125-jähriges Bestehen der Zement-und Kalkwerke Otterbein

Großenlüder/Müs. „Ein Kalkwerk entsteht“, so lautet die Überschrift des ersten Kapitels in der großen Unternehmenschronik der Zement- und Kalkwerke Otterbein, die jetzt druckfrisch anlässlich des 125-jährigen Jubiläums an Mitarbeiter, Kooperationspartner, Kunden und Freunde verteilt wurde. In dem knapp 100-seitigen Werk wird mit vielen historischen und aktuellen Bildern die wechselvolle Unternehmensgeschichte aufgezeigt. Vor imposanter Kulisse im Steinbruch hatte jetzt die Unternehmerfamilie zum Firmenjubiläum und zum 60. Geburtstag des geschäftsführenden Gesellschafters Winfried Müller geladen. Anlässlich der Feierlichkeiten waren drei Generationen der Familie vertreten: Seniorchefin Rosa Müller, Winfried Müller mit Ehefrau Maria-Theresia sowie die Kinder Marie-Luise, Katharina und Dr. Christian W. Müller, der seit 2013 bei Otterbein im Bereich Unternehmensentwicklung aktiv ist.

Geschäftsführer Winfried Müller ließ vor rund 400 Gästen die wechselvolle Firmengeschichte Revue passieren: 1889, Deutschland war noch ein Kaiserreich, schloss Georg Otterbein mehrere kleine Kalkbrennereien der Umgebung zu den „Kalkwerken Otterbein“ zusammen – der Beginn einer ereignisreichen Entwicklung. In seiner Begrüßung verdeutlichte Winfried Müller, dass 2014 ein besonderes Jahr für das Unternehmen Otterbein sei: Neben dem Firmenjubiläum und seinem 60. Geburtstag begeht seine Mutter Rosa Müller ihr 75. Dienstjubiläum, sein Vater Josef Müller wäre in diesem Jahr 100 Jahre und sein Großvater August Otterbein 125 Jahre alt geworden. Dankesworte richtete Müller insbesondere an seine Familie für die stetige Unterstützung sowie an seine derzeitigen und ehemaligen Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und die Mitglieder des Unternehmensbeirats. Daneben dankte er dem „Geschichtsbüro Köln“ für die Konzeption der Chronik, Asmoron Teckie und seinem Team für die perfekte Organisation der Veranstaltung sowie dem SV Germania Müs und der Freiwilligen Feuerwehr Müs für ihr Engagement. Zudem unterstrich der Unternehmer seine tiefe Verbundenheit zur Gemeinde Müs. Daher hatte er im Vorfeld anstelle von Geschenken um Spenden zugunsten der kirchlichen und sozialen Einrichtungen des Ortes gebeten. Für die Zukunft wünschte sich Winfried Müller „mehr Zeit für die Familie und die Hobbies.“ Gleichzeitig richtete der 60-Jährige den Blick in die Zukunft: „Ich wünsche mir, dass es uns gelingen wird, die Rohstoffbasis weiter auszubauen und unser Unternehmen durch den Ausbau von strategisch-perspektivischen Wachstumsfeldern weiter voranzubringen.“

Wenngleich lediglich das zweite Kapitel der Chronik unter der Überschrift “Wachstum in unruhigen Zeiten” aufgebaut ist, erschließt sich dem Leser diese Titelzeile gleichermaßen als roter Faden durch die 125 Jahre. Denn immer wieder, so wird es auch in den nachfolgenden Kapiteln deutlich, musste sich das Unternehmen permanent auf die Anforderungen des Marktes ausrichten, auf Anforderungen aus dem Umweltschutz eingehen und Ressourceneffizienz sicherstellen. Dies ging auch aus der Ansprache von Dr. Christian W. Müller hervor, der besonders auf das große unternehmerische Geschick seines Vaters hinwies. In den Fokus seiner Rede stellte er das Motto der Jubiläumsveranstaltung „forever young“ und zeigte damit auf, dass sich die Zement- und Kalkwerke ihren jugendlichen Spirit bewahrt haben – insbesondere durch das große Engagement ihrer Mitarbeiter, eine gelebte Innovations- und Kundenorientierung sowie die Bereitschaft der Unternehmensleitung, kontinuierlich in effiziente Produktions- und Umwelttechnologien zu investieren. Besonders hob der 31-Jährige hervor, dass bei dem Familienunternehmen Otterbein im Gegensatz zu anonymen Publikumsgesellschaften „in Dynastien und nicht in Quartalsergebnissen gedacht wird“. Als größten Verdienst seines Vaters sah es Dr. Müller an, Otterbein als Familienunternehmen erhalten und sich erfolgreich in einem Markt behauptet zu haben, der geprägt ist von globalen Großkonzernen, einem erheblichen Preis- und Kostendruck und daraus resultierenden Konsolidierungstendenzen. Als Gratulanten beschrieben in teils launigen und auch tiefsinnigen Ansprachen sowie mit Gesang die Mitglieder des Sportvereins Germania Müs, die Musikfreunde Müs sowie der Bläserchor der Jäger- und Gebrauchshundevereinigung Rhön – Vogelsberg die Verbindung zum Unternehmer. Glückwünsche überbrachten auch der Vorsitzende des Bundesverbands der Deutschen Kalkindustrie, Dr. Thomas Stumpf sowie Prof. Dr. Albrecht Wolter von der TU Clausthal als Vertreter des Unternehmensbeirats. +++ fuldainfo | Fotos: christian reinhardt