139.000 weniger Arbeitslose als vor einem Jahr

Landkreis Fulda verzeichnet niedrigste Arbeitslosenquote seit mehr als 30 Jahren

Arbeiter

Nürnberg. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 139.000 auf 2,545 Millionen gesunken. Gegenüber dem Vormonat stieg die Arbeitslosenzahl um 27.000, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. „Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin positiv“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele. „Die Arbeitslosigkeit ist im August aus jahreszeitlichen Gründen nochmals leicht angestiegen. Saisonbereinigt hat sie aber weiter abgenommen.“

Der Arbeitsmarkt im August 2017 im Landkreis Fulda

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Fulda ist im August gesunken. 3.534 Personen sind aktuell arbeitslos gemeldet – 72 weniger als im Juli. Damit ging die Arbeitslosigkeit doppelt so stark zurück wie im Hessendurchschnitt. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,9 Prozent (Juli: 3,0 Prozent) und ist die niedrigste Quote in einem August seit mehr als 30 Jahren. „Nach dem Ferienende verzeichnen wir eine deutliche Belebung auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit ist bei nahezu allen Personenkreisen gesunken. Die Arbeitslosenquote bewegt sich auf einem historisch niedrigen Niveau, die Nachfrage nach Arbeitskräften ist noch einmal gestiegen“, erklärt Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fulda. Erfreulich ist auch die starke Abnahme der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr. Im August 2016 waren bei einer Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent 256 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Sowohl von der saisonalen als auch von der langfristigen positiven Entwicklung profitieren alle Personengruppen mit Ausnahme der Personen ohne deutschen Pass. Am stärksten war der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei älteren Arbeitslosen über 50 Jahren. Aktuell sind in dieser Personengruppe 1.149 Personen arbeitslos gemeldet. Dies waren 35 weniger als im Juli und 153 weniger als vor einem Jahr (-11,8 Prozent zum Vorjahr). Bei jüngeren Menschen unter 25 Jahren nahm die Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist um 10 Prozent auf 496 ab. Auch Frauen profitierten überproportional von der guten Entwicklung (-8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Prozentual am stärksten zurückgegangen ist die Arbeitslosigkeit bei schwerbehinderten Personen: binnen Jahresfrist um 18,4 Prozent auf 412. Lediglich bei Ausländerinnen und Ausländern stieg die Arbeitslosigkeit dem Bundestrend entsprechend an – um 33 gegenüber Juli und um 161 gegenüber dem Vorjahresmonat. Derzeit sind 877 Menschen ohne deutschen Pass arbeitslos gemeldet, davon 676 beim Kreisjobcenter. „Die Integration dieser Menschen in den Arbeitsmarkt benötigt Zeit, zumal die notwendigen Sprachkenntnisse und Qualifikationen vermittelt werden müssen“, erläutert Waldemar Dombrowski, zeigt sich jedoch zuversichtlich, da die sehr gute Konjunktur in der Region dieser Personengruppe den Weg in Arbeit und Ausbildung erleichtern dürfte. Als Zeichen für die robuste Verfassung des Arbeitsmarktes wertet die Agentur für Arbeit dessen Dynamik. Im August haben sich weniger Menschen aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos gemeldet als ein Jahr zuvor. Zugleich fanden mehr Personen den Weg aus der Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt als im August des Vorjahres. Dem Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur liegen derzeit 2.383 Stellen zur Vermittlung vor – 353 mehr als vor einem Jahr (+17,4 Prozent). Gesucht wird unter anderem qualifiziertes Personal im Hotel- und Gaststättengewerbe sowie im Gesundheitswesen. Gute Aussichten auf eine Anstellung haben auch Fachkräfte in allen Bereichen des Handwerks.

Arbeitslosigkeit in Hessen: Entwicklung im August

Im August 2017 waren 167.746 Frauen und Männer in Hessen arbeitslos gemeldet. Das waren 1.559 (-0,9 Prozent) weniger als im Juli und -7.852 (-4,5 Prozent) Personen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent. Im August 2016 lag die Quote bei 5,3 Prozent. Saisonbereinigt ergab sich zum Vormonat eine Veränderung um -4.000, zum Vorjahr ging die Zahl um -8.000 zurück. Der gegenüber dem Vormonat verzeichnete Rückgang der Arbeitslosigkeit machte sich bei nahezu allen Personengruppen bemerkbar: Männer: -1,6 Prozent; Jugendliche unter 25 Jahren: -1,4 Prozent; Menschen über 50 Jahre: -0,8 Prozent; Langzeitarbeitslose: -0,4 Prozent; Frauen: -0,1 Prozent. Die gute Auftragslage im Bau und Handwerk sorgte laut Martin gerade bei den Männern für einen erhöhten Rückgang der Zahlen. Nicht nur Fachkräfte, sondern auch Helfer könnten derzeit profitieren. Zusätzlich lassen der Schulbeginn und der Start einiger Ausbildungsberufe die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen sinken. Lediglich bei der Gruppe der Menschen ohne deutschen Pass gab es einen leichten Anstieg gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent. Im Vorjahresvergleich blieb die Arbeitslosenzahl bei der Gruppe der Ausländer weiterhin erhöht (+6,2 Prozent), während sich bei allen anderen Personengruppen Rückgänge zeigten: Langzeitarbeitslose: -7,4 Prozent, Jugendliche unter 25 Jahren -6,1 Prozent; ab 50-Jährige: -6,1 Prozent; Frauen: -5,0 Prozent, Männer: -4,0 Prozent. Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, belief sich im August 2017 auf 228.913 Personen. Das waren 258 mehr (+0,1 Prozent) als vor einem Jahr. +++