18. Rettmobil in Fulda eröffnet

Internationale Leitmesse für Rettung und Mobilität

Rettmobil

Fulda. Bei der Eröffnung der Internationalen Leitmesse für Rettung und Mobilität – kurz: „Rettmobil“ – formulierten einige Redner klare Bekenntnisse zum Standort Fulda und zur Zukunft der Messe. An der Rekordmesse beteiligen sich 540 Aussteller aus 20 Nationen. In den drei Tagen werden laut Mitteilung über 20.000 Besucher erwartet. Respekt für die Retter, Respekt gegenüber den Rettungskräften und klare Strukturen für den Rettungsdienst forderte Dr. Frank-Jürgen Weise. Der Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe und Schirmherr der diesjährigen Rettmobil zeigte sich begeistert von der Professionalität und Qualität der Aussteller, die damit einen internationalen Beitrag für die Rettungsbranche leisten.

Wichtig seien auch der direkte Informations- und Meinungsaustausch – zumal sich die Begegnung zwischen Menschen ebenso wenig digitalisieren lasse wie das Vertrauen zwischen Nutzern und Anbietern. Die Versorgungssituation während des Flüchtlingszustroms in Deutschland nannte Weise katastrophal und beschämend. Ohne die Rettungsdienste und die große Leistung der Gesellschaft wäre die Lage noch schlimmer gewesen. Aufgabe der Politik sei es, die Strukturen im Rettungsdienst in guten Zeiten zu bewahren und zu trainieren. Im Hinblick auf die Zukunft der Messe sagte er: „Ich vermute stark, wir werden immer dabei bleiben“. Ähnlich äußerte sich auch Fuldas Oberbürgermeiser Dr. Heiko Wingenfeld. Für die Stadt sei die jetzt volljährig gewordene Messe eine Herzensangelegenheit. Die Rettmobil genieße höchste Priorität und werde auf lange Sicht willkommen geheißen werden. Von entscheidender Bedeutung für den Rettungsdienst, der auch eine kommunalpolitische Aufgabe darstelle, sei der Mensch. Deshalb müsse die Gesamtgesellschaft hinter den Rettern stehen.

Um die Gewalt gegen Rettungskräfte zu thematisieren und ihr entgegen zu wirken, startet der Deutsche Feuerwehr Verband – kurz: DFV – eine mehrjährige Kampagne unter dem Motto „Gewalt geht gar nicht“. Wie DFV-Präsident Hartmut Ziebs ausführte, sei der Rettungsdienst in Deutschland international führend. Dem Ansinnen der Politik, die Notfallversorgung in Krankenhäusern zu zentralisieren, erteilte Ziebs eine entschiedene Absage. Schon jetzt hätten die Rettungsdienste erhebliche Probleme, Patienten in Kliniken unterzubringen. Der Mensch dürfe nicht zum Wirtschaftsgut verkommen. Professor Dr. Peter Sefrin verwies in seiner Grußwortansprache auf das hohe, wissenschaftlich-medizinische Niveau des Fachprogramms während der Messe. Der wissenschaftliche Leiter des Angebotes berichtete, dass die Anforderungen im Rettungsdienst immer größer werden. Deshalb gelte es, neue Erkenntnisse zu vermitteln. Große Bedeutung komme der ambulanten Notfallversorgung zu. Leider fehlen bisher entsprechende Aussagen auf dem Berliner Koalitionspapier. Auch Sefrin vermisst die Anerkennung der Leistungen im Rettungsdienst durch die Bevölkerung. Laut einer Umfrage des Deutschen Roten Kreuzes handle es sich bei nur 22 Prozent der Patienten um echte Notfälle. Heute werde nicht mehr zuerst der Hausarzt konsultiert, sondern sofort die Notfallaufnahme in Anspruch gekommen.

Das in der Welt einmalige, deutsche Rettungssystem zu einem Exportschlager zu machen, regte Manfred Hommel an. Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Hersteller von Kranken- und Rettungsfahrzeugen und ideelle Träger der Rettmobil wies in seiner Begrüßung auf deren „unglaubliche Entwicklung“ hin, zu der der Deutsche Feuerwehr Verband wesentlich beigetragen habe. Der Erfolg der Messe, zu der es weltweit nichts Vergleichbares gebe, gründe auf den Säulen Fachmesse, Fortbildung, Mobilität und Qualität. Hommels Dank galt unter anderem auch der Stadt Fulda für deren Unterstützung sowie Petra Dehler-Udolph und Dieter Udolph, den Geschäftsführern der Messe Fulda GmbH als Veranstalter der Rettmobil, für deren „vorbildliches Engagement“. Dieter Udolph unterstrich in seinem Schlusswort, dass seine Ehefrau die gute Seele der Rettmobil sei und bleibe, die inzwischen mit ihrer Kapazität an die Grenzen des Möglichen stoße. Während der Messe bedeute stets „vor der Messe“, denn die Vorarbeiten für die Rettmobil 2019 vom 15. bis 17. Mai haben bereits begonnen… +++