20. Spieltag: Auch Düsseldorf und Ochsenhausen sind durch

Ochsenhausens Jakub Dyjas. Foto: BeLa Sportfoto

Mit Borussia Düsseldorf und den TTF Liebherr Ochsenhausen haben am 20. Spieltag zwei weitere Mannschaften das Ticket für die Play-offs der Tischtennis Bundesliga (TTBL) gelöst. Während Düsseldorf zu einem 3:0 beim TTC Schwalbe Bergneustadt kam, erkämpfte Ochsenhausen ein 3:1 gegen den TTC Neu-Ulm. Nur noch einen Schritt entfernt ist der SV Werder Bremen infolge des 3:1-Siegs gegen den 1. FC Saarbrücken TT. Im Kellerduell triumphierte dieses Mal der TTC Zugbrücke Grenzau.

Mit der Teilnahme an den Play-offs hatte Borussia Düsseldorf angesichts von sechs Punkten Vorsprung bereits vor dem Spieltag rechnen dürfen, seit Sonntag ist dem Rekordmeister der Sprung unter die besten vier Mannschaften auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen: Mit 3:0 setzten sich Timo Boll und Co. beim TTC Schwalbe Bergneustadt durch und bauten damit den Vorsprung auf Platz fünf auf acht Punkte aus. „Wir haben im Moment einen ganz guten Lauf“, sagte Boll nach dem sechsten Liga-Sieg in Folge, ergänzte aber: „Es kommen erst noch die Spiele, in denen es um die Wurst geht.“

Im Oberbergischen hatte die Borussia relativ leichtes Spiel, da die Gastgeber ohne Benedikt Duda angetreten waren, der am Vorabend bei den Hungarian Open Gold im Doppel mit Patrick Franziska gewonnen hatte. Duda-Vertreter Paul Drinkhall nämlich war keine allzu hohe Hürde für Ricardo Walther: Mit 3:0 (11:6, 11:6, 11:9) setzte sich der Düsseldorfer im ersten Einzel des Nachmittags durch und sorgte damit fast schon für den Schlüsselmoment. Im Anschluss nämlich bekam es Timo Boll mit Alberto Miño zu tun und löste die Pflichtaufgabe souverän mit 3:0 (11:9, 11:5, 11:6) zur Düsseldorfer 2:0-Führung. Und mit dieser im Rücken trumpfte zum Abschluss auch Anton Källberg groß auf, der beim 3:0 (11:9, 11:6, 11:5) gegen Alvaro Robles den dritten makellosen Sieg zum 3:0 der Borussia beisteuerte.

Positive Nachrichten aber gab es dennoch für Bergneustadt, und zwar in personeller Hinsicht: Eigengewächs Duda hat seinen Vertrag jüngst um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2022 verlängert. „Der Verein hat mir sehr viel gegeben, ich konnte mich hier in Ruhe und ohne Druck entwickeln“, sagte Duda am Sonntag zu seiner Entscheidung. „Daher möchte ich allen Menschen hier auch etwas zurückgeben.“

Nur Salifou ärgert Ochsenhausen

Ebenfalls für die Play-offs hat sich am Sonntag der Titelverteidiger qualifiziert: Die TTF Liebherr Ochsenhausen setzten sich mit 3:1 gegen den TTC Neu-Ulm durch und bauten den Vorsprung auf Mühlhausen damit auf sechs Punkte aus. Trotz Bestbesetzung hatte Ochsenhausen allerdings deutlich mehr Mühe mit dem Nachbarn, als allenthalben erwartet worden war. Entscheidender Mann war Jakub Dyjas mit zwei Siegen: Im ersten Einzel holte der formstarke Pole ein 3:1 (15:13, 6:11, 11:8, 11:4) gegen Gustavo Tsuboi, im vierten den abschließenden Sieg gegen Abdel-Kader Salifou. Nach 8:11 und 9:11 gegen den furios aufspielenden Franzosen lag Dyjas zunächst mit 0:2 Sätzen hinten, bog das Duell aber mit 11:5, 11:9 und 11:7 noch zum 3:2-Sieg um, der zugleich den 3:1-Erfolg Ochsenhausens besiegelte.

Salifou wiederum war bereits zuvor ein großer Coup gelungen: Gegen Hugo Calderano lieferte er im Duell Weltranglisten-191. gegen -7. einen blitzsauberen Auftritt und fuhr einen überraschenden 3:0 (11:7, 11:7, 11:9)-Sieg zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich ein. „Er ist einer der besten Spieler der Welt, daher bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung“, kommentierte Salifou. „Aber wir gewinnen und verlieren als Mannschaft. Nur das zählt.“ Ebenfalls ein Ausrufezeichen gelang Kay Stumper, wenn auch kein Sieg: Gegen Simon Gauzy erkämpfte sich der 17-Jährige zwei Sätze und unterlag letztlich 2:3 (11:8, 5:11, 8:11, 11:8, 4:11). Die Punkte aber blieben dieses Mal Ochsenhausen vorbehalten, das damit Revanche nahm für die 1:3-Niederlage im Hinspiel. „Wir wollen bis zum Juni spielen, bis zum Finale also“, sagte Gauzy.

Mühlhausen unterliegt in Bad Königshofen

Dabei profitierte Ochsenhausen von der zeitgleichen 0:3-Niederlage des Post SV Mühlhausen beim TSV Bad Königshofen. Die Thüringer nämlich verpassten es durch die überraschend deutliche Pleite, den Anschluss an die Top vier zu halten. Erst in der Vorwoche hatten sie Bremen mit 3:0 bezwungen und waren damit bis auf zwei Punkte herangekommen. „Wir hätten das Spiel eigentlich gewinnen müssen“, räumte Mühlhausens Steffen Mengel nach der Niederlage beim TSV ein. Der Rückstand auf Werder beträgt nun nämlich wieder vier Punkte und ist damit wohl zu groß, um erstmals den Einzug in die Play-offs zu schaffen. „Wir müssen anerkennen, dass Bad Königshofen heute sehr stark war und das Ergebnis letztlich in Ordnung geht“, ergänzte Mengel.

Einem Sieg am nächsten war Lubomir Jancarik im ersten Einzel gekommen: Nach 7:11, 12:10, 7:11 und 11:6 ging der Tscheche in den Entscheidungssatz gegen Mizuki Oikawa, musste beim zweiten Matchball des Japaners aber klein beigeben zum 10:12 und somit zur 2:3-Niederlage. Nachdem im Anschluss Bastian Steger mit aggressivem Spiel in etwas mehr als einer Viertelstunde ein 3:0 (11:4, 11:5, 11:3) gegen Daniel Habesohn verbucht hatte, war der Druck auf Ovidiu Ionescu auf Position drei bereits riesig. Doch auch der Rumäne hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Nach 7:11 und 4:11 gegen Kilian Ort kam Ionescu durch ein 11:5 zwar noch einmal auf 1:2 Sätze heran, Ort jedoch erkämpfte im vierten Satz mit einem 12:10 den 3:1-Erfolg. „Heute lief es optimal für uns“, sagte Steger. „Jeder Spieler hat seine maximale Leistung abgerufen.“

Falck knackt Shang zum Bremer Sieg

Ein wohl entscheidender Schritt ist derweil dem SV Werder Bremen gelungen. Wie schon im Hinspiel setzten sich die Hanseaten gegen den 1. FC Saarbrücken TT durch und haben dank des 3:1-Erfolgs nun wieder besagte vier Zähler Vorsprung auf Mühlhausen. Schon ein Sieg am 21. Spieltag gegen Fulda würde somit zum Einzug in die Play-offs reichen. Das Schlüsselduell gegen den Tabellenführer bestritt Mattias Falck: Fünf Sätze lang lieferten sich der schwedische Vizeweltmeister und Saarbrückens Shang Kun hochklassiges Tischtennis, dann stand Falcks 3:2 (11:6, 7:11, 14:12, 9:11, 11:3)-Erfolg fest – und zugleich der Bremer 3:1-Sieg. Zuvor hatte Falck bereits Cristian Pletea mit 3:0 (11:8, 11:6, 11:3) bezwungen. „Es war ein wichtiges Spiel“, sagte der 28-Jährige nach der Partie. „Ich bin sehr stolz auf die starke Leistung der ganzen Mannschaft.“

Der andere Matchwinner für Bremen hieß Kirill Gerassimenko: Nicht minder spannend als das Duell Falck gegen Shang war das Match des Kasachen gegen Patrick Franziska. Auch hier ging es mit offenem Visier zur Sache, ebenfalls mit dem besseren Ende für den Bremer. Nach 6:11, 11:7, 11:7 und 8:11 verbuchte Franziska im Entscheidungssatz einen Matchball, diesen jedoch wehrte Gerassimenko ab, um seinerseits zum 12:10 und somit zum 3:2 zu vollstrecken. Da Shang im zweiten Einzel Marcelo Aguirre mit 3:0 (11:7, 11:8, 11:6) bezwungen hatte, stand es somit 2:1 für Werder – und der Weg war frei für Falcks Triumph. „Glückwunsch an Bremen“, sagte Franziska, „sie haben heute super gespielt und waren einen Tick besser. Mund abwischen, weiter geht’s.“

Das Kellerduell geht an Grenzau

Am anderen Ende der Tabelle hat derweil der TTC Zugbrücke Grenzau den elften Platz abgesichert: Mit einem 3:0-Erfolg revanchierten sich die Westerwälder für die 0:3-Hinspielniederlage gegen den TTC indeland Jülich und erhöhten den Vorsprung auf das Schlusslicht auf vier Punkte. „Das war heute das entscheidende Spiel“, räumte Jülich-Trainer Miroslav Broda ein, „wir hätten gewinnen müssen, um noch auf Platz elf zu springen.“ Entscheidend war die Nervenstärke des TTC Zugbrücke: Nachdem Kanak Jha das erste Match mit 3:0 (11:6, 12:10, 11:6) gegen Dennis Klein zur Grenzauer Führung entschieden hatte, schlug die Stunde von Mihai Bobocica. Der 33-Jährige lag nach 12:14 und 12:14 bereits mit 0:2 Sätzen gegen Deni Kozul hinten, kämpfte sich mit 11:6 und 11:7 aber in den Entscheidungssatz. In diesem trotzte er anschließend einem 3:7-Rückstand, um schließlich seinen dritten Matchball zum 13:11 und somit dem 3:2-Erfolg zu nutzen. Statt des 1:1-Ausgleichs, auf den Jülich hatte hoffen dürfen, stand es folglich 2:0 für Grenzau. „Das war das Schlüsselspiel“, sagte Broda, „danach war die Luft raus.“

Nach der Pause nämlich steuerte Ioannis Sgouropoulos den dritten Punkt zum 3:0-Endstand bei. Gegen Robin Devos zeigte der Grieche eine seiner bislang besten Leistungen in der TTBL: Mit 11:3 und 11:4 überfuhr er Devos in den ersten beiden Sätzen regelrecht, erst im dritten kam der Jülicher besser in das Match. Die entscheidenden Punkte aber blieben Sgouropoulos vorbehalten, der mit einem 13:11 den 3:0-Sieg klarmachte. „Es war wichtig, Jülich nicht noch einmal ins Spiel kommen zu lassen“, sagte Sgouropoulos zu seinem Erfolg. „Wir sind nun sehr glücklich über diesen wichtigen Sieg.“

Qiu/Rasmussen siegen im Doppel

Durch ein 3:2 gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell hat unterdessen der ASV Grünwettersbach die Chance auf ein ausgeglichenes Punktekonto gewahrt. Mit nun 18:22 Punkten stehen die Badener auf Rang acht und zwei Plätze vor den Fuldaern, die erneut ohne Ruwen Filus angetreten waren. Und ohne den Leistungsträger fehlten den Gästen in Grünwettersbach einige entscheidende Körner. Filus-Vertreter Thomas Keinath nämlich lieferte dem ehemaligen Fuldaer Wang Xi im ersten Einzel zwar hartnäckige Gegenwehr, am Ende stand dennoch der erwartete 3:0 (11:8, 13:11, 11:7)-Erfolg des Deutsch-Chinesen. Im Doppel dann war es wieder einmal Dang Qiu und Tobias Rasmussen vorbehalten, den Sieg einzutüten. Mit 3:1 (7:11, 11:9, 11:4, 11:3) setzte sich das Grünwettersbacher Erfolgsduo gegen Thomas Keinath/Qing Yu Meng durch zum 3:2-Endstand. „Fulda ist immer ein unangenehmer Gegner, egal mit welchen Spielern“, sagte ASV-Manager Martin Werner. „Tobias und Dang harmonieren sehr gut im Doppel, zum Glück haben sie den Sieg erneut heimgefahren.“

Überhaupt erst ins Doppel gebracht hatte die Fuldaer Tomislav Pucar: Zunächst bezwang er Qiu mit 3:2 (12:10, 11:3, 5:11, 9:11, 11:9) zum 1:1-Ausgleich, ehe er wenig später im vierten Einzel auch Wang mit 3:2 (4:11, 8:11, 11:7, 11:8, 11:8) zum 2:2-Zwischenstand schlug. Zwischen diesen beiden Pucar-Auftritten war der Punkt dagegen an Grünwettersbach gegangen: Sathiyan Gnanasekaran erhöhte nach einem überraschenden 6:11 im ersten Satz gegen Fan Bo Meng die Schlagzahl und sorgte in seinem Abschiedsspiel im Tischtennis-Zentrum – Gnanasekaran wechselt nach der Saison in die japanische T.LEAGUE zu Okayama Rivets – mit 11:7, 11:7 und 11:7 in den weiteren Sätzen für die 2:1-Führung des ASV. „Wir haben ohne Ruwen das Beste rausgeholt“, meinte Fan Bo Meng. „Wir hatten unsere Chancen, aber am Ende war Grünwettersbach die bessere Mannschaft.“

Der 20. Spieltag in der Übersicht auf der nächsten Seite