15 Jahre Arbeitsgemeinschaft Jugendberufshilfe

Fulda. Zahlreiche Institutionen engagieren sich im Landkreis Fulda für einen guten Start von Jugendlichen ins Berufsleben. Damit ihr Tun dabei auch Hand in Hand geht, tauschen sie sich in einem Gremium regelmäßig aus. Diese Arbeitsgemeinschaft (AG) Jugendberufshilfe gibt es seit nunmehr 15 Jahren.

„Die AG hat sich damals aus der Situation einer drängenden Arbeitsmarktlage gegründet. Es gab viele Ausbildungsplatzsuchende, aber wenige Stellen, und man wollte gemeinsam Lösungen finden“, berichtet Ilona Löwer von der Jugendberufshilfe des Landkreises Fulda. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Christiane Herchenhein von der Stadt Fulda ist sie festes Mitglied der Geschäftsführung. Komplettiert wird die Geschäftsführung derzeit von Jutta Diel (Grümel), Heike Krönung (Perspektiva) und Thomas Willert (Staatliches Schulamt). Sie vertreten drei der derzeit 23 teilnehmenden Institutionen und sind auf zwei Jahre gewählt.

Auch wenn sich seit Gründung der AG, so Christiane Herchenhein, „die äußeren Rahmenbedingungen für die Jugendlichen sehr verändert haben“, weil die Unternehmen derzeit stark nach Bewerbern suchten, sei die Arbeit des Gremiums noch lange nicht überflüssig. „Es gibt zwar weniger Jugendliche, die sich bewerben, dafür ist die Zahl der Probleme gleich geblie-ben“, bringt es Grümel-Geschäftsführerin Jutta Diel auf den Punkt. Mangelnde Sozialkompetenzen zählten ebenso dazu wie Familien, die sich wenig kümmerten. „Deshalb gibt es heute sehr viele Angebote, die Jugendliche schon frühzeitig und individualisierter in der Schule auf den Berufseinstieg vorbereiten“, erklärt Löwer. Die Vielfältigkeit der Möglichkeiten sei positiv, allerdings sei es für alle Beteiligten schwierig, dabei den Überblick nicht zu verlieren: „Eigentlich ist Fulda überschaubar, aber immer wieder gibt es Informationslücken“, erzählt Diel.

Um dies zu verbessern, setzen sich die Beteiligten viermal im Jahr an einen Tisch, tauschen sich aus und diskutieren aktuelle Entwicklungen. Ein Punkt auf der aktuellen Tagesordnung ist zum Beispiel das Themenfeld „Junge Flüchtlinge“. „Damit sich nicht jede Institution eigen-ständig informieren muss, wie zum Beispiel die rechtliche Situation dieser Jugendlichen ist, machen wir das auf der Ebene des Gremiums“, erklärt Herchenhein und Diel ergänzt: „Und Stellen, die uns informieren, haben ihrerseits alle zuständigen Ansprechpartner an einem Tisch.“

Neben diesen übergeordneten Fragestellungen gibt es auch ganz greifbare Projekte, für die sich das Gremium verantwortlich zeichnet: „Die AG hat zum Beispiel das Regionalnetz Fulda-Zertifikat entwickelt“, erzählt Löwer. Mit dem RNF-Zertifikat können benachteiligte Jugendliche auf Basis von erarbeiteten Standards dem zukünftigen Ausbildungsbetrieb nachweisen, dass sie über wichtige EDV-Kenntnisse verfügen. Ein weiteres wichtiges Feld des Gremiums ist die Organisation von Exkursionen und Fortbildungen. Ein Angebot, das laut Herchenhein sehr gut angenommen werde, sei die Fortbildung „Trainerschein Niedrigseilgarten“. Viele Lehrer und Ausbilder haben daran bereits teilgenommen und setzen die dort erworbenen Kenntnisse wiederum ein, um mit ihren Schülern Sozialkompetenzen zu trainieren. Und auch das ist letztlich ein wichtiger Baustein, damit Jugendliche gut ins Berufsleben starten können. +++ fuldainfo