Vorstellen könne er such ebenfalls eine engere Vernetzung kulinarischer Begleitprogramme in der Rhön für Kongressteilnehmer aus Fulda. Wie der Hauptgeschäftsführer der IHK-Fulda verriet, arbeite man bereits an diesem Thema. Einen ersten Versuch wolle man mobil im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft im August starten.

Auch wenn, nach Schunck, Tourismus und Gastronomie mit gut 500 Millionen Euro Umsatz im Landkreis Fulda im Jahr eher zu den kleineren Wirtschaftssektoren gehören, so stünden sie doch für Lebensqualität. Genau diese Lebensqualität sei es aber, die die Region Osthessen gemeinsam mit ihrer starken Wirtschaft und ihrer zentralen Lage von anderen Regionen unterscheidet. Insofern sei eine florierende Gastronomie und ein florierender Tourismus nicht nur für die Gäste von außerhalb wichtig, sondern auch für die Menschen, die hier leben und arbeiten. Hierzu noch einmal Stefan Schunck: „Menschen leben heute dort, wo sie sich wohlfühlen. Neben Karrieremöglichkeiten und gutem Gehalt – ist es immer auch das ‚gute Gefühl‘, das den Ausschlag für eine Jobentscheidung gibt. […] „Der Rhöner Charme gibt unserer Region dieses ‚gute Gefühl‘ – nicht nur auf der Zunge oder am Gaumen – nein insgesamt. Damit uns der Rhöner Charme dieses gute Gefühl auch zukünftig vermitteln kann, brauchen wir findige und umtriebige, aber auch mutige Gastronomen; die haben wir im Rhöner Charme – aber wir brauchen auch leistungsfähige und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Abschließend seiner Rede versprach Schunck die Initiative gemeinsam mit der Stadt- und dem Landkreis Fulda bei Betriebsübernahmen sowie in der Nachwuchs- und Fachkräftewerbung zu unterstützen, denn eines stand für ihn an diesem Abend fest: „Ihr Erfolg ist langfristig auch der Erfolg einer gesamten Region!“.

„Ich bin selten mit einer solchen Gemeinheit auf die Bühne geleitet worden, wie das gerade geschehen ist und ich habe überhaupt nicht die Absicht, zu verheimlichen, warum ich das als Gemeinheit empfinde.“, so Fritz Kramer, Landrat des Landkreises Fulda a.D. zu Beginn seiner Rede anlässlich der Auftaktveranstaltung zum 25-jährigen Jubiläum der Initiative Rhöner Charme am Samstag, den 14. April 2018, in Hilders. Natürlich war dem ehemaligen Landrat des Landkreises Fulda, der vor wenigen Minuten von dem Vorsitzenden des Rhöner Charme als „Sparfuchs der Region“ bezeichnet worden war, klar, dass er an einem Glückwunsch nicht vorbei kommen wird, dennoch überlegte er sich im Vorfeld, ob er, indem er ihn ausspricht, die Laune des Vorsitzenden verderben solle oder nicht. Kramer fuhr fort, indem er, wie er sagte, etwas preisgab, das er seit 25 Jahren verschweige… Hierzu der Landrat des Landkreises Fulda a.D., Fritz Kramer: „Herr Kehl hat die Behauptung aufgestellt – und sie ist wirklich tollkühn – ich hätte die 4.000 Mark freiwillig, freundlich und mit heißem Herzen gegeben – nichts von alledem ist wahr. Richtig ist, dass er zu mir kam und mir ein Projekt, den „Rhöner Charme“ vorstellte und Geld wollte. Und ich hatte drei Vorbehalte – und bitte nehmen Sie mir ab, dass ich sie wirklich gehabt habe. Er sagte mir, Gastronomen aus der Rhön wollen in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft das Niveau der heimischen Gastronomie heben. Dass er lange verschwiegen hat, dass er natürlich sein Geschäft verbessern wollte und da ich der Auffassung bin, dass der Staat nicht wirtschaften kann, dass es gut ist, dass bei uns die Wirtschaft in den Händen anderer liegt, habe ich mich gefragt: was habe ich, als Vertreter des Staates, mit einem solchen Ansinnen zu tun?. Das zweite, was er gesagt hat, war: wir, als Rhöner Gastwirte, werben gemeinsam für unser Geschäft. Da habe ich mich gefragt, wie soll das eigentlich gehen?. Der eine Gastwirt ist der Konkurrent des anderen; es kann doch gar nicht gemeinsam gehen, was soll also ein solcher Beitrag des Steuerzahlers? Und das dritte Bedenken, das ich hatte, war, was hat denn die Rhön mit Charme zu tun?. Wir lieben die Rhön, die Rhön ist einmalig. Die Rhön hat unser Herz erobert, aber die Rhön hat nichts mit Anmut und Liebreiz zu tun; sie ist Buche oder Eiche, aber keine Orchidee. Jetzt werden Sie mich natürlich fragen, warum ich trotzdem Geld gegeben habe. Und jetzt, lieber Herr Kehl, streichele ich Sie aus Entfernung – es war ihre Begeisterung, ihre Leidenschaft, mit der Sie ihr Anliegen vorgetragen haben, deswegen haben Sie 4.000 Mark bekommen. Und – meine Damen und Herren – nun werden Sie verstehen, dass ich, nachdem der Rhöner Charme eine der schönsten Visitenkarten unserer Region geworden ist, das Gefühl habe, mich, den Schuldigen, um Verzeihung bitten zu sollen – für die Vorbehalte damals. Und ich tue das, indem ich versuche, Ihnen ein Kompliment zu machen. Herr Schunck hat Goethe zitiert; ich zitiere Oscar Wilde. Oscar Wilde soll einmal gesagt haben: Nach einem guten Essen ist man bereit, jedem zu verzeihen und zu vergeben – selbst den eigenen Verwandten. Meine Damen und Herren ich habe die Erfahrung gemacht – dieses Wort ist wahr, deshalb möchte ich Sie ermuntern, so oft, wie möglich das Angebot des Rhöner Charme in Anspruch zu nehmen. Mit jedem Mal, das Sie einnehmen, werden Sie mehr zu einem Friedensapostel.“ Die Rede von Fritz Kramer wurde mit regem Beifall bedacht. +++ jessica auth